Family Guy - Season 2 (UK)

Studio

20th Century Fox Television (1999,2000)

Verleih

20th Century Fox Home Entertainment UK (2003)

Laufzeit

ca. 333 min.

DVD-Typ

2 x DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

4:3

Bitrate

ca. 5.1-6.1 Mbps (Video: ca. 4.9-5.9 Mbps)

Audiokanäle

Englisch, Dolby Digital 2.0 (192 kbps)

Untertitel

Englisch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 36 EURO
Film  

Rechtzeitig vor dem deutschen TV-Start bekommt man aus England bereits die zweite Staffel von "Family Guy" auf DVD. Freunde des O-Ton bekommen auf diesem Wege nicht nur die Serie früher zu Gesicht, sondern können obendrein auf die deutsche Synchro verzichten. Voraussichtlich im April 2003 wird es auch bereits die dritte Staffel von Family Guy in England auf DVD geben. Damit dürfte dann aber auch Schluss sein, denn nach der dritten Staffel wurde die Serie vom Fox Network in den USA abgesetzt.

"Family Guy" ist quasi die frechere Variante der Simpsons. Und zunächst entdeckt man eigentlich auch nur wenige Unterschiede: Die Animationen sind ähnlich simpel und selbst das Haus der Familie Griffin in Quahog sieht fast genau so aus wie das der "gelben Familie" aus Springfield. Im Zentrum der Geschichte steht Familienoberhaupt Peter Griffin, der zwar nicht im Atomkraftwerk aber dafür in einer Spielzeugfabrik arbeitet und auch ansonsten ein ähnlicher fetter Loser ist wie Homer J. Simpson. Seine Frau Lois entstammt einer wohlhabenden Familie, begnügt sich aber mit ihrem bescheidenen Leben als Hausfrau an der Seite von Peter und gibt nebenbei einige Klavierstunden. Die Griffin-Familie hat drei Kinder: Meg ist 16 Jahre alt und vorwiegend mit typischen Teenie-Problemen beschäftigt. Chris ist 13 Jahre alt und auf verhängnisvolle Art und Weise der Macht der Gene ausgeliefert, die ihm sein Vater vererbt hat. Chris ist sehr lethargisch und bereits fast ähnlich fett wie sein Vater und dürfte - sofern nicht ein Wunder geschieht - ein noch größerer Loser werden als Peter. Er fällt in der Serie auch am wenigsten von den ganzen Familienmitgliedern auf. Stewie ist das jüngste Mitglied der Familie und bei ihm würde man sich gerne wünschen, dass eine Abtreibung auch noch nach dem neunten Schwangerschaftsmonat möglich wäre: Denn Stewie sieht sich als Opfer einer Verschwörung und tut alles daran, sich von der Herrschaft seiner Familie zu befreien. Daher arbeitet er meist an den verschiedensten Waffen und Attentaten, mit denen er seine Eltern und soweit wie möglich auch noch den Rest der Menschheit eliminieren möchte. Familienhund Brian übernimmt den "Lisa Simpson"-Part und ist mit seinen coolen Sprüchen das intellektuelle Aushängeschild der Familie. Mit den Manieren eines James Bond und der Vorliebe für Martinis ist ausgerechnet der Hund Brian das normalste Lebewesen aus dem Griffin-Clan.

Die jeweils rund 23 Minuten lange Episoden des Family Guy sind ähnlich gestrickt wie die der Simpsons, nur dass die Pointen weitaus direkter und weniger intellektuell verschachtelt sind. Dafür ist der Humor meist noch brachialer und rücksichtsloser als der intellektuelle Feinsinn der Simpsons. Während die Simpsons recht geschickt den Spagat zwischen Unterhaltung für Kinder und Erwachsene schafften, so ist "Family Guy" ähnlich wie "South Park" weitaus mehr für Erwachsene gemacht und hat im Kinderprogramm praktisch nichts verloren. Während bei den Simpsons über Political Correctness meist nur gesprochen wird, so dürfte Family Guy für viele Zuschauer gleich häufig gegen die Grenzen des guten Geschmacks verstoßen. Schwarzer Humor wird hier am laufenden Bande zelebriert, wobei allerdings auch nicht jede Provokation unbedingt mit einem Lacher gleichgesetzt werden kann. Gerade wenn es um Politik geht und selbst das Massaker auf dem Pekinger Tienanmen-Platz oder das Schicksal von Anne Frank durch den Kakao gezogen werden, wird die Schmerzgrenze schnell erreicht. Dies hatte im Fall der Episode "When you wish upon a Weinstein" sogar zur Folge, dass diese zwar auf dieser DVD-Collection zu finden ist, aber im US-TV ursprünglich erst gar nicht ausgestrahlt wurde.

Extrem nervig ist das Terror-Kid Stewie, dessen ewiges Rumgehetze ziemlich auf den Geist geht. Auch Chris ist im Grunde genommen total überflüssig, da er kaum durch besonders geistreiche Kommentare auffällt. Am witzigsten sind vor allem Peter und der Hund Brian. Dies sind die beiden Figuren, die die Serie wirklich originell machen. Während Peter von einem Fettnäpfchen ins nächste fällt, hat Brian dazu immer einen coolen Spruch parat. Family Guy ist nicht ganz so toll wie die Simpsons, aber für den frechen und fürs Fernsehen ungewöhnlich schwarzen Humor dürfte die Serie bei vielen Zuschauern Interesse finden, die vom typischen Comedy-Einheitsbrei die Nase voll haben. Übrigens: Wer sich noch an Bobby Ewings berühmte Dusch-Szene aus "Dallas" erinnert, der wird bei der zweiten Family Guy-Staffel sogar noch eine kleine Überraschung erleben, die beide Serien auf skurile Art und Weise miteinander verbindet.

 

Bild  

Ähnlich wie bereits bei "Futurama" ist die Wiedergabe der sehr schlichten Animationen lupenrein. Obwohl die Videobitrate der meisten Episoden auf der ersten DVD nur bei rund 4.9 Mbps liegt, während die zweite DVD mit 5.3 Mbps etwas mehr Kapazität bietet, werden die Animationen sauber wiedergegeben. Blockrauschen ist nicht vorhanden, es treten lediglich am Rande der Konturen einige kleine Artefakte auf, die aber nicht weiter störend sind. Das Bild ist vollkommen rauschfrei, die Linien sehr deutlich gezeichnet und die Farben knallig-bunt wie aus einem Comic-Heft. Störend ist allerdings das selbst bei 100 Hz-Fernsehern mit eingebautem De-Interlacing auffällige Flimmern der schwarzen Linien, die von Frame zu Frame etwas unregelmäßig verlaufen und daher häufig etwas zittern. Trotzdem dürfte die Qualität der Serie auf dieser DVD deutlich über dem Niveau liegen, welches man im TV zu sehen bekommt.

 

Ton  

Ähnlich wie bei den Simpsons spielt der Sound kaum eine besondere Rolle. Außer den Dialogen ist hier kaum etwas besonders erwähnenswert. Wer der englischen Sprache nicht ganz so gut mächtig ist, bekommt hier auch entsprechende Untertitel zur Auswahl, die allerdings aufgrund ihres schwarzen Hintergrundes etwas störend wirken.

 

Special Features  

Hintergründe zur Serie fehlen auch bei der zweiten Staffel wieder komplett. Daher gibt's hier auch keine Punkte.

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

06.02.2003