Dragonheart |
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Studio |
Universal Pictures (1996) | |
Verleih |
Universal Home Video (1999) | |
Laufzeit |
98:36 (FSK 12) | |
Regie |
Rob Cohen | |
Darsteller |
Dennis Quaid, Dina Meyer, David Thewlis, Pete Postlethwaite | |
DVD-Typ |
DVD - 9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
(anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 3. Französisch, Dolby Digital 5.1 4. Italienisch, Dolby Digital 5.71 5. Spanisch, Dolby Digital 5.1 6. Tschechisch, Dolby Digital 2.0 (Stereo) 7. Polnisch, Dolby Digital 2.0 (Surround) 8. Audio-Kommentar |
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Untertitel |
Englisch, Französisch, Portugiesisch, Dänisch, Finnisch, Schwedisch, Norwegisch, Deutsch, Niederländisch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 25 EURO |
Film
Viele Jahrhunderte vor unserer Zeit, als Drachen und Menschen noch in schönem Einvernehmen nebeneinander lebten, wird Einon, der Sohn des tyrannischen Königs lebensgefährlich am Herzen verletzt. Seine Mutter (Julie Christie) sieht, dass es nur eine Möglichkeit gibt, den Jungen zu retten. Und so wird er zur Höhle eines Drachen gebracht, welcher dem uralten Bund gemäß, der die Herrscher des Landes und den Drachen verbindet, die Hälfte seines Herzens an den Königssohn abgibt, um ihm so das Leben zu retten. Doch kaum ist der Jüngling genesen und sitzt selbst auf dem Thron, da erweist er sich als ein noch schlimmerer Herrscher als sein verstorbener Vater, den er an willkürlicher Grausamkeit mit Leichtigkeit übertrifft. Der Ritter Bowen (Dennis Quaid), der den Knaben nach dem alten Kodex der Ritter zum Streben nach Gerechtigkeit und Milde ausgebildet hatte, kann sich das Verhalten seines Schützlings nur damit erklären, dass das Herz des Drachen seine Seele vergiftet hat und schwört entsprechend auf Rache. Demgemäss zieht Bowen von da ab durch die Länder und tötet jeden Drachen, um irgendwann auch den einen zur Strecke zu bringen, den er für den finsteren Charakter Einons verantwortlich hält. Jahre später kommt Bowen in die Gegend zurück. Einon (David Thewlis) ist inzwischen erwachsen geworden und herrscht despotischer als je zuvor. Bowen trifft auf einen Drachen, der sich als der letzte seiner Art zu erkennen gibt und den Ritter schließlich davon überzeugen kann, dass Einon ihn von Anfang an getäuscht habe. Außerdem finden die beiden zu einer profitablen Partnerschaft zusammen. Denn, wie der Drache Draco treffend feststellt, wenn der letzte Drache getötet sei, sähe die Beschäftigungssituation für Drachentöter wie Bowen ziemlich düster aus. Von nun an verbreitet Draco in den umgebenden Dörfern Angst und Schrecken, bis Bowen auftaucht, das Untier zum Schein tötet und die Kopfprämie kassiert. Ein Mönch (Pete Postlethwaite), der sich zum fahrenden Chronisten umgeschult hat, begleitet den tapferen Recken auf seinem Weg um seine Heldentaten für die Nachwelt festzuhalten. Die Zusammenarbeit geht solange gut, bis Kara (Dina Meyer) auftaucht, die den Schwindel durchschaut. Sie stammt aus einem Dorf, dass besonders schlimm unter der Schreckensherrschaft des Königs leidet. Sie kann Draco und Bowen schließlich dazu überreden, gemeinsam mit den Dörflern gegen Einon anzutreten, um dessen Schreckensregime endlich zu beenden. Doch am Ende der entscheidenden Schlacht zwingt eine besondere Verbindung zwischen Draco und König Einon dem Ritter eine schwere Entscheidung auf, die seinen Gefühlen aufs äußerste widerstrebt....
Trotz der geradezu klassischen Geschichte, mit Rittern, Drachen, mutigen Jungfrauen und grausamen Königen, ist "Dragonheart" nicht ganz die Wiederauferstehung des großen Fantasyfilmes, die bei diesen Voraussetzungen vielleicht zu erwarten gewesen wäre. Der Grund liegt vornehmlich darin, dass Regisseur Rob Cohen, zwar ein unübersehbares Talent für rasante Action-Sequenzen hat und dabei auch den Humor nicht zu kurz kommen lässt, ihm jedoch das Gespür dafür fehlt, wie durch ein Innehalten an den richtigen Momenten die Stimmung erzeugt wird, die durch ihre Märchenhaftigkeit den Zuschauer tatsächlich in eine andere Welt entführt. Vielleicht hätte das der ursprünglich als Regisseur vorgesehene Richard Donner, der ausgestiegen war, nachdem Harrison Ford für die Hauptrolle eine Absage erteilt hatte, besser hinbekommen. So wird die ganze Story eine Spur zu hastig abgewickelt und bleibt immer zu sehr an der Oberfläche, wodurch ein Großteil der in der Geschichte durchaus angelegten Dramatik wirkungslos verpufft.
