Men in Black - Limited Edition

Studio

Columbia Pictures (1997)

Verleih

Columbia TriStar Home Video (2000)

Laufzeit

94 min. (FSK 12)

Regie

Barry Sonnenfeld

Darsteller

Will Smith, Tommy Lee Jones, Linda Fiorentino u.a.

DVD-Typ

DVD-18 (Film), DVD-9 (Bonus-Disc)

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 2.0
2. Englisch, Dolby Digital 5.1
3. Französisch, Dolby Digital 5.1
4. Deutsch, Dolby Digital 5.1
5. Visueller Audio-Kommentar
6. Technischer Audio-Kommentar

Untertitel

Deutsch, Englisch, Französisch, Tschechisch, Ungarisch, Hindi, Hebräisch, Schwedisch, Dänisch, Polnisch, Norwegisch, Türkisch, Griechisch, Arabisch, Holländisch, Isländisch, Finnländisch, Bulgarisch

Regionalcode

2

Preis

ca. 70-80 DM
Film   

Agent K (Tommy Lee Jones) ist bereits seit vielen Jahren im Dienste einer Geheimpolizei, die es offiziell gar nicht gibt: Die "Men in Black" kümmern sich um die auf der Erde gestrandeten Außerirdischen, organisieren ihnen Ein- und Ausreisegenehmigungen und passen auf, dass diese auf der Erde nicht den ihnen zugewiesenen Aufenthaltsort verlassen. K ist auf der Suche nach einem neuen Partner und findet diesen in J (Will Smith), einem noch recht jungen und nicht gerade autoritätsgläubigen New Yorker Cop. Für Small Talk bleibt beiden nicht viel Zeit, als eine fliegende Untertasse auf der Erde landet und das an Bord befindliche Alien vom Körper des trotteligen Landeis Edgar (Vincent D'Onofrio) Besitz ergreift. Das Alien macht sich nach New York auf, wo es auf der Suche nach der "Galaxie" ist, die am Halsband einer Katze befestigt ist. Problematisch wird es, als eine andere außerirdische Macht ebenfalls in den Besitz der Galaxie gelangen will, und bei Auslaufen des einstündigen Ultimatums mit der Vernichtung der Erde droht. Mit einem Wagen, der schneller fährt, als er aussieht, wundersamen Waffen und natürlich schwarzen Ray Ban-Sonnenbrillen kämpfen die Men in Black um die Zukunft der Welt.....

Die meisten Science Fiction-Filme beschreiben Außerirdische auf geheimnisvolle Art und Weise. Der Reiz von Filmen wie Stanley Kubricks 2001 besteht gerade im Unwissen über die Existenz außerirdischen Lebens. "Men in Black" liegt hier auf einer ganz anderen Linie, bietet weniger Science- als Comedy Fiction. Die Außerirdischen werden hier nicht mit Respekt, Angst oder gar Ehrfurcht behandelt, sondern in erster Linie kräftig verulkt. Der Film bietet eine Menge recht guter Special Effects und sowohl Tommy Lee Jones als auch Will Smith spielen ihre Rollen mit viel Humor. Trotzdem vermisst man eine etwas durchdachtere Story, weil die Geschichte um die "verschollene" Galaxie, hinter der alle her sind, ein wenig einfallslos erscheint. Für Klamauk ist hingegen ohne Ende gesorgt - für den durch freche Teenie-Komödien wie "American Pie" verwöhnten Kinogänger des 21. Jahrhunderts sind die meisten Jokes aber ein wenig zu zahm und oft auch nur ein Schmunzeln wert.

 

Bild  

Der anamorphe 16:9-Transfer bietet ein ordentliches Bild mit hohem Kontrastumfang und sehr klaren Farben. Die Bildschärfe ist zwar nicht sonderlich stark ausgeprägt, so dass das Bild wie bei den meisten Columbia-Titeln etwas weich erscheint. Dennoch lassen sich die meisten Details sehr gut erkennen. Die Kompression ist gut, aber nicht ganz so zufriedenstellend, dass es für die Gesamtnote "Sehr Gut" reichen würde. Stellenweise macht sich ein leichtes Rauschen bemerkbar und bei schnellen Bewegungen zieht das Bild ab und zu schon einmal minimal nach.

 

Ton  

Wer von einem Blockbuster auch viele Surround-Effekte erwartet, wird hier ein wenig enttäuscht: "Men in Black" geht mit den Surround-Kanälen etwas zurückhaltend um. Überzeugende Effekte, die man deutlich von hinten heraushört wie z.B. bei Laufzeit 10:52, sind nur an wenigen Stellen platziert. Beim genauen Hinhören kommt zwar eigentlich immer etwas aus den Surroundkanälen, was aber durch die starke Fixierung der Abmischung auf die vorderen Kanäle etwas überhört werden kann. Auch wenn die Räumlichkeit auf den Surroundkanälen daher etwas schwachbrüstig wirkt, klingt der Sound auf den vorderen Kanälen dafür um so besser: Der mit viel Liebe zum Detail von Danny Elfman komponierte Music Score bietet gerade in der Eröffnungssequenz sehr viel Dynamik und Präzision. Explosionen werden vom Subwoofer mit einem kräftigen Bass vermittelt, der auch etwas schwachbrüstige Subwoofer nicht gleich in den Grenzbereich bringt. Sehr lebendig klingt auch das sonore Brummen der Ventilatoren bei Laufzeit 22:45, als Will Smith das Gebäude der "MIB" zum ersten Male betritt. Die deutschen Synchronstimmen klingen hingegen einen Tick zu hell.

