Birthday Girl

Studio

Miramax (2001)

Verleih

Concorde Home Entertainment (2003)

Laufzeit

89:27 min. (FSK 12)

Regie

Jez Butterworth

Darsteller

Nicole Kidman, Ben Chaplin, Vincent Cassel, Mathieu Kassovitz

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, DTS 5.1
3. Deutsch, Dolby Digital 2.0
4. Englisch, Dolby digital 5.1
5. Englisch, Dolby Digital 2.0

Untertitel

deutsch (bei englischer Sprachfassung nicht ausblendbar)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 EURO
Film 

Es existiert der eine oder andre Unterschied zum Bezug von Büchern oder DVDs über Amazon und Co. im Vergleich mit bestimmten anderen kommerziellen Angeboten im weltweiten Datennetz, insbesondere was so kundengünstige Modalitäten, wie Widerrufs- und Rückgaberechte angeht. Dies muss zumindest der in Beziehungsdingen etwas unbedarfte Bankangestellte John (Ben Chaplin) erfahren, als er über ein Unternehmen mit dem beziehungsreichen Namen "From Russia With Love" eine russische Dame zwecks gemeinsamen Zusammenlebens ins heimische Großbritannien "importiert". Nur dass sich das liebreizende Wesen namens Nadia (Nicole Kidman) schon von Anfang an als vollkommen inkongruent mit den von Ben ursprünglich vorgegebenen Bestelldaten erweist. Gewisse körperliche und von Nadia ausgesprochen handgreiflich geförderte Umstände lassen John jedoch bei seiner "Zurück an den Absender"-Mission zögern. Und sein Zuwarten dauert einen entscheidenden Moment zu lang, denn eines schönen Tages stehen plötzlich Yuri (Mathieu Kassovitz), ein alter Bekannter Nadias aus der Heimat, sowie dessen Kumpel Alexei (Vincent Cassel) in Johns Wohnung und zeigen wenig Anstalten, diese so bald wieder zu verlassen. Allerdings handelt es sich dabei noch um den relativ harmlosen Anfang einer Entwicklung, die bald Johns geruhsames Dasein als unauffälliger Mitbürger entscheidenden Veränderungen unterwirft und daran hat seine von einer gewissen Vertrauensstellung begleiteten berufliche Position in seiner Bank einen nicht ganz unbeachtlichen Anteil.

"Birthday Girl" stellt ein gewisses Paradoxon dar. Trotz einer ausgesprochen wendungsreichen Geschichte bleiben beim Zuschauer ausgesprochene Überraschungsgefühle vollkommen aus. Und das liegt wohl nicht nur daran, dass sich die diversen Hakenschläge des Handlungsverlaufs in einer gewissen Zwangsläufigkeit ergeben, sondern auch an einem Inszenierungsstil, der die Genauigkeit gegenüber dem Tempomoment eindeutig präferiert. Dies ist zwar zunächst mal gar kein Nachteil, immerhin darf sich der Film dadurch zugute halten, seinen Figuren Raum zu einer gewissen charakterlichen Entwicklung zu geben, ein Merkmal dass man bei so vielen oberflächlichen Schnellschüssen im Filmgeschäft allzu oft schmerzlich vermissen muss; doch wesentlich weiter geht "Birthday Girl" in Sachen bemerkenswerte Merkmale dann auch wieder nicht, was im Gesamtergebnis dann doch etwas mager ist, insbesondere da sich der Film nun mal aufgrund seiner Themenwahl mit Werken wie "Something Wild" (Gefährliche Freundin) messen muss, der fast die gleiche Geschichte erzählt, aber durch einen gewissen aggressiv-dynamischen Unterton aus dem Ganzen wesentlich mehr Reiz herauskitzelt.
Mehr als nur gerettet wird "Birthday Girl" dann allerdings von seinen Darstellern. Nicole Kidman ist einfach umwerfend gut, mit einem nuancenreichen Spiel, das keinen Unterschied macht zu ihren Rollen in künstlerisch ambitionierteren Stücken; abgesehen davon ist sie absolut glaubwürdig als russische Emigrantin (und all das, ohne dass sie sich dafür irgendwelcher Veränderungen ihres Aussehens durch angeklebte Körperteile unterziehen musste). Die beiden französischen Stars Vincent Cassel und Mathieu Kassovitz sprühen sichtlich vor ansteckender guter Laune und Spielfreude und sogar Ben Chaplin ist genau richtig besetzt in seiner Rolle als verklemmter Bankangestellter auf zunehmenden Abwegen, ganz anders als zum Beispiel bei seinem Auftritt in "The Truth About Cats And Dogs" (Lügen haben lange Beine) wo er durch seine etwas spröde Ausstrahlung nie seiner Position als Objekt der romantischen Begierde gerecht werden konnte.

 

Bild 

Über weite Strecken zeigt sich die Bildqualität tatsächlich in Bestform mit prallen, scharfen Bildern in leuchtenden Farben, wobei letztere gelegentlich schon etwas zu grell gezeichnet sind. An anderen Stellen jedoch, insbesondere, wenn die Lichtverhältnisse etwas dunkler werden, tendiert das Bild schon mal zu einem leichten Grünstich und lässt der Kontrastumfang ein wenig über einen wünschenswerten Rahmen hinaus nach. Alles in allem kommt die DVD damit locker über den Durchschnitt, kann sich aber nicht bis in wahre Spitzenregionen emporschwingen.

 

Ton 

In akustischer Hinsicht stellt der Film keine großen Herausforderungen bereit. Allerdings gibt es dann einige Sequenzen in Flughafennähe, bei denen die Flugmaschinen kreuz und quer über den Köpfen der Zuhörer hinwegdüsen und wo die DVD beweisen kann, dass sie alles notwendige Rüstzeug für einen kompletten Filmgenuss dabei hat, denn auch im übrigen kann das Geschehen mit einem ausgewogenen, detaillierten und dynamischen Klangbild überzeugen.

 

Special Features 

Die Zugaben reißen kaum vom Hocker. Ein kurzes, relativ belangloses "Making of" Featurette, ein paar Interviewschnitzel mit den Mitwirkenden, deutscher und englischer Trailer, sowie das Video zu Nicole Kidmans musikalischem Duett mit Robbie Williams "Somethin' Stupid". Abgerundet wird das Programm mit biografischen Daten zu den Mitwirkenden, Produktionsnotizen und einer Fotogalerie.

11.06.2003

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES