About a Boy - oder: Der Tag der toten Ente

Original

About a Boy

Studio

Universal Pictures/Studio Canal (2002)

Anbieter

Universal Pictures Video (2003)

Laufzeit

97:03 min. (FSK 12)

Regie

Paul & Chris Weitz

Darsteller

Hugh Grant, Toni Collette u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

6.94 Mbps (Video: ca. 6.2 Mbps)

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
3. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 €
Film 

„Mit etwas Glück ende ich kinderlos und allein...“. So lautet Will Freemans frommer Wunsch. Der 38-Jährige ist überzeugter Single, glücklich kinderlos und braucht keinen Job, um seinen exorbitanten Lebensstil zu halten. Seit sein Vater mit der Komposition eines Weihnachtssongs seinen einzigen Hit landete, lebt Will von den Tantiemen wie die Made im Speck. Seine Tage verbringt er damit, CDs oder Designer-Klamotten zu kaufen, den angesagtesten Friseur Londons nur für das Haarewaschen zu besuchen und den restlichen Tag zu zappen. Die Abende sind seinen weiblichen Eroberungen gewidmet. Doch keine könnte sein perfektes Solo-Dasein je gefährden. Per Zufall entdeckt Will eines Tages die Vorteile kurzer Affären mit allein erziehenden Müttern. Doch wie kommt man an diese Spezies Mensch heran? Will gibt einfach vor, selbst stolzer Vater eines zweijährigen Sohnes zu sein, um beim Treffen allein erziehender Eltern attraktiven Müttern zu begegnen. Doch das erste Picknick mit der schönen jungen Mutter Suzie verläuft unerwartet. Sie bringt nicht nur ihr eigenes Kind mit, sondern auch noch Marcus, den etwas sonderlichen zwölfjährigen Sohn ihrer ebenfalls alleinerziehenden Freundin Fiona. Während Will sich in Lügen über seinen fiktiven Sohn verstrickt, erschlägt Marcus unfreiwillig mit dem selbstgebackenen Brot seiner Mutter eine Ente. Der chaotische Tag endet damit, dass die Ausflügler die kranke Mutter von Marcus ins Krankenhaus bringen müssen. Schnell findet Marcus heraus, dass Will gar keinen Sohn hat, was ihn erpressbar macht. Jeden Tag steht Marcus nun vor Wills Tür. Will denkt aber nicht im Traum daran, für den Jungen auch nur die geringste Verantwortung zu übernehmen. Erst als der Lebemann sich in die hübsche Rachel verliebt und sich erneut als liebender Daddy ausgibt, überkommen Will Zweifel über seine „Notlügen“. Der Zufall bietet Will die Chance, nicht nur einen Jungen, sondern auch sich selbst glücklich zu machen – allerdings auf eine Art und Weise, die Will sich in seinen wildesten Phantasien nicht hätte vorstellen können...

Ob "About a Boy" Drama oder Komödie ist, lässt sich nicht genau sagen. Aber selbst wenn man den Film als Drama betrachtet, so dürfte es kaum einen Film dieses Genres geben, in dem es soviel zu Lachen gibt. Das liegt in erster Linie an den offenherzigen Gedanken, die sich Will laufend macht und die sich meist im absoluten Gegensatz zu dem bewegen, was er sagt. Und dank des Off-Kommentars bekommt der Zuschauer den Zwiespalt, in dem sich Will permanent befindet, auch ohne Beschönigungen mit. Ausgerechnet den Brüdern Paul & Chris Witz, die als Regisseure die Aufmerksamkeit des Kinopublikums bislang nur durch den platten Humor der "American Pie"-Filme erlangten, gelang es, den Roman von Beststeller-Autor Nick Hornby charmant und mit viel feinsinnigem Humor zu verfilmen. Hugh Grant passt perfekt in die männliche Variante der "Bridget Jones"-Diaries und schafft selbst den Wandeel vom Narzisten zum idealen Familienmensch, ohne dass diese Veränderung klischeehaft und erzwungen wirkt. Schade ist nur, dass der Film bereits nach noch nicht einmal 100 Minuten vorbei ist und somit nicht einmal die üblichen zwei Stunden Laufzeit erreicht.

 

Bild 

Prinzipiell bietet die DVD ein sehr plastisches Bild mit hervorragendem Kontrast und satten Farben. Leider wurde hier aber augenscheinlich nicht auf den Einsatz eines Rauschfilters verzichtet, weswegen das durchaus recht kantenscharfe Bild in der Detaildarstellung nicht ganz überzeugen kann. Gesichter und Objekte wirken immer leicht verschwommen. Das ist insbesondere deswegen schade, weil die DVD mit einer ziemlich hohen Videobitrate komprimiert wurde und das Bild daher frei von Blockrauschen oder sonstigen Störungen ist.

 

 

Ton 

Soundtechnisch gibt "About a Boy" nicht viel her. Die Abmischung des Films wurde sehr frontlastig vorgenommen und macht von den Surroundkanälen kaum Gebrauch. Effekte kommen in diesem Film praktisch nicht vor und auch die Musik deutet nur im Ansatz eine leichte räumliche Wiedergabe an. Obwohl die Dialoge einen deutlich hörbaren britischen Einschlag haben, ist der Film aber auch im Original noch sehr gut verständlich.

 

Special Features 
  • Audio-Kommentar der Regisseure Paul & Chris Weitz

  • Making of (10:56 min.): Zwar ist dies natürlich wieder ein Überbleibsel aus dem Electronic Press Kit für die Kino-Promotion mit entsprechendem Lobgesang, doch bleibt dieses Making of ansonsten durchaus sehr sachlich-informativ und behandelt durchaus Themen wie den Zweifel von Hugh Grant an der Fähigkeit der Weitz-Brüder für diesen Film und umgekehrt auch die Probleme von Hugh Grant mit seiner Rolle. Wer dieses Making of vor dem Film sieht, bekommt zwar in groben Zügen erläutert, wohin die Richtung geht, inhaltlich aber nicht allzu viel verraten.

  • Unveröffentlichte Szenen (14:21 min.): Man kann es vielfach nachvollziehen, dass diese Szenen es nicht in den Film geschafft haben, aber sie bieten durchaus noch eine amüsante Verlängerung des Films und sind auf jeden Fall einen Blick wert. Optional gibt es hier auch einen Kommentar der Regisseure. Die Bildqualität (Letterbox) liegt allerdings leider nur auf SVCD-Niveau.

  • Musikvideos "Silent Sigh" und "Something to talk about" von Badly Drawn Boy

  • Geboren im Vereinigten Königreich - Interview mit Badly Drawn Boy (20:55 min.): Dieses Interview mit "Badly Drawn Boy", der die Musik zum Film produzierte, wurde von MTV beigesteuert. Erstaunlicherweise ist dies sogar ein wirklich interessantes und sachliches Interview, welches auch nicht mit den von MTV gewohnten hektischen Schnitten nervt.

  • Trailer zu "About a Boy", "Der Guru" und "Johnny English"

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

24.04.2003