 

Special Features  

Weil "Men in Black" einer der erfolgreichsten Columbia-Filme überhaupt ist, wurde entsprechend auch der DVD sehr viel Sorgfalt gewidmet. Die animierten Menüs sehen sehr professionell aus und lassen sich mit "Alien" oder "Independence Day" auf eine Ebene stellen. Da die auf 20.000 Exemplare begrenzte Limited Edition zusätzlich zu der anamorphen Widescreen-Fassung auch noch eine (eigentlich überflüssige) Vollbildfassung bekommen sollte und es für eine einfache Dual Layer-DVD nicht mehr ausreichte, findet man zunächst den Film auf einer DVD-18: Obwohl hier quasi zwei DVDs vom Typ DVD-9 zusammengeklebt sind, ist diese aufgrund eines sehr dünnen Trägermaterials nur minimal dicker als eine normale DVD-9.

Bereits von "Ghostbusters" bekannt, findet man auch bei "Men in Black" (nur bei der Limited Edition) einen Audio-Kommentar, bei dem die Silhouetten von Regisseur Barry Sonnenfeld und Tommy Lee Jones am unteren Bildschirmrand zu sehen sind. Allerdings muss man hierzu entweder die Vollbildfassung sehen oder den DVD-Player von 16:9 auf 4:3 umschalten. Tommy Lee Jones macht bei dem Audio-Kommentar allerdings einen recht gelangweilten Eindruck und sagt selbst nur recht wenig. Der zweite, technische Audio-Kommentar ist trotz der fehlenden visuellen Unterstützung hier ein wenig ergiebiger.

Auf der separaten DVD-9 mit den Extras findet man folgendes Bonus-Material:

- Drei Charakter-Animations-Studien mit Multiple Angle-Unterstützung und Einleitung von Regisseur Barry Sonnenfeld
- Filmdokumentation
- Dokumentation: Kurze Einführung in die Tunnel-Szene im Aufbau
- Tunnel-Szene im Aufbau (verschiedene Entwicklungsphasen)
- Erweiterte und geänderte Szenen
- Dokumentation: Entstehungsgeschichte vom Comic zum Film
- Konzeptzeichnungen
- Storyboards
- Foto-Galerie
- Storyboard/Film-Vergleiche
- Filmographien: Schauspieler, Regisseur
- Will Smith - Musikvideo MIB
- Verschiedene Trailer
- Entstehungsgeschichte der Kampfszene zwischen Will Smith und Edgar, der Schabe aus verschiedenen Blickwinkeln
- "Sei Dein eigener Filmemacher": Produktions-Workshop anhand drei verschiedener Szenen mit Einleitung von Barry Sonnenfeld
- Fotogalerie mit 1000 Konzeptzeichnungen, Produktionsfotos und Storyboards
- Cover mit Silberdruck

Während die beiden Dokumentationen den meisten Informationsgehalt bieten, sind die sehr detailverliebten Features, die einzelne Szenen in ihrer Entstehung zeigen sollen, in erster Linie etwas für diejenigen, die sich für Storyboards und Special Effects in allen Einzelheiten interessieren. Bei mehreren dieser Vergleiche kann man die verschiedenen Schritte anhand verschiedener Betrachtungswinkel ansehen. Recht witzig ist in diesem Zusammenhang auch das Filmemacher-Feature: Hier kann man selbst mehrere Kameraeinstellungen für insgesamt drei Szenen auswählen, die man sich dann anschließend ansehen kann. Dieses Extra ermöglichst so zumindest einen kurzen Einblick in den Arbeitsbereich eines Filmcutters, der am Ende der Dreharbeiten vor die unglückliche Aufgabe gestellt wird, aus den Massen an Filmmaterial einen fertigen Spielfilm zusammenzubasteln.

Fazit: Wer auf den Humor von "Men in Black" steht, der bekommt mit dieser Limited Edition eine Menge Extras geboten, die den Rahmen des Üblichen deutlich sprengen. Und die Menüs sind schon regelrechte Kunstwerke, wie man sie nur sonst nur auf wenigen DVDs findet.

Trotzdem sollte man wirklich prüfen, ob sich der Kauf der Limited Edition wirklich lohnt: Denn 70-80 DM, die die DVD üblicherweise kostet, sind ein deutlicher Aufpreis zur einfachen Collector´s Edition, die nur geringfügig weniger Extras bietet als die Limited Edition, aber auch nur 50-60 DM kostet.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Yamaha DVD-S795
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

04.08.2000