Flags of our Fathers

Original

Flags of our Fathers

Anbieter

Warner Home Video (2007)

Laufzeit

131:53 min.

Bildformat

2,35:1 

Video-Codec

VC-1

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, PCM 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Englisch, Deutsch, Niederländisch

Regionalcode

A, B, C

VÖ-Termin

22.06.2007
Film  85 %

1945: Ein Foto fasziniert die kriegsmüde amerikanische Öffentlichkeit: Sechs Soldaten hissen die US-Fahne auf einer kleinen Insel vor Japan. Die Fahnenhisser werden nach Hause geschickt, um sich als Helden feiern zu lassen und Kriegsanleihen verkaufen, mit denen der Krieg finanziert werden soll. Sie spielen ihre Rolle in der PR-Maschinerie perfekt, doch innerlich empfinden sie anders – sie spüren, dass ein Teil ihrer Seele auf dem schwarzen Sand von Iwo Jima zurückgeblieben ist… zusammen mit ihren gefallenen Freunden und Kameraden...

"Flags Of Our Fathers" ist keineswegs eine weitere "Saving Private Ryan" Variante, bei der lediglich die Normandie mit der Küste von Iwo Jima vertauscht worden ist. Es mag allerdings sein, dass gerade dies die amerikanischen Zuschauer erwartet hatten, was die eher moderaten Publikumszahlen des Werkes erklären könnte. Zum anderen war der eine oder andere auch der Meinung, Clint Eastwood eröffne in seinem Film zuviele (Kriegs)schauplätze auf einmal und habe sich in den diversen Erzählsträngen des Drehbuchs verzettelt. Wobei zumindest dieser Vorwurf objektiv kaum haltbar ist, trägt die aufgebrochene Erzählstruktur doch nicht nur einiges zum Reiz der Geschichte bei, sondern weiß auf diese Art auch der Komplexität des Gesamtgeschehens in überzeugender Form gerecht zu werden. Dass der Regisseur sein Handwerk hinter der Kamera beherrscht, hat er schon in seinem bisherigen Gesamtwerk immer wieder aufs Neue unter Beweis gestellt und erlaubt sich auch diesmal keine Schwächen. In großen Breitwandkinomomenten, wie den Landungsszenen ebenso, wie in den ruhigen, intimen Augenblicken, wo er seinen Schauspielern ausreichend Gelegenheit gibt, in ihren Figuren ausreichend Charaktertiefen auszuloten. Das Endprodukt ist große Unterhaltung und spannende Geschichtsstunde zugleich; eine Leistung die keineswegs als allzu selbstverständlich abgehakt werden sollte.

 

Bild  91 %

"Flags of our Fathers" bietet eine ähnliche Optik wie Steven Spielbergs "Der Soldat James Ryan". Das Bild wirkt sehr dunkel und ausgewaschen. Farben wurden stark reduziert und weisen meist eine leicht blau-grünliche Einfärbung auf. Der künstlich überhöhte Kontrast lässt helle Bildbereiche überstrahlen und sorgt für viele Schatten in dunklen Bildbereichen. Während man bei der DVD noch den Eindruck bekommen konnte, dass die gewollte Stilisierung zu Lasten der Bildschärfe geht, ist dies bei der Blu-ray Disc nicht zu bemerken. Die Bildschärfe ist sehr hoch und sowohl Konturen als auch Details sind selbst in Aufnahmen mit größerer Distanz noch sehr gut zu erkennen. Dadurch wirkt das Bild überwiegend sehr plastisch und dreidimensional. Gelegentliche Unschärfen sind aber gerade bei schnellen Bewegungen durchaus ab und zu zu erkennen. Die Körnigkeit des Filmmaterials wird nur in geringem Umfang sichtbar, in den Szenen auf Iwo Jima etwas deutlicher als in den Szenen von der "Heimatfront". Die VC-1-Kompression leistet tadellose Arbeit und lässt keine Artefakte sichtbar werden.

 

Ton  75 %

Der Surround-Mix von "Flags of our Fathers" ist sehr wechselhaft. Der Film bietet nicht durchgängig den bombastischen Sound, den man von einem Schwergewicht dieser Art erwartet. In den Kampfszenen produziert die Disc einen dreidimensionalen Surround-Sound mit vielen Effekten und kräftigem, aber nicht übermäßig brachialen Bass. Nicht jede Szene, die die Gelegenheit für einen üppigen Surround-Einsatz bieten würde, wird dafür auch tatsächlich ausgenutzt. Der Musikeinsatz ist eher zurückhaltend gestaltet worden und nur ab zu nimmt man einige Score-Elemente wirklich deutlich war. Lange Strecken des Films klingen auch sehr frontlastig und überraschen nur von Zeit zu Zeit durch geschickt konstruierte räumliche Klangelemente. Insgesamt klingt die Abmischung auch ein wenig dumpf und lässt Feinheit in der Höhenwiedergabe vermissen. Die englische Originalfassung gibt es zusätzlich zur normalen Dolby Digital 5.1-Tonspur auch als unkomprimierten PCM-Mehrkanalmix. Vergleicht man den Dolby Bitstream mit der PCM-Spur, so lassen sich Unterschiede aber höchstens in Nuancen ausmachen. Die räumlliche und klangliche Wiedergabe ist praktisch identisch, lediglich die Dynamik scheint bei der PCM-Spur minimal höher auszufallen.

 

Special Features

Im Gegensatz zur normalen DVD bietet die Blu-ray Disc umfangreiches Bonus-Material mit Hintergrundinformationen. Das mehrteilige Making of wird sogar in HDTV präsentiert, enthält aber auch viele Sequenzen, die nur von NTSC-Auflösung hochskaliert wurden.

  • Einleitung von Clint Eastwood
  • Wörter auf Papier
  • Sechs tapfere Männer
  • Die Entstehung eines Epos
  • Das Hissen der Flagge
  • Die visuellen Effekte
  • Ein Blick in die Vergangenheit
  • US-Trailer (HDTV)

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 08.07.2007