Cube

Original

Cube

Studio

Trimark Pictures (1997)

Verleih

TF1 Video (2000)

Laufzeit

86:53 min

Regie

Vincenzo Natali

Darsteller

Nicole DeBoer, Nicky Guadagni, David Hewlett, Andrew Miller, Julian Richings

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Französisch, Dolby Digital 2.0
2. Englisch, Dolby Digital 2.0
3. Audio-Kommentar (Englisch)

Untertitel

Französisch, Audiokommentierung (Französisch)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 30 Euro (www.dvdzone2.com)
Film  

Sechs Personen wachen in einem riesigen Labyrinth auf, zusammengesetzt aus einer großen Anzahl kleiner würfelförmiger Räume. Niemand weiß, wie er an diesen Ort gekommen ist. Verzweifelt versuchen die Gefangenen, aus dieser geheimnisvollen Umwelt zu entkommen. Dafür haben sie nur rund drei Tage Zeit, bevor sie die Kräfte verlassen werden, um sich fortzubewegen. Jeder der identischen Räume besteht aus sechs kleinen Toren an den vier Wänden, dem Boden und der Decke, die den Weg in den nächsten Würfel eröffnen. Doch einige der Räume enthalten auch gefährliche Fallen, die durch unterschiedliche Sensoren ausgelöst werden und für einen qualvollen Tod durch Verbrennung, ätzende Säuren oder rasiermesserscharfe Fäden sorgen. Nach kurzer Zeit entdecken die Gefangenen ein System in den einzeln nummerierten Übergängen, dass dabei hilft, sichere von unsicheren Räumen zu unterscheiden. Doch je länger die Beteiligten von Raum zu Raum gehen, desto größer wird auch die Anspannung und Aggression, die für Rivalitäten untereinander sorgt. Und obwohl niemand genau weiß, weswegen ihn gerade dieses Schicksal ereilt hat, nimmt jede Person eine wichtige Stellung ein, ohne die der Weg aus dem Würfellabyrinth nicht möglich wäre....

"The Cube" wurde bereits 1997 mit einem Mini-Budget von 350.000 Dollar gedreht und ist inzwischen bereits in den USA, England und Frankreich auf DVD erhältlich, während der deutsche Kinostart erst mit viel Verspätung angesetzt wurde (13. Juli 2000). Der Film wurde bereits mit zahlreichen Filmpreisen übersät, was vielfach als Warnsignal für schwergängige Kost gedeutet wird. "The Cube" ist in der Tat kein Popcorn-Movie, sondern ein intelligent aufgebauter Science-Fiction-Film, was die Spannung allerdings nicht mindert. Trotz viel angewandter Mathematik blickt man auch ohne Mathe-Leistungskurs durch. Obwohl während der gesamten 86 Minuten der Film praktisch nur in von Neonlicht erstrahlten symmetrischen Räumen spielt (um es genau zu sagen: einem einzigen Raum, der als Set für alle Räume diente) ist die Geschichte ähnlich faszinierend wie der bunte Rubick´s-Zauberwürfel, der Anfang der achtziger Jahre von keinem deutschen Schulhof wegzudenken war. Niemand erfährt, weswegen alle in dem Würfellabyrinth gefangen sind und selbst am Ende ist man im Grunde genommen nicht schlauer als am Anfang. Doch dieser Makel gerät schnell in den Hintergrund, weil sich die Geschichte sehr schnell nicht mehr auf das "Wieso, Weshalb, Warum" konzentriert, sondern die Gefangenen sich damit beschäftigen, einen Ausweg zu finden. Und von Minute zu Minute entwickelt "The Cube" immer mehr Logik, das gesamte System erscheint etwas klarer und auch die Beteiligten entdecken immer mehr durch bestimmte Charaktereigenschaften oder plötzlich entdeckte Fähigkeiten, dass ihre Gegenwart einen Teil dazu beiträgt, aus der Falle zu entkommen. Je angespannter die Psyche wird, desto offener tritt jedoch auch die offene Gewalt in den Vordergrund, mit der in verzweifelter Panik einer der "Kubisten" versucht, in erster Linie sich selbst zu retten. Einige für zarte Gemüter nicht geeignete Szenen weist der Film auch auf, die in erster Linie die Brutalität der versteckten Fallen demonstrieren sollen. Bereits die Eröffnungssequenz gehört zu diesem Kaliber. "Cube" ist ein außergewöhnlich intelligenter und zugleich spannender Film, der mit seinem Minimalismus vollkommen abseits des Hollywood-Mainstreams steht und mit Sicherheit auch in Deutschland seine Fangemeinde finden dürfte. Obwohl der Film alleine schon aufgrund seines späten deutschen Kinostarts, der obendrein auch noch ohne große Unterstützung des Verleihs in den Sommer gelegt wurde, kaum Beachtung gefunden hat, ist "Cube" einer der abwechslungsreichsten Filme des ansonsten eher langweiligen Kinojahres 2000.

 

Bild 

Der anamorphe PAL-Transfer ist für einen Independent-Film erstaunlich gut, wäre da nicht der leichte Mangel an Detailauflösung, sogar sehr gut. Dafür leistet sich die DVD aber wenigstens keine weiteren Schwächen: Die Kompression hinterlässt einen guten Eindruck, selbst die problematischen knallroten Räume werden ohne sichtbare Beeinträchtigungen sauber auf dem Bildschirm dargestellt.

 

Ton  

 

Obwohl der Dolby Surround-Ton systembedingt Grenzen setzt, wird das klaustrophobische Filmerlebnis durch die monoton und düster klingenden Umgebungsgeräusche noch einmal vertieft. Es wimmelt zwar nicht an Effekten, aber durch das unendliche Dröhnen, welches sich durch alle Räume zieht und auch auf allen Kanälen deutlich zu vernehmen ist, ergänzt das Gehör die kleinen sichtbaren einzelnen Räume im Geiste zum großen Gesamtsystem, was mit dazu beiträgt, die verzweifelte Situation innerhalb des "Würfels" nachzuempfinden. Auf englische Untertitel muss man bei dieser französischen DVD verzichten. Wer halbwegs gute Englischkenntnisse hat, dürfte aber dennoch keine Probleme haben, da die Dialoge recht gut verständlich sind.

 

Special Features 

Die Extra-Ausstattung kann sich sehen lassen. Neben einem Audio-Kommentar (Englisch) und mehreren kommentierten Schnittszenen gibt es noch ein Interview mit Regisseur Vinzenzo Natali und mehrere Trailer zu sehen. Recht umfassend und interessant ist auch der Storyboard-Bereich, der auch auf einem Bildschirm Vergleiche zwischen Storyboards und Film ermöglicht. Als nettes Feature ist auf der DVD außerdem noch der rund 20 Minuten lange Kurzfilm "Elevated" untergebracht, ein ähnlich skurriles Werk von Vinzenzo Natali.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Panasonic DVD-RV 60
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

13.07.2000