Armageddon - Special Edition

Studio

Touchstone Pictures (1998)

Verleih

Buena Vista Home Video (2001)

Laufzeit

144:25 min. (FSK 12)

Regie

Michael Bay

Darsteller

Bruce Willis, Ben Affleck, Steve Buscemi etc.

DVD-Typ

DVD-9 (Film) DVD-5 (Extras)

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Spanisch, Dolby Digital 5.1
4. Russisch, Dolby Digital 2.0
5. Audiodeskription für Blinde (Deutsch)

Untertitel

Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Portugiesisch

Regionalcode

2,5

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film  

Ein Meteor rast auf die Erde zu und droht das gesamte Leben auf dem Blauen Planeten zu vernichten. Um zu verhindern, dass die Menschheit das gleiche Schicksal wie einst die Dinosaurier erleidet, fällt der NASA nichts besseres ein, als Bruce Willis zur Hilfe zu rufen, der als erfahrener Ölbohrer Tipps geben soll, wie man den Meteor am besten auseinander sprengt. Die gesamte Crew von der Ölbohr-Plattform macht daraufhin einen Astronauten-Schnellkurs und fliegt mit einem modifizierten Space Shuttle ins All, um den heranrasenden Meteor zu stoppen...

Es gibt Filme, die werden besser, je öfter man sie sieht. Von "Armageddon" lässt sich dies allerdings nicht behaupten. Obwohl der Film bei der ersten Betrachtung noch recht unterhaltsam ist, sofern man alle Sinne für Logik ignoriert, kommt einem allerdings schon bald wieder vieles aus anderen Bruckheimer-Produktionen bekannt vor: Die rasend schnellen Kameraeinstellungen und Zooms kennt man spätestens seit The Rock in- und auswendig. Die darstellerische Leistung der Darsteller beschränkt sich auf ein Minimum, allerdings gibt das platte Drehbuch auch niemandem eine sonderlich große Chance, hier sein Können zu beweisen. Ärgerlich ist hierbei, dass man gar nicht ein großer Miesepeter sein muss, um gezielt nach Fehlern zu suchen - der Film selbst drückt dem Zuschauer allerhand Schwachsinn gezielt aufs Auge, so dass man diesen gar nicht ignorieren kann. Die schwärzesten Minuten erlebt man allerdings am Ende, welches Bruce Willis' Heldentod so theatralisch zelebriert, dass man hier schon fast Tränen in die Augen bekommt - nicht weil es so traurig wäre, sondern aufgrund der lächerlichen Heldenstilisierung.

Man muss allerdings fair sein: "Armageddon" ist reinstes Popcorn-Kino und erhebt keinerlei Anspruch, so dass es zumindest keine enttäuschten Erwartungen geben kann. Und wer einen Weltuntergangsfilm mit genau dem gleichen Thema aber etwas realistischerer Machart sehen will, der sollte sich ohnehin lieber gleich das Konkurrenzwerk "Deep Impact" aus dem gleichen Jahr ansehen.

Kleiner Hinweis am Rande: In England gibt es die "Armageddon - Special Edition" auch als Director's Cut mit ein paar zusätzlichen (aber belanglosen) Szenen sowie zwei Audio-Kommentaren auf DVD.

 

Bild  

Die Special Edition von "Armageddon" bietet gegenüber der bislang erhältlichen DVD keinerlei Vor- oder Nachteil, wahrscheinlich ist der Transfer sogar identisch. Die DVD präsentiert sich optisch mit einem aalglatten Bild ohne jeglichem Rauschen. Genauso wie die bislang erhältliche DVD bietet das Bild einen hervorragenden Kontrastumfang und satte Farben, die die Bilderschlacht von Michael Bay in kräftigen Tönen zeigen. Dennoch kann die DVD nicht ganz ihre technischen Vorteile ausspielen: Dem anamorphen Bild fehlt es an Detailschärfe, weil das Bild selbst bereits etwas soft und verschwommen ausfällt. Obwohl auf der DVD noch deutlich Platz vorhanden ist, liegt die Bitrate im Schnitt bei gerade 6.36 Mbps - angesichts von drei Dolby Digital 5.1 und zwei Dolby Digital 2.0-Tracks bleiben für das Bild also etwas weniger als 5 Mbps übrig. Mit höherer Bitrate hätte das Bild bei gleicher Qualität auch weitaus schärfer encoded werden können.


