Meine Frau die Schauspielerin (Ma femme est une actrice)

Studio

Pathé (2001)

Verleih

Concorde Home Entertainment (2003)

Laufzeit

91:16 min. (FSK 12)

Regie

Yvan Attal

Darsteller

Charlotte Gainsbourg, Terence Stamp, Ludivine Sagnier, Yvan Attal

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, DTS 5.1
3. Deutsch, Dolby Digital 2.0
4. Französisch, Dolby Digital 5.1
5. Französisch Dolby Digital 2.0

Untertitel

deutsch (bei französischer Fassung nicht ausblendbar)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case
Film 

Für den Sportreporter Yvan (Yvan Attal) hat sich der Traum so mancher Kinogänger erfüllt. Statt sie nur auf der Leinwand anzuschmachten, hat er die Schauspielerin Charlotte (Charlotte Gainsbourg) geheiratet. Die Praxis ist allerdings nicht frei von Nebenwirkungen, die eher in Richtung Alptraum tendieren. Dass seine Angetraute allzu oft von Autogrammjägern belagert ist, ließe sich ja noch hinnehmen. Die allzu realistische Darstellungskunst Charlottes in Liebesszenen kitzeln dann allerdings das kleine, fiese Monster mit dem schönen Namen Eifersucht wach. Insbesondere als Charlottes nächstes Engagement sie über den Ärmelkanal führt, brennen bei Yvan langsam aber sicher ein paar Sicherungen durch, immerhin ist Michael (Terence Stamp), der aktuelle Filmpartner der Gattin als absoluter Frauenschwarm bekannt. Gewisse Missverständnisse bei einem spontanen Set-Besuch in London wecken in Yvan den Entschluss zum sofortigen Zurückschlagen. Zu diesem Zweck schließt er sich einem Schauspielkurs an, um endlich auch selbst etwas von der ebenso unergründlichen, wie anziehenden Aura, welche die dramatische Kunst doch anscheinend mit sich führt, abzubekommen. Und seine Hoffnungen werden nicht enttäuscht, immerhin scheint seine nette Kollegin Geraldine (Ludivine Sagnier) durchaus etwas für den Debütanten auf den Brettern, die die Welt bedeuten, übrig zu haben.

Die anspruchsvolle Spielart der französischen Filmkomödie bietet sich in Form von Produktionen dar, in denen das Prinzip vorherrscht, dass jedes Thema, zumindest wenn es entfernt etwas mit Beziehungsfragen zu tun hat, von den Protagonisten ausgiebig ausdiskutiert wird. Je nach Talent und Ambition des Drehbuchschreibers stellt sich dieser Kommununikationsprozess für das Publikum als mehr oder weniger vergnüglicher Zeitvertreib dar. Bei "Meine Frau die Schauspielerin", einem typischen Exemplar dieser Gattung gilt das Prinzip mehr UND weniger vergnüglich. Dass heißt neben außerordentlich gelungenen Passagen, in denen der Film seinem Exportwert für die französische Filmnation mit treffsicheren Pointen und charmanter Situationskomik im Übermaß unter Beweis stellt, findet sich auch die eine oder andere leer laufende Passage, vor allem gegen Ende des Films, als immer deutlicher wird, dass es dem Drehbuch nicht wirklich gelingt, seine viel versprechende Ausgangslage ausreichend auszubauen, um ganze neunzig Minuten durchzuhalten.
Als kleiner Schwachpunkt stellt sich auch Hauptdarsteller Yvan Attal dar, der seine Figur unnötig deutlich in ein eher schlechtes Licht rückt, indem er seine Minderwertigkeits- und Eifersuchtsneurosen eine Spur zu penetrant und damit leicht enervierend ausbreitet, da hätte der Mime in seiner Funktion als Regisseur und Autor des Films mit sich selbst ein wenig mehr Nachsicht haben sollen. Um so heller können dann allerdings seine Co-Stars leuchten, vor allem Charlotte Gainbourg, aber auch Ludivine Sagnier (in einer leider viel zu kleinen Nebenrolle).
Trotzdem: Wer dialoglastigen Beziehungskomödien grundsätzlich etwas abgewinnen kann, sollte mit diesem Werk gut zurechtkommen und das Zusehen in keiner Weise bedauern.

 

Bild 

In Szenen mit reduzierter Bewegung von Kamera und Personen ist die Bildqualität richtig gut. Frische Farben, ein gut eingestellter Kontrast, der richtige Schärfegrad und reduzierte Rauschtätigkeit lassen ein plastisches, angenehmes Bild entstehen, wie man es von einem Film neueren Datums erwarten kann. Leider zeigen sich bei Schwenks der Kamera oder auch nur beschleunigten Fortbewegungsarten der Personen deutliche Nachzieheffekte; zudem löst sich die saubere Oberfläche zu oft in Anblicke mit gröberer Struktur auf. Letztlich bleibt der Gesamteindruck damit leider ein gutes Stück hinter dem Potential des Films zurück.

 

Ton 

Die Wiedergabe kleinerer, wie umfassender gestalteter Umgebungsgeräusche bleibt lau, obwohl der Film schon den einen oder anderen Ansatz für ein leicht erweitertes Klangspektrum geboten hätte. Allerdings dürfte diese Misshelligkeit wohl schon an den Verantwortlichen für das Grundmaterial hängen bleiben. So bleibt eine ganz solide Wiedergabe, welche die Vorzüge des digitalen Mehrkanaltons nie auszuschöpfen weiß, aber auch keine erheblichen Macken aufweist. Ebenfalls kaum der Produktion der DVD-Fassung dürfte zuzuschreiben sein, dass sich die Dialoge in der französischen Originalfassung erheblich natürlicher in das sonstige Geschehen einfügen als die deutsche Sprachversion.

 

Special Features 

Die Zugaben bieten zumindest eine gewisse Abweichung vom Üblichen. Das "Making Of" ist ganz in Ordnung. Kommentierte Testaufnahmen zu Farbgestaltung und Form des Filmmaterials stellen eine (etwas techniklastige) Abwechslung dar. Die fünf geschnittenen Szenen entsprechen (auch von der Bildqualität) mehr verworfenen Testaufnahmen, denn fertigen Sequenzen, die erst am Schneidetisch entfallen sind.
Im übrgen gibt es noch einen informativen Audio-Kommentar von Regisseur Attal und Kameramann Chevrin, zwei Trailer, eine Fotogalerie und die üblichen Infos zu den Mitwirkenden.

24.09.2003

Review von Tobias Wrany