2001 - Odyssee im Weltraum

2001 - A Space Odyssey

Studio

MGM (1968)

DVD-Anbieter

Warner Home Video (2001)

Laufzeit

142:45 min.

FSK

12

Regie

Stanley Kubrick

Darsteller

Keir Dullea, Gary Lockwood u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,21:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Englisch, Deutsch, Holländisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Italienisch, Deutsch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2

Verpackung

Snapper-Case

Preis

ca. 15 EURO
Film  

Auf dem Mond wird ein schwarzer Monolith entdeckt. Die perfekte Oberflächenbeschaffenheit des Objekts, sein starkes Magnetfeld und die Fundstelle nur wenige Meter unterhalb der Mondoberfläche deuten darauf hin, dass der Monolith bewusst auf dem Mond von intelligenten Lebensformen versteckt wurde - vor mehreren Millionen Jahren. Als zum ersten Mal Sonnenlicht auf den Monolithen fällt, sendet dieser ein Funksignal in Richtung Jupiter. Mehrere Monate später ist an Bord der "Discovery" die erste Weltraum-Expedition auf dem Weg zum Jupiter. Während der Großteil der Mannschaft die Reise im Tiefschlaf verbringt, sind nur zwei Astronauten an Bord, die die "Discovery" steuern. Das eigentliche Kommando hat jedoch der Zentralcomputer HAL 9000, ein als unfehlbar eingestufter Supercomputer, der auf Stimmbefehle reagiert und alle Systeme der Discovery kontrolliert. Um so merkwürdiger erscheint es, dass HAL plötzlich den Ausfall eines wichtigen Steuerelementes meldet, welches sich nach Austausch jedoch als intakt herausstellt. Die beiden Astronauten an Bord der Discovery beschließen, im Falle weiterer Fehler HAL auszuschalten, was offensichtlich der Computer mit aller Macht verhindern will: Bei Außenbordarbeiten wird der Astronaut Frank Poole getötet, als sich seine Raumgondel wie von Geisterhand gesteuert plötzlich in Bewegung setzt. Nachdem sein Kollege Dave Bowman den toten Frank Poole geborgen hat, will HAL ihn nicht mehr an Bord der Discovery zu lassen, weil HAL den Fortgang der Mission in Gefahr sieht. Durch einen Notausstieg kommt Dave aber doch wieder an Bord der Discovery und schaltet die Speicherzellen von HAL nach und nach aus, der während der Zeit seiner Abwesenheit die Lebenserhaltungssysteme der noch im Tiefschlaf befindlichen Crew-Mitglieder ausgeschaltet hat. Dann taucht plötzlich ein schwarzer Monolith in der Umlaufbahn des Jupiter auf, identisch mit dem auf dem Mond gefundenen Exemplar, jedoch mit weitaus größeren Ausmaßen. Dave Bowman begibt sich auf seine letzte Reise, um das Geheimnis des schwarzen Monolithen zu lüften...

Stanley Kubrick's "2001" gehört auch nach 30 Jahren immer noch zu den großen Klassikern des Science-Fiction-Genres und gilt als Ideengeber für eine Vielzahl anderer Filme. Mit seiner eleganten Ästhetik und für seine Zeit verblüffenden Tricktechniken, deren Ergebnisse selbst unter heutigen Gesichtspunkten noch nicht zum alten Eisen zählen, schuf Kubrick ein zeitloses Epos, dessen Ruhm eigentlich nur noch durch seine Rätselhaftigkeit übertroffen wird. Kubricks' Film ist alles andere als eingängig. Das beginnt schon mit den Affen, die in den ersten 25 Minuten in wilder Ödnis um ihr Überleben kämpfen und den ersten Kontakt mit dem Monolithen machen und endet ebenso rätselhaft mit den letzten 25 Minuten, in denen Astronaut Dave Bowman durch den Monolithen in eine bunt-schillernde Welt zu fliegen scheint um am Ende als "Sternenkind" wiedergeboren zu werden. Da Kubrick während seines Lebens bewusst keine Aussagen über die Bedeutung von "2001" machte, die über das hinausgehen, was man bei der Betrachtung des Filmes bereits selbst einfach erkennen kann, wird es wohl bis in alle Ewigkeit ein Geheimnis bleiben, wie man den Film nun verstehen soll. Genauso wie "2001" visuell ein Geniestreich ist, scheitert der Film als Erzählung, die viel zu komplex ist, als dass man wirklich einen richtigen plausiblen Zusammenhang finden kann. Dafür sind die symbolischen Andeutungen, die der Film macht, einfach viel zu vage, als das man sich ein genaues Bild verschaffen kann. Der Ansatz ist klar: "2001" soll dem Zuschauer eine andere Perspektive über das Universum und andere Lebensformen vermitteln, doch wie diese genau aussehen sollt, bleibt etwas zu abstrakt. Daher sollte man unbedingt vorher einmal das Buch von Arthur C. Clarke gelesen haben, der auf Grundlage seiner Kurzgeschichte "The Sentinel" zusammen mit Stanley Kubrick das Drehbuch zu "2001" schrieb und nach Fertigstellung des Filmes eine eigene Romanfassung mit dem gleichen Titel 2001 - Odysse im Weltraum veröffentlichte. Auch das Buch vermag zwar nicht alle Rätsel aufzulösen, doch wird hier zumindest die Rolle, die der Monolith als Inspiration für die Evolution der Menschheit spielen soll, etwas einleuchtender vermittelt. Arthur C. Clarke schrieb auch die gelungenen Roman-Fortsetzungen 2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen (verfilmt von Peter Hyams) und 2061 - Odyssee III, die auf Grundlage von "2001" die Geschichte weitererzählen. Vom lustlos erzählten 3001 - Die letzte Odyssee sollte man allerdings lieber die Finger lassen. Ungeachtet der etwas zu komplexen Story ist "2001" aber dennoch ein Erlebnis, das weit über das hinausgeht, was man normalerweise bei einem Film erwartet, gerade in heute eher phantasielosen Zeiten des Science Fiction-Genres, wo bereits geistloser Hochglanz-Trash á la "The Matrix" gerne mit dem Attribut "innovativ" versehen wird. 

