Catch-22

Studio

Paramount Pictures (1970)

Verleih

Paramount Home Entertainment (2002)

Laufzeit

116:40 min. (FSK 16)

Regie

Mike Nichols

Darsteller

Alan Arkin, Martin Sheen, Arthur Garfunkel, Orson Welles, Anthony Perkins

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Mono
2. Englisch, Dolby Digital 5.1
3. Französisch, Mono
4. Spanisch, Mono
5. Italienisch, Mono

Untertitel

deutsch, englisch, türkisch, niederländisch, französisch, italienisch, ungarisch, arabisch, bulgarisch, dänisch, finnisch, hebräisch, griechisch, isländisch, kroatisch, norwegisch, polnisch, portugiesisch, schwedisch, rumänisch, slowenisch, tschechisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film 

Captain Yossarian (Alan Arkin) verlebt seine Zeit im Jahr 1944 am schönen Mittelmeer. Allerdings zu seinem Leidwesen nicht urlaubsbedingt, sondern als Teil der amerikanischen Streitkräfte, die dabei sind, den zweiten Weltkrieg zu ihren Gunsten zu entscheiden. Allerdings hat Yossarian, nachdem er sein Flugsoll am Bord eines Bombers mehr als übererfüllt hat, nur noch den Wunsch dauerhaft am Boden bleiben zu dürfen. Seine wiederholten Versuche, den Kompaniearzt von seiner Fluguntauglichkeit zu überzeugen haben jedoch bislang nicht gefruchtet. Und Hoffnung konnte ihm der Mediziner auch keine machen. Denn für die gewünschte Diagnose müsste er Yossarian für verrückt erklären, da sich aber (nach seiner Logik) nur geistig Unzurechnungsfähige freiwillig zum lebensgefährlichen Feindeinsatz in die Lüfte schwingen; der Wunsch, am Boden zu bleiben deshalb ein unwiderlegliches Zeichen für mentale Gesundheit ist, kann der gute Captain folglich nicht auf die erwünschte Diagnose hoffen, wobei die derartige Problemlage vom Herrn Doktor mit der Bezeichnung "Catch-22" sogar eine eigenen Namen erhalten hat. Was Yossarian verständlicherweise nicht viel weiterhilft. Und auch seine Kameraden sind zwar zu einem guten Teil ebenso kampfesmüde wie er, bieten aber ebenfalls keine brauchbare Lösung an. Während sich Milo Minderbinder (Jon Voight) darauf verlegt hat, sämtliche Ausrüstungsgegenstände, derer er habhaft werden kann in einem regen Tauschhandel mit Einheiten verbündeter Nationen zu versilbern, wobei er noch nicht einmal vor der Seide der Fallschirme zurückschreckt (wie Yossarian zu seinem Schrecken mitten in einem brenzligen Einsatz feststellen muss), ist der junge Nately (Arthur Garfunkel) noch voller Ideale und von der uneingeschränkten Sinnhaftigkeit des Soldatendaseins durchdrungen. Und dass der geistige Beistand des Seelsorgers Tappman (Anthony Perkins) nicht ausreicht, um Yossarians Gemütsruhe wieder herzustellen, versteht sich fast von selbst. Und so lässt er sich weiter durch einen Alltag zwischen Feindbeschuss und flüchtigen erotischen Abenteuern mit dem weiblichen Teil der einheimischen Bevölkerung treiben, wobei die Absurdität seiner gegenwärtigen Situation ihm tagtäglich in immer neuen Varianten vor Augen geführt wird.

Der zugrundeliegende Roman von Joseph Heller genießt nicht ganz ohne Grund einen gewissen Bekanntheitsgrad, der Titel ist als Synonym für ein auswegloses Dilemma sogar in die amerikanische Alltagssprache übergegangen. Mike Nichols Film kann an diese Vorgaben nicht ganz anschließen, müht sich aber redlich und hat dabei den einen oder anderen Höhepunkt aufzuweisen. Gerade dann, wenn er seine satirische Beobachtung des Irrsinns des Krieges besonders zuspitzt, hat er seine besten (und auch humorvollsten) Momente. Und auch sonst kann er mit seiner kunstvoll verschachtelten, mit diversen (Wunsch)traumsequenzen versehenen Erzähltechnik, präsentiert in eindrucksvollen Bildern, über weite Strecken mehr als überzeugen. Von Zeit zu Zeit schleichen sich jedoch immer wieder kleine Durchhänger ein, welche die Geduld auf die Dauer doch ein bisschen zu sehr strapazieren, wenn beim Versuch der Romanvorlage gerecht zuwerden vergessen wird, dass das Medium Film eben doch eigenen Gesetzen gehorcht und eine gewisse Straffung des Geschehens nicht unbedingt einen Nachteil bedeutet, insbesondere die inhaltliche Aussage dadurch keineswegs zu kurz kommt, sondern sogar besondere Betonung erhalten könnte.

 

Bild 

Die DVD zeigt die typischen Merkmale einer (altersbedingt) ausgesprochen schwächlichen Kopiervorlage, die so gut es geht bearbeitet wurde. Das Ergebnis ist in vielen Momenten auch wirklich gut geraten. Gerade Außenaufnahmen zeigen sich in aller Frische mit prallen Farben und knackigen Konturen, als wäre der Film noch nicht einmal 30 Monate, geschweige denn die tatsächlichen 30 Jahre alt. Andererseits ist aber das Alter in schwächeren Momenten nicht zu übersehen. Dann lässt die Schärfe mehr als notwendig nach und verschwimmen die Kontraste (wobei angemerkt werden darf, dass sich die diesbezüglich besonders prekären Nachtsequenzen verhältnismäßig gut schlagen). Auch ist das Bild ganz und gar nicht frei von Altersschlieren oder gelegentlichen Drop-Outs.

 

Ton 

Manchmal fragt man sich, ob sich die Originalfassung mit ihrer 5.1-Neumischung einen so großen Gefallen getan hat, werden doch so gewisse Knistereien und unpassend dumpfe Töne mehr als deutlich hörbar, im Gegensatz zu der synchronisierten Mono-Version, die innerhalb ihrer Formatgrenzen fehlerlos daherkommt. Aber zumindest in einigen der Sequenzen, in denen Flugzeuge eine prominentere Rolle spielen, zeigt sich durchaus eine gewisse Räumlichkeit, auch wenn natürlich allenfalls das Niveau einer sehr frühen Dolby Surroundaufnahme erreicht wird.

 

Special Features 

Neben dem Trailer und einer Fotogalerie hat die DVD einen Audio-Kommentar zu bieten, der insofern nicht ganz uninteressant gestaltet ist, als Regisseur Nichols nicht alleine vor sich hin reden muss, sondern ihm mit Steven Soderbergh ein in Sachen Kamera- und Regiekunst nicht ganz unbeschlagener Kollege zur Seite gestellt wurde, was zu einem zwar nicht sehr lebhaften, dafür aber durchaus profunden Dialog über den Dreh führt.

20.10.2002

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES