Forrest Gump

Original

Forrest Gump

Studio

Paramount Pictures (1994)

Anbieter

Paramount Home Entertainment (2001)

Laufzeit

136:12 min.

Regie

Robert Zemeckis

Darsteller

Tom Hanks, Robin Wright, Gary Sinise u.a.

DVD-Typ

DVD-9 (Film), DVD-5 (Extras)

TV-Norm

PAL

Bitrate

7.14 Mbps

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Tschechisch, Dolby Digital 2.0
4. Audio-Kommentar mit Robert Zemeckis und den Produzenten Steve Starkey & Rick Carter
5. Audio-Kommentar von Wendy Finerman

Untertitel

Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Polnisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch (Audiokommentare + Extras: Deutsch/Englisch)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 €
Film 

"Forrest Gump" bricht mit den gewohnten Regeln des Films und bietet anstelle eines groß angelegten Plots einfach nur einen Blick auf die USA im Verlauf von rund vierzig Jahren aus der Sicht des etwas unterbelichteten, aber liebenswürdigen Forrest Gump. Dessen Aktionen sind niemals vorhersehbar, was "Forrest Gump" bis zum Ende zu einem Zickzacklauf der Überraschungen macht. Für Unterhaltung sorgt weniger die Figur Forrest Gump an sich, sondern in erster Linie die Rolle, die er, so zumindest laut Film, auf den Gang der Weltgeschichte ausgeübt haben soll. So z.B., wie Forrest Gump im Hotel Watergate einen Stromausfall im gegenüberliegenden Zimmer vermutet und sich durch die Taschenlampen gestört fühlt, nichtsahnend, dass er durch seinen Beschwerdeanruf den Anstoß dafür gibt, dass der US-Präsident Nixon schon bald sein Amt räumen muss. Gerade die Naivität Forrest Gumps sorgt immer wieder für Lacher, wenn er an historischen Ereignissen beteiligt ist. Forrest Gump ist jedoch nicht nur ein lustiger Film, sondern wird gerade in den letzten Minuten auch sehr melancholisch. An der Besetzung von Tom Hanks mag man bei einigen Filmen seine Zweifel haben, ob die Rolle wirklich zu ihm passt, doch der Forrest Gump ist ihm wirklich auf den Leib geschrieben und selbst die normalerweise etwas nervige deutsche Synchro passt hier gut zum dargestellten Charakter. Robert Zemeckis gelingt es, mit prächtigen Bildern dem Lebensweg des Forrest Gump einen epischen Look zu verschaffen. Dass hieran stellenweise in erheblichem Maße die moderne Computertechnik beteiligt ist, fällt zu einem Großteil gar nicht einmal auf, so dezent werden die Tricks teilweise eingesetzt. 

 

Bild 

Wie von Paramount bei neueren Filmen üblich, präsentiert sich auch "Forrest Gump" mit einem gestochen scharfen Bild. Dass dieses das Ergebnis einer Nachbearbeitung ist, sieht man allerdings auch, denn in vielen Szenen mit großen Flächen, die viele Details zeigen, wie z.B. Grasflächen oder dem Blick in den Himmel durch einen Baum im Bildvordergrund, ist ein Helligkeits-Flackern zu erkennen - Kennzeichen für eine Überschärfung des Bildes. Die damit meist verbundenen Doppelkonturen oder auch Aliasing-Effekte fallen zum Glück bei dieser DVD aber kaum auf. Lediglich beim Blick mit der Lupe wird man sich hieran etwas stören. Die DVD zeichnet sich durch eine gute Detailwiedergabe und solide Kontrastwerte aus. Der dezente Rauschfiltereinsatz fällt kaum auf und erfüllt seinen Zweck. Denn Rauschen ist auch nicht zu sehen. Dunkle Töne werden im perfekten Schwarz wiedergegeben. Die Farben sind etwas kühl und dezent, wirken aber zumindest realistisch. Die Videokompression ist nahezu tadellos und zeigt lediglich beim genauen Blick aus der Nähe eine minimale Unruhe. Forrest Gump ist eine sehr schöne DVD, der wir auch gerne die Höchstpunktzahl gegeben hätten. Aufgrund der doch stellenweise immer wieder auffallenden Überschärfung des Bildes reicht es hierfür aber nicht ganz.

 

Ton 

Der Sound-Mix von Forrest Gump ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Im Vergleich zu Filmen aus heutigen Zeiten ist er sogar ziemlich schlapp. Nicht immer wird der Sound dem gerecht, was gerade auf dem Bildschirm stattfindet. Große Bemühungen kann man dem Team nicht absprechen, was im Detail auch im Bonus-Material erläutert wird. Obwohl "Forrest Gump" in erster Linie ein Dialogfilm ist, sind laute Sequenzen mit heftiger Dynamik und einer breiten Stereofront dennoch häufiger anzutreffen. Allerdings erstreckt sich die räumliche Wiedergabe vornehmlich auf den Frontbereich. Die Surroundkanäle sind selbst in richtig lauten Szenen meist kaum wahrnehmbar, bzw. sie werden durch die Frontkanäle einfach übertönt. Etwas besser ragen hier wenigstens die Szenen in Vietnam heraus. Aber selbst hier passt der Ton nicht unbedingt zum Bild: Während man während des Feuergefechtes in Kapitel 7 die Munition regelrecht durch den Raum fliegen lässt und schon fast aus Gewohnheit hier hervorragende Split Surround-Effekte erwartet, tut sich in dieser Hinsicht auf den Surround-Kanälen kaum etwas. Und auch in Kaptitel 13, dass mit einem wuchtigen Sturm beginnt, sind die Surround-Kanäle fast nicht zu bemerken. Die Dynamik ist in diesen Szenen wirklich tadellos und fordert auch den Subwoofer deutlich heraus, der Surround-Klang kann aber weder in der Originalfassung als auch der identisch klingenden Synchro richtig überzeugen. Hier helfen zumindest die Möglichkeiten der modernen Technik weiter: So konnte das DSP-Programm "Digital Adventure" des Test-Receivers Yamaha RX-V3000RDS den Sound deutlich aufwerten und produzierte ein weitaus weiträumigeres Klangbild, dass den Zuschauer mehr in die Mitte des Geschehens hereinzieht.

 

Special Features 

Nach der "Paten"-Box ist "Forrest Gump" die bislang aufwendigste DVD-Produktion von Paramount, die Extras in einem Umfang bietet, wie man sie bislang bei Paramount nur selten erlebt hat:

  • Audio-Kommentar mit Robert Zemeckis und den Produzenten Steve Starkey & Rick Carter. Wer sich an die etwas quakige Stimme von Robert Zemeckis erst gewöhnt hat, der bekommt hier einen sehr guten Audio-Kommentar geboten, der viele Details zum Film erzählt und kaum längere Pausen hat. Thematisch beschränkt sich der Kommentar nicht immer nur auf das, was gerade am Bildschirm abläuft, sondern widmet sich auch allgemeinen Aspekten des Films.

  • Audio-Kommentar von Wendy Finerman: Im Gegensatz zum ersten Audio-Kommentar kann man sich diesen nach ein paar Minuten wirklich sparen, denn die Produzentin Wendy Finerman schafft es nicht, den Zuschauer über die gesamte Filmlänge zu unterhalten, sondern sorgt durch lange Unterbrechungen schon nach kurzer Zeit für Langeweile.

  • Dokumentation "Die Welt des Forrest Gump": Dieses rund eine halbe Stunde lange Making of beginnt zunächst mit den üblichen PR-Statements und vielen Filmausschnitten, die die Handlung von Forrest Gump erklären sollen, wird dann aber nach rund zehn Minuten zum Glück doch noch interessant. Vor allem die Special Effects, die meistens also solche gar nicht mal unbedingt auffallen, werden hier recht detailliert beschrieben.

  • Screen Tests: Insgesamt drei verschiedene Probaufnahmen vom Casting sind hier zu sehen, darunter auch die des jungen Joel Haley Osment, der den Forrest Gump junior spielt.

  • Die Erschaffung der Welt des Forrest Gump: Produktionsdesign. Rick Carter, Künstlerischer Gestalter des Films, erzählt in knapp sieben Minuten, nach welchen Kriterien die Sets des Films ausgesucht und gestaltet wurden.

  • Sehen heißt Glauben: Die visuellen Effekte. Dies ist ein kleines Highlight des Bonus-Materials. Special Effects Supervisor Ken Ralston stellt in insgesamt 11 Clips mit einer Länge von jeweils drei bis sieben Minuten recht umfangreich die Special Effects vor, ohne sich dabei in für Laien unverständliche Details zu verlieren. Stattdessen wird jeweils anfangs das Problem geschildert und dann ganz genau in mehreren Schritten gezeigt, wie es gelöst wurde. Am Ende sieht man dann jeweils noch einmal die komplette Szenen. Aber nicht nur bekannte Szenen sind hier zu sehen, sondern auch zwei bislang unveröffentlichte, die im Film überhaupt nicht auftauchen, wie z.B. eine Begegnung mit Martin Luther King oder ein Ping Pong-Spiel mit George Bush senior.

  • Hören heißt Glauben: Sounddesign. Auch wenn im Endergebnis "Forrest Gump" in Sachen Surround-Klang nicht richtig überzeugt, ist dieses Feature sehr interessant, weil es einige grundlegende Details erklärt, wie die Soundeffekte eines Films eigentlich überhaupt erschaffen werden. Sound Designer Randy Thom erklärt dies am Beispiel von fünf Szenen, die gar nicht mal unbedingt so spektakulär sind, aber gerade deswegen ganz gut zeigen, worauf hier alles selbst bei Szenen, von denen man nicht viel Aufwand erwartet, geachtet werden muss. Dieses Feature wird übrigens in Dolby Digital 5.1 präsentiert, besser als im eigentlichen Film ist der Surround-Sound hier allerdings auch nicht.

  • Die Magie der Maskenbildner: Maskenbildner Dan Striepeke erzählt in acht Minuten die Aufgaben die er in "Forrest Gump" zu erfüllen hatte, u.a. wie er den Alterungsprozess der Figuren im Verlauf von vier Jahrzehnten durch die Änderung der Masken visuell unterstützte.

  • Zwei Trailer (anamorph) und eine Photogalerie.

Forrest Gump für 25,56 € bei amazon.de

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

12.10.2001