 

Bild  

Interessant ist "2001" vor allem aufgrund der aufwendigen Restauration des Bildmaterials, die im letzten Jahr vorgenommen wurde. Diese Restauration ist außerordentlich gut gelungen. Es sind nur äußerst selten Kratzer oder sonstige Dropouts auf dem Bild zu entdecken. Der Transfer ist sehr sauber und besitzt eine sehr gute Kantenschärfe. Details sind meistens gut zu erkennen, wie z.B. die Krater auf dem Mond oder kleine Aufschriften an Bord der Discovery. Blickt man z.B. auf die rotierende Raumstation, die sich in der 20. Minute durch das Bild bewegt, so möchte man "2001" schon glatt als Filme aus dem Jahre 2001 durchgehen lassen. Nur an wenigen Stellen sehen die Details etwas verblasst aus. Die Farben sind sehr kräftig, was eindrucksvoll die knalligen bonbonfarbenen Sitzmöbel (im scheußlichen Look der Sechziger) an Bord der Raumstation zwischen Erde und Mond demonstrieren. Die Kompression der DVD ist gut und zeigt - im Gegensatz zu vielen Warner-DVDs - keinerlei Blockrauschen oder Artefakte. Beim Encoding ist allerdings ein Fehler aufgetreten, der zwar nur aus naher Distanz beim genauen Hinsehen deutlich auffällt, aber trotzdem gerade bei einem Prestige-Projekt wie "2001" nicht passieren sollte: So ist durch den ganzen Film immer wieder zu beobachten, dass Objekte vor dem restlichen Bild-Hintergrund ab und zu leicht hin- und herzittern. Wem das nicht auffällt, der sollte sich hieran aber auch nicht stören, denn insgesamt bietet diese DVD ein hervorragend plastisches Bild, welches die Wiedergabe der visuellen Effekte des Filmes eindrucksvoll in den eigenen vier Wänden ermöglicht.

 

Ton  

Auch der Ton wurde komplett restauriert. Das Ergebnis ist allerdings nicht ganz so überzeugend wie die Restauration des Bildes, denn der Sound erreicht ungefähr das Niveau einer Dolby Surround-Abmischung - viel mehr kann man aus einem Film des Jahres 1968 auch nicht mehr herausholen. Der Sound ist etwas stark auf die Höhen und Mitten betont, der Bass fällt bis auf den Flug in den Monolithen in Kaptitel 29 recht schwach aus. Im Wesentlichen ist es die Musik, die auch die Surround-Kanäle mit einbezieht, die zwar recht deutlich zu hören sind, aber durch einen ziemlich monotonen Klang nur eine beschränkte Räumlichkeit ergeben. Die recht schwachen Surround-Effekte liegen aber zum Teil auch in der Absicht Kubricks, der seinem Film so viel Realismus wie möglich geben wollte. Deswegen herrscht bei vielen Aufnahmen im All auch totale Stille, denn im Vakuum kann es auch keine Tonübertragung geben. Hier fällt auch der gute Rauschabstand auf, denn selbst bei höherem Pegel sind in diesen Sequenzen weder Rauschen noch Knackser zu hören. In anderen Szenen füllt Kubrick diese Leere durch das Atmen der Astronauten im Raumanzug aus, was in der Wiedergabe räumlicher klingt als die reine Musik.

Beim Ton sollte man aber durchaus auch ein wenig herumexperimentieren, denn uns zumindest gelang es mit den DSP-Programmen des zum Test verwendeten Yamaha-Receivers RX-V3000 RDS, aus dem insgesamt eher dezenten Sound-Mix noch ein wenig mehr herauszuholen, was bei dem Yamaha z.B. im Sci-Fi-Mode am Ende zu einem hörbar räumlicheren Klangbild führte.

 

Special Features  

Bis auf einen anamorphen Trailer findet man auf der DVD keinerlei Extras oder Hintergrundinfos über diesen doch recht erklärungsbedürftigen Film. Selbst das rund Interview mit Arthur C. Clarke, welches noch auf der alten US-DVD zu finden ist, hat ihren Weg nicht auf die Code 2-DVD gefunden. Allerdings: Vom Preis-Leistungsverhältnis ist diese DVD nicht zu schlagen, denn für gerade einmal 30-40 DM bekommt man selten einen Filmklassiker in einer solch erstaunlichen Qualität präsentiert.

Review von Karsten Serck
Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000 RDS

28.08.2001