Nomaden der Lüfte |
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Original |
Le Peuple Migrateuer |
Studio |
Arthaus (2001) | |
Anbieter |
Kinowelt Home Entertainment (2002) | |
Laufzeit |
94:18 min. | |
Regie |
Jacques Perrin | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
TV-Norm |
PAL | |
Bildformat |
1,85:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 2. Audio-Kommentar |
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Untertitel |
Deutsch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Doppel-Alpha-Case | |
Preis |
ca. 20 € |
Film
Der französische Regisseur Jacques Perrin nahm sich nach "Microcosmos" für sein nächstes Projekt gleich drei Jahre Zeit, in denen er mit fünf Kamerateams Zugvögeln auf ihrer Reise quer über die Kontinente folgte. Dabei entstanden erstaunliche Aufnahmen, die meist direkt aus der Perspektive der Vögel aus nächster Nähe gemacht wurden und deren Flugroute man präzise folgte. Es wurden von mehreren Teams Vogelaufnahmen aus der gesamten Welt zusammengetragen, die die Vögel an teils recht exotischen Orten und selbst an urbanen Plätzen wie New York zeigen, wo man nicht unbedingt die besten Drehbedingungen für Tieraufnahmen erwarten würde. Dabei rückt auch das inzwischen zerstörte World Trade Center plötzlich mit ins Bild.
Man sollte an "Nomaden der Lüfte" nicht mit der Erwartung herangehen, hier eine richtige Dokumentation zu sehen zu bekommen. Denn die Kommentierung beschränkt sich auf ein Minimum. Vielmehr lässt Regisseur Perrin allein die Musik und die Bilder auf den Zuschauer einwirken. Über die Sinnmäßigkeit dieses Vorgehens kann man allerdings geteilter Meinung sein. Denn so gewinnt man durch den Film vielleicht einen romantisch verklärten Blick über das "Geheimnis der Zugvögel" (so der deutsche Untertitel), aber gleichzeitig kaum wirkliche Informationen über die Vorgänge und das Zusammenspiel zwischen Natur und Menschen.
Bild
Die französische "Microcosmos"-DVD war vor wenigen Jahren eine der ersten PAL-DVDs, die ein ausreichend scharfes Bild bot, welches sich ausgezeichnet für Demo-Zwecke eignete. Wer dies im Kopf hat, dürfte von "Nomaden der Lüfte" etwas enttäuscht werden: Denn das Bild dieser DVD ist sehr unscharf und erscheint fast interpoliert, wobei anzumerken ist, dass dies auf kleineren Bildschirmdiagonalen unter 63 cm nur wenig auffällt. Das verwendete Ausgangsmaterial bietet ein grobkörniges Rauschen, welches mit einem ebenso starken Rauschfilter behandelt wurde, der sich auch noch negativ auf die Detailschärfe auswirkt. Die Farben sind ordentlich, wenn auch stellenweise etwas blass und auch die Kontrastwerte sind akzeptabel. Die Kompression ist ganz gut und zeigt keine Artefakte, kann dem Ausgangsmaterial aber auch nicht mehr auf die Sprünge helfen.
Ton
Im Grunde genommen ist "Nomaden der Lüfte" ein rund 90 Minuten langes Musikvideo, wenn auch von einer anderen Art, als man es aus dem Fernsehen normalerweise kennt. Die Musik von Bruno Coulais begleitet die Filmaufnahmen von Anfang bis Ende und passt sich dabei auch immer recht flexibel der Stimmung an. Im Gegensatz zu den meisten Spielfilmen steht hier aber weniger die Dramatik im Vordergrund, als dass vielmehr eine Ruhe ausgestrahlt wird, die selbst klassische Musik nicht immer erreicht. Über längere Strecken setzt die Musik aber auch aus und überlässt den Zuschauer alleine den Tönen der Vögel, die trotz der schwierigen Drehbedingungen sehr eindrucksvoll und räumlich eingefangen wurden. Der Sound klingt sehr angenehm und bietet enorm viel Präzision im Höhenbereich, in den wenigen lauteren Sequenzen wie z.B. einem Gletscherzusammensturz aber auch das nötige Volumen im Bassbereich. Aufgrund der vergleichsweise geringen Lautstärkeschwankungen im Vergleich zu Filmen kann man sich hier auch weitaus besser auf einzelne Details konzentrieren und problemlos die Lautstärke richtig aufdrehen, um den Bildern etwas mehr Wirkung zu verleihen. Und so wird man nach ein wenig hineinhören feststellen, dass diese anfangs noch etwas ruhige klingende DVD doch neben einem guten Sound auch eine enorme Vielfalt an kleinen Effekten aufweist.
Special Features
- Audio-Kommentar von Regisseur Jacques Perrin: Wer wenigstens ein wenig
Hintergründe über das erfahren möchte, was man auf dem Bildschirm sieht,
sollte bereits beim ersten Betrachten des Films diesen Audio-Kommentar
auswählen. Da optional auch deutsche Untertitel zur Auswahl stehen, kann
man diesen Kommentar auch problemlos parallel zum 5.1-Sound der deutschen
Tonspur mitverfolgen.
- Vogel Almanach: In Einzel-Menüs werden verschiedene Vogelarten
vorgestellt, die im Film zu sehen sind. Alternativ gibt es auch noch einen
sogenannten "XIF-Modus", der die Möglichkeit einräumt, diesen
Vogel-Almanach auch direkt während des Films automatisch in dem Moment
abzurufen, wenn der jeweilige Vogel auf dem Bildschirm erscheint.
- Making of: Diese rund 52 Minuten lange Dokumentation ist nur zum Teil ein
Making of, sondern zu einem Teil auch eine alternative Version der Doku, die
ab und zu einen Blick hinter die Kamera wirft. Auch hier überlässt
Regisseur Perrin den Zuschauer vielfach der Magie der Bilder und hält sich
mit Informationen ein wenig im Hintergrund.
- Statements der Filmemacher: Diese rund 30 Minuten langen
Interview-Statements wurden dem Electronic Press Kit entnommen.
Ausnahmsweise braucht man hier aber nichts zu befürchten, denn im Gegensatz
zu den meisten Hollywood-Produktionen wird hier kaum Eigenwerbung betrieben.
Vielmehr sind diese Statements von Jaques Perrin und den anderen Leuten
hinter der Kamera der Beitrag auf dieser DVD, der die meisten
Hintergrundfakten zusammenfasst und dabei auch stellenweise auf
Hintergrundaufnahmen von den Dreharbeiten zurückgreift.
- Der Transport der Pelikane: Ohne große Erklärung oder Kommentierung
läuft dieser Clip ab, der den Transport der "Hauptdarsteller" zeigt, die ganz
ohne eigene VIP-Trailer auskommen mussten und in schnöden Kisten via
Lufthansa durch die ganze Welt an ihre Drehorte geflogen wurden.
- Musikvideo: Dies ist ein kompakter Zusammenschnitt einiger Filmsequenzen
mit Begleitung durch die Filmmusik.
- Kinotrailer
Review von Karsten
Serck
Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Pioneer DVD-656A
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1
29.10.2002