 

 Ton  

"Armageddon" war schon immer einer der Sound-Blockbuster schlechthin und bleibt dieser Tradition treu: Der Sound wird geprägt durch aus allen Ecken knallenden Bässen und einer enormen Anzahl direktionaler Effekte. Sowohl aus dem vor Tiefbass nur so strotzenden LFE-Kanal als auch aus den Surroundboxen ertönt ein Soundgewitter, das mit seiner Räumlichkeit für ein richtig atmosphärisches Surrounderlebnis sorgt. Dank einer hervorragenden Abmischung, die den Center trotz all dem Lärm nicht untergehen lässt, bleibt in der englischen Originalfassung auch die Sprache gut verständlich.
Im Direktvergleich klingt der deutsche Ton ähnlich gut, wenn auch einen Hauch weniger dynamisch und voluminös, was sich vor allem durch einen nicht ganz so stark in Aktion tretenden LFE-Kanal bemerkbar macht.

 

Special Features  

Armageddon ist die am umfangreichsten ausgestattete DVD aus der im Sommer 2001 neu aufgelegten Serie von "Special Editions" aus dem Hause Buena Vista, die in Bezug auf die Extras diesen Namen meist nicht verdient haben. Bei Armageddon, der gleich auf zwei DVDs erscheint, können die Extras aber wenigstens überzeugen:

  • Deleted Scenes: Dies sind Deleted Scenes im engen Sinne: Kurze Ausschnitte, die nichts Wesentliches zum Inhalt des Filmes beitragen. Allerdings bekommt man hier auch nicht die kurzen Szenen des Director's Cuts zu sehen, wie z.B. Bruce Willis vor dem Start seinen Vater besucht.
  • ca. 30 min. Hintergrundinformationen zur Entstehung der Special Effects: Recht prägnant und umfangreich werden hier die bekanntesten Szenen des Filmes "zerlegt". Anstelle von Multiple Angles, die nur parallel die verschiedenen Entwicklungsphasen zeigen, sind dies jeweils in sich abgeschlossene kurze Dokumentationen, die sich mit jeweils einer Szene befassen. Dieses Feature ist in drei verschiedene Bereiche unterteilt, wobei man den Eindruck bekommen kann, dass hier nach fünfzehn Minuten bereits Schluss wäre. Anstelle das gesamte Material in einem Clip mit mehreren Kapiteln unterzubringen, folgt die Menünavigation dem Motto "Wieso einfach, wenn's auch kompliziert geht". Um Zugriff auf das restliche Material zu erhalten, muss man zwischen den drei Feldern "Richard Hoover", "Hoyt Yeatman" und "Pat McClung" navigieren.
  • Produktionsdesign mit Michael White (ca. 7 min.). Das Produktionsdesign entscheidet über den gesamten Look eines Films und wird oft durch spektakuläre Special Effects in den Hintergrund gedrängt. Man mag von dem Film halten was man will, aber in dieser Hinsicht ist Armageddon wirklich überzeugend, weil die Kulissen und Geräte in Armageddon wirklich gut gelungen sind und meist sehr authentisch wirken. Daher ist es konsequent, dass auch dieser Aspekt des Films zumindest kurz angerissen wird, was in Form eines Gesprächs mit dem Produktion Designer Michael White geschieht, der hier einige Sachen zeigt und erklärt, auf die er besonders Wert gelegt hat.
  • Storyboards von den zwei Sequenzen "Armadillo Jump" und "Rock Storm" für alle, die auf so etwas stehen.
  • Aerosmith Musik-Video "I don't want to miss a thing" und Interviews mit Aerosmith
  • "Armageddon"-Kino-Trailer

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS

30.08.2001