Bang Boom Bang - Ein Todsicheres Ding

Studio

BMG (1999)

DVD-Anbieter

BMG Video (2000)

Laufzeit

ca. 104 min.

FSK

12 (Hauptfilm), 16 (Bonusmaterial)

Regie

Peter Thorwarth

Darsteller

Oliver Korittke, Markus Knüfgen, Ralf Richter, Diether Krebs, Martin Semmelrogge, Heinrich Giskes, Christian Kahrmann, Alexandra Neldel u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Deutsch,

Regionalcode

2

Verpackung

Superjewel-Box

Preis

ca. 25 EURO
Film  

Kalle (Ralf Richter) ist Bankräuber. Und was für einer. Brutal, kaltschnäuzig, asozial. Nur gut, dass er im Knast sitzt. Zumindest am Anfang von "Bang Boom Bang - ein todsicheres Ding". Doch Kalle denkt nur an den Tag, an dem er entlassen wird - denn das Geld aus den Überfällen, das die Polizei nicht fand, wartet auf ihn. Die Moneten sind in guten Händen, glaubt Kalle, denn er ließ es von seinem Kumpel Keek (Oliver Korittke) verstecken.  Und Kalle träumt schon vom Tag seiner Freilassung: Einen goldenen Mercedes 500 SEC möchte er haben, und mit dem im Tiefflug über die Autobahn brettern. Der fiese Ratte (Heinrich Giskes), ein finsterer Kleinganove, besucht Kalle im Knast und erhält den Auftrag, den Wagen bis zu Kalles Haftentlassung in zwei Jahren zu organisieren. Bezahlen sollte ja kein Problem sein - Kalle hat ja die 200.000 DM aus seinen Überfällen.

Denkt zumindest er. Die Realität sieht ganz anders aus, denn Kalle vertraute seine Moneten leider dem falschen an: Keek ist ein drogenabhängiger Zocker und notorischer Loser, der den Großteil von Kalles Beute längst verprasst hat. Den goldenen Mercedes, der schon mal für Kalle beschafft wird, muss er mit Falschgeld bezahlen - die wenig vertrauenerweckenden Kirmesarbeiter, die als Autohehlerbande agieren, merken bei der Bezahlung gottseidank zunächst nichts. Der einzige kleine Lichtblick für Keek - denn sonst läuft alles gegen ihn. Der brutale Kalle bricht aus dem Gefängnis aus, und wo geht er zuallererst hin? Natürlich zu Keek, schließlich will er sein Geld und ist wenig erfreut, als er es nicht sofort bekommt. Keek verspricht, es zu organisieren, doch wie, das weiß er noch nicht. Von daher kommt es ihm sehr gelegen, dass der verrückte und versoffene Schlucke (Martin Semmelrogge), "Mädchen für alles" beim zwielichtigen Spediteur Kampmann (Diether Krebs) angeblich einen "Bruch" im Büro des Chefs plant. Eigentlich war es gar nicht Schluckes Plan. Niemand anders als Kampmann selber und sein arroganter, sexgeiler und asozialer Sohn Mark (Christian Kahrmann) wollten mit Schluckes Hilfe einen Versicherungsbetrug inszenieren.

Schlucke allerdings sieht sich gern in seiner Rolle als furchtloser Einbrecher  - und Keek sieht seine Chance gekommen, doch noch Geld für Kalle aufzutreiben. Auch Ratte will sich am Einbruch beteiligen, Keek bittet auch noch seinen Freund Andy (Markus Knüfgen) mitzuhelfen, dabei hat der ganz andere Sorgen: Andy, Star der lokalen Fußballmannschaft, als deren Präsident ebenfalls Kampmann Senior fungiert, würde so gern Profifußballer werden. Doch Kampmann Senior präsentiert ihm ein angebliches medizinisches Gutachten wegen seiner Knieverletzung, das aussagt, dass Andy nie wieder richtig spielen kann. Dumm gelaufen, wenigstens interessiert sich die süße Melanie (Alexandra Neldel), die als Azubine bei Kampmann arbeitet und dort tagtäglich den Anbagger-Versuchen des selbsternannten Playboys Mark wiederstehen muss, für den smarten jungen Fußballer und KfZ-Mechaniker.

Nun, da auch Andy nicht allzu viel zu verlieren hat, schließt sich er sich ebenfalls der Chaotenbande an, und der Bruch kann starten - doch er wird ein Schlag ins Wasser: Nichts klappt, Geld findet sich auch nichts, dafür reißt bei einem Zwischenfall Keeks Daumen ab und gerät zwischen die Tresortüren - dort hängt der Finger fest, und verständlicherweise will Keek nicht ohne seinen Daumen abziehen - eine unglaubliche Serie von Pleiten, Pech und Pannen findet ihren Anfang........