Wird der Anspruch an den Film jedoch vom fantastischen weg auf den reinen
Unterhaltungsfaktor gelenkt, so sieht das Ergebnis schon anders aus. In
"Dragonheart" wechselt sich dynamische Action ab mit gelungenen
Komödieneinlagen, wobei in Hinblick auf letztere besonders die pointierten Dialoge
überzeugen. Die gut gewählte Besetzung bis in die Nebenrollen hinein spielt eine weitere
entscheidende Rolle beim Gelingen des Filmes. Dennis Quaid gibt den desillusionierten
Ritter mit der richtigen Mischung aus bitterem Humor und angeschlagenem Draufgängertum,
Dina Meyer bringt für ihre Kara das notwendige Temperament mit und Pete Postlethwaite,
bisher hauptsächlich für ernste Rollen wie in "In The Name Of The Father" oder
"Brassed Off" bekannt, beweist ein bemerkenswertes komödiantisches Talent. Aber
im Mittelpunkt steht natürlich der Drache, dessen Computeranimation für das gegenwärtig
im Film Mögliche als recht gelungen bezeichnet werden kann. Als Darsteller, dessen Mimik
an die des Originalsprechers Sean Connery angelehnt ist, stiehlt er seinen Mitspielern aus
Fleisch und Blut ein ums andere Mal die Schau. Vor allem in den Dialogen mit Dennis Quaid,
geht das Schuppentier regelmäßig als Punktsieger hervor, was in der Originalfassung dank
des unnachahmlichen Sean Connery auch kein Wunder ist.
Bild
Eine nahezu tadellose DVD, an der es eigentlich nichts auszusetzen gibt. Die
Kompression ist bis auf ein leichtes Restrauschen vollkommen in Ordnung. Das Bild ist
ausreichend scharf und bietet einen guten Kontrastumfang. Beim Dreh wurde offensichtlich
auf eine natürliche Bildgestaltung Wert gelegt. Die Farben erscheinen daher auf den
ersten Blick vielleicht ein wenig schwach saturiert, wirken aber beim genauen Hinsehen
sehr naturgetreu.
Ton
Dragonheart ist weit entfernt von Blockbustern wie "Armageddon"
und "Godzilla", deren exzellenter Surround-Sound in erster Linie durch die hohe
Lautstärke der Musik und der Effekte erreicht wird. Im großen Lärm geht aber häufig
angesichts der Vielzahl der Effekte, die gleichzeitig aufgefahren werden, die Präzision
und Ortbarkeit verloren. Genau hierin liegen die großen Stärken von Dragonheart, der
ebenso über eine große Anzahl von Effekten verfügt. Da hier aber meistens immer nur ein
Effekt zur Zeit zu hören ist, kann man sich viel besser auf diese konzentrieren. Bei
Dragonheart zeigt sich hier sehr viel Liebe zum Detail. Bereits die zum Anfang erklingende
Musik des Films ist sehr schön. Die hörenswerten Momente entstehen bei Dragonheart zum
Großteil aber gerade in Szenen, die an sich sehr schlicht sind und bei den meisten Filmen
erst durch das Hinzufügen akustischer Trickeffekte ihren Sound verpasst bekommen. Bei
Dragonheart werden einfach die natürlichen Geräusche der Darsteller verwendet und ein
wenig aufgepeppt, ohne dass dies übertrieben klingt: Gerade "Draco" der Drache
sorgt mit seinen Flügelschwingen für eine luftige Klangkulisse, die sich raumfüllend
auf alle Lautsprecher verteilt. Einer der besten Effekte ist in Kapitel 12 zu hören, wenn
Draco mehrmals quasi um den Kopf des Zuschauers herum fliegt und seine Flügelschläge mit
druckvoller Dynamik zwischen den vier Lautsprechern herumwandernd zu hören sind. Selbst
seine Stimme (oder besser gesagt, die des Sprechers Sean Connery) hat ein leises Timbre,
welches subtil durch den Raum schwebt. Leider geht dieser Effekt in der deutschen
Synchronisation verloren, in der Mario Adorf dem Drachen mit einer lispelnden Stimme einen
stark veränderten Charakter gegeben hat.
Special Features
Die Dragonheart - Collector´s Edition kommt mit einer guten Ausstattung und Features, die wirklich Sinn machen, wie einem rund 45 Minuten langen Making of und dem Audio-Kommentar mit Regisseur Rob Cohen. Hinzu kommen die bekannten "Production Notes" sowie Infos über Cast & Crew des Films. Außerdem gibt es noch einen Teaser sowie einen Trailer, letzteren sogar mit wählbarer Sprachversion.In der Kapitelübersicht des Making of´s wurden noch weitere TV-Spots versteckt sowie Entwurfskizzen und zwei herausgeschnittene Szenen.
14.12.1999
Review von Tobias Wrany (Film) und Karsten Serck (Bild, Ton und Special Features)
Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Sony DVP-725 / Pioneer DV-717
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES