Besessen |
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Studio |
Warner (2002) | |
Verleih |
Warner Home Entertainment (2003) | |
Laufzeit |
97:59 min. (FSK 12) | |
Regie |
Neil LaBrute | |
Darsteller |
Gwyneth Paltrow, Aaron Eckhart, Jeremy Northam, Jennifer Ehle | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
2,35:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 2. Englisch, Dolby Digital 5.1 3. Spanisch, Dolby Digital 5.1 |
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Untertitel |
deutsch, englisch, spanisch, norwegisch, schwedisch, polnisch, isländisch, portugiesisch, französisch, italienisch, slowenisch, griechisch, hebräisch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case |
Film
Zufällig stößt der Literaturwissenschaftler Roland (Aaron Eckhart) auf bisher unbekannte, leidenschaftliche Zeilen des bekannten Poeten Randolph Ash (Jeremy Northam) an eine unbekannte Geliebte. Das sensationelle an der Entdeckung ist vor allem der Umstand, dass Ash in der Literaturwissenschaft allgemein als glücklich verheirateter Ehemann ohne jede romantische Abweichungen gilt. Rolands weiterführende Recherchen lassen ihn mit der Dozentin Maud Bailey (Gwyneth Paltrow) zusammentreffen, denn deren bevorzugtes Untersuchungsobjekt, die Dichterin Christabel LaMotte (Jennifer Ehle) ist die Nummer Eins auf Rolands Liste der Verdächtigen, die als geheime Liebe Ashs in Betracht kommen. Zunächst ist die Kollegin jedoch eher unwillig, sowohl was den Untersuchungsgegenstand, als auch den Co-Forscher angeht, allerdings hat auch Roland zunächst persönliche Vorbehalte gegenüber Maud. Im Verlauf ihrer literarischen Schnitzeljagd, die nach und nach immer mehr interessante Details über die mit ebenso glühender, wie unterdrückter Leidenschaft und schicksalhaften Wendungen reichen Verbindung hervorbringt, kommen sie sich über diverse gegenwärtige Hindernisse, wie missgünstigen Kollegen und unklare Quellenlagen selber näher, wenn sich auch immer wieder zwischenmenschliche Hürden in Form von Missverständnissen und schlecht verheilten seelischen Narben auftun.
Die Geschichte des Films, mit ihrer Doppelstruktur der verbotenen Liebschaft in der
Vergangenheit und der von romantischen Untertönen auch nicht freien Spurensuche in der
Gegenwart, verspricht leider mehr, als das Gesamtwerk letztlich zu halten vermag. Das
Ergebnis ist trotzdem alles andere als ein Verlust, immerhin hat "Possession"
erlesene Bilder, eine in Typ und Können ideal ausgewählte Besetzung, sowie eine
abwechslungsreiche Handlung zu bieten, was sich zu angenehmer Unterhaltung auf gehobenen
Niveau zusammenfügt. Nur das eben der eine oder andere Aspekt eine etwas intensivere
Bearbeitung geholfen hätte. So kann die gezwungene Parallelität der hindernisreichen
Liebesgeschichten in Hinblick auf das Gegenwartspaar nicht wirklich überzeugen, obwohl
ihnen mehr Filmzeit gegeben wird, als den Rückblicken in die Vergangenheit. Dort zeigt
sich besonders Jennifer Ehle mit sparsamen, aber ungemein ausdrucksstarken Gesten und
Gefühlsregungen als echte Entdeckung, die ihre etwas prominenteren Kollegen weit
überstrahlt.
Außerdem kann sich die Inszenierung nicht ganz davon befreien, in etwas sprunghafter
Manier möglichst alle wesentlichen Momente der Buchvorlage bildlich wiederzugeben, was
der Harmonie des Erzählflusses mehr schadet, als wenn der Regisseur den Mut zu einer selbstbewussten Eigenkonstruktion gehabte hätte, selbst auf die Gefahr hin, sich weiter von
dem Original zu entfernen.
Bild
Die Bildqualität ist ordentlich, aber trotzdem in Kleinigkeiten noch verbesserungsfähig. Die guten Werte bei der Schärfe, eine sehr natürliche Farbgebung und der überzeugende Kontrastumfang werden eingetrübt durch ein leichtes Hintergrundrauschen, gelegentliche Nachzieheffekte und einem von Zeit zu Zeit eine sichtbare Spur zu dunkel eingestelltes Bild.
Ton
Der Ton weist keinerlei Schwachpunkte auf, allerdings gibt der Film auch keine Möglichkeit, um in irgendeiner Form auf akustischem Weg auch nur einen Hauch von Aufmerksamkeit zu erlangen. Vollkommen auf die Dialoge konzentriert zeigt noch nicht einmal die begleitende Musik wesentliche Ansätze, sich in Erinnerung zu rufen. Wenn doch einmal das eine oder andere Nebengeräusch auftaucht, zeigen dann aber die Verortung und die Dynamik keinerlei Schwächen.
Special Features
Neben einem engagierten Audio-Kommentar des Regisseurs ist lediglich der Trailer im Begleitprogramm. Aufgrund der Qualität des Kommentars werden allerdings weitere, häufig ziemlich überflüssige Massen an Extras auch nicht wirklich vermisst.
18.01.2004
Review von Tobias Wrany