"Bang Boom Bang" ist mit groben und teils primitiven Sprüchen sicher nichts für den anspruchsvollen Filmabend - wer eine wilde Ansammlung an gescheiterten Existenzen, asozialen Kleinganoven und zwielichtigen neureichen Proleten sehen möchte, liegt hier allerdings genau richtig. Manchmal mischt sich in das Feuerwerk an skurrilen, lustigen und makaberen Situationen sogar ein kleiner kritischer Unterton, der den ansonsten vorherrschenden Klamauk gekonnt überspielt und zum Nachdenken anregt. Die Schauspieler überzeugen gänzlich, sie spielen engagiert und sind treffend ausgesucht. Auf jeden Fall ein deutscher Chaoten-Film, der weitaus besser gefällt als absolut überflüssige Firmproduktionen vom Schlage eines "Ballermann 6". "Bang Boom Bang" war übrigens die letzte Rolle des damals bereits an Krebs erkrankten und inzwischen verstorbenen Dieter Krebs, der in diesem Film zum letzten Male sein großes Talent bewies.

 

Bild  

Das Bild ist durchschnittlich: Eine zufriedenstellende Bildschärfe und ein befriedigender Kontrastumfang, manchmal wirkt das Bild allerdings leicht verschwommen. Bei Kameraschwenks und schnellen Bewegungen werden Bewegungsunschärfen sichtbar. Die Detailtreue ist nicht übermäßig hoch, die Farben wirken etwas unnatürlich und leicht ausgewaschen. Die Komprimierung ist indes sauber.

 

Ton   

Der Filmtitel weckt Assoziationen: "Bang Boom Bang" klingt nach krachenden Explosionen und raumfüllenden Effekten. Doch weit gefehlt: Klanglich ist die DVD kein Lichtblick. Man möchte kaum glauben, dass der Film tatsächlich in Dolby Digital 5.1 abgemischt ist - so wenig kommt aus dem Surroundbereich. Und wenn mal ein Anflug von Effekten hörbar wird, ist der Klang muffig und mittenbetont. Ebenfalls nicht überzeugend: Die Bassabmischung. Der Bass ist überbetont, dazu gesellt sich eine mäßige Präzision sowie häufiger hörbare Verzerrungen. Im Gegensatz zum Bass wurden die Höhen vernachlässigt: Zu viele Mitten sind auch auf den drei Frontboxen zu hören. Außerdem kommen zu viele Effekte aus dem Center. Dass die Stimmen gut abgemischt und gut verständlich sind, ist nur ein schwacher Trost. Bei Laufzeit 1:21:05 ist dazu noch ein etwa eine Sekunde langer Tonaussetzer zu hören.

 

Special Features  

Die Code 2-DVD besitzt eine reichhaltige Auswahl an Extras, die Menüs sind aufwendig und sehr passend zum Film gestaltet. Sehr erfreulich ist, dass zunehmend auch bei deutschen Produktionen für die DVD Audio-Kommentare aufgenommen werden. Der Kommentar mit Ralf Richter und Peter Thorwarth hat es sogar richtig in sich, denn man kann die beiden sogar sehen, zumindest im ersten und letzten Kapitel des Filmes, in denen man via Multiple Angle auf eine zweite Bildperspektive schalten kann, die den Regisseur und Schauspieler bei der Aufnahme des Audio-Kommentars zeigen.

Im einzelnen befindet sich auf der DVD:

  • Audiokommentar Regisseur Peter Thorwarth und Hauptdarsteller Ralf Richter (Kalle)

  • Vier Sequenzen, die in den Endfilm eingearbeitet wurden, ursprünglichen "Rohzustand" und in voller Länge: Homevideo "Happy End", "Frankys Fickparade - Eingelocht", "Überwachungsvideo Banküberfall" und "Nachrichten Fahndung"

  • Behind-The-Scenes-Featurette (ca 4 Min.)

  • "Am Schneidetisch": Alternatives Ende, Gelöschte Szenen, Ungeschnittene Szenen

  • Special Effects: Die Special F/X verschiedener Szenen: Gefängnisschlägerei, Fußballspiel, Kalle als Monster, Autofahrt

  • Soundtrack-Präsentation: Videoclip H-Blockx "Time Of My Life", TV-Spot: Werbefilm für den Soundtrack

  • Künstlerprofile: Schauspieler (Oliver Korittke, Markus Knüfgen, Ralf Richter, Martin Semmelrogge, Diether Krebs, Alexandra Neldel) und Regisseur (Peter Thorwarth) sowie Producer: Christian Becker & Thomas Häberle
    Audio Features: Radio-Feature über den Filminhalt),3 Radiowerbe-Spots: "Anlasser", "Die K's","Pressezitate"

  • Trailer: Teaser, Kinotrailer, Promotion-Trailer von 1998, TV-Werbung

  • Weitere Trailer zu: Die Musterknaben, Südsee - Eigene Insel, Happy Weekend, Erkan & Stefan, Flashback

Review von Carsten Rampacher

Test - Equipment:
TV  Sony KV-32FS60D
DVD - 200er Wechsler Sony DVP-CX850D
DVD-Player Pioneer DV-05 Elite,Yamaha DVD-796
Dolby Digital/DTS ES Discrete 6.1-Receiver Denon AVR-3801
Dolby Digital EX/DTS ES Compatible-Verstärker Yamaha DSP-AX1

13.10.2000