Scream 3

Studio

Dimension Films (2000)

Verleih

Kinowelt Home Entertainment (2000)

Laufzeit

112:02 min.

FSK

16

Regie

Wes Craven

Darsteller

David Arquette, Neve Campbell, Courtney Cox Arquette, u.a.

DVD-Typ

2 x DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, DTS 5.1
3. Englisch, Dolby Digital 5.1
4. Englisch, DTS 5.1
5. Audio-Kommentar Wes Craven

Untertitel

Deutsch (optional)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25-30 EURO
Film  

Alle Achtung: Nach einem zweiten Teil, der einfallslos einfach die Elemente des Scream-Erfolgs neu aufkochte und in einem peinlich-lächerlichen Finale endete, dass den Wunsch nach einer weiteren Fortsetzung erst einmal begrub, ist "Scream 3" eine so gar nicht erwartete überraschende Neubelebung der Idee. Aus der Zwickmühle, den dritten Teil einfach mit den gleichen Elementen von Scream 1 & 2 zur reinen Cash-Machine verkommen zu lassen, retteten sich die Scream-Macher um Wes Crawen durch einige deutliche Änderungen: Scream 3 spielt nicht mehr in der Provinz, sondern in Hollywood am Drehort von "Stab 3", der quasi als Film im Film die Scream-Story nacherzählt. Die Wahl der "Tinsel Town" als Handlungsort bietet Gelegenheit für einige amüsante Cameos, wie z.B. Silent Bob (alias Kevin Smith) und Jay sowie sogar "Princess Leia" Carrie Fisher. Inmitten dieser Umgebung wird wieder heftig mit dem scharfen Messer gewetzt: Der Mörder mit der weißen Maske scheint das Drehbuch von Stab 3 in die Tat umsetzen zu wollen und metzelt nach und nach einige Mitglieder der Film-Besetzung nieder. Sein eigentliches Ziel ist jedoch Sidney Prescott (Neve Campbell), die anonym und versteckt irgendwo auf dem Lande Zuflucht gesucht hat. Als dann der Mörder sie doch ausfindig macht und sie in ihrem Versteck nicht mehr sicher ist, begibt sich auch Sidney nach Los Angeles, um dort mit den alten Bekannten Gayle, Dewey und einigen Mitgliedern der "Stab 3"-Crew, die auch um ihr Leben bangen, jetzt endlich dem Spuk ein Ende zu bereiten....

Wie bei jedem der Scream-Filme ergibt sich auch beim dritten Teil bereits nach kurzer Zeit wieder eine gewisse Routine aus schnell aufeinanderfolgenden Morden und daraus entstehenden gegenseitigen Verdächtigungen, wobei natürlich der wahre Killer erst am Ende "enttarnt" wird. Durch die neue Umgebung und einige diebisch-gemeine Täuschungen des Mörders, der in der Lage ist, seine Stimme beliebig zu fälschen, ergibt sich aber doch noch etwas Abwechslung zu den Vorgängern. Sogar Randy, der bereits in den ersten beiden Teilen für die Erläuterung der Regeln des Horror-Films zuständig war, meldet sich via Videotape aus dem Jenseits noch einmal zurück. Alleine für sich betrachtet und ohne "Fortsetzung der Fortsetzung"-Häme ist Scream 3 sogar der beste Teil der Trilogie.

 

Bild 

Die insgesamt vier 5.1-Tracks in Dolby Digital und DTS bedeuten zum Glück keine Kompromisse bei der Bildqualität. Das Bild ist scharf, nahezu rauschfrei und sauber komprimiert, ohne dass überhaupt Merkmale der MPEG2-Kompression zu erkennen sind. Die Farben sind etwas kühl aber zugleich kräftig. Auf der Negativliste stehen oft auffallende Treppenmuster (Aliasing-Effekte) und eine leichte Bildunruhe bei längeren Kameraschwenks über große Flächen. Trotz dieser kleinen Fehler im Detail bietet die DVD insgesamt aber ein Top-Bild.

 

Ton 

Langsam setzt sich DTS bei den deutschen Independent-Labels immer mehr durch. Dies ist die erste Kinowelt-DVD mit DTS und diese geht sogar noch weiter als man es von den Platinum-DVDs von MAWA gewohnt ist, bei denen man nur wenig von DTS hat, wenn man Filme unbedingt im Original sehen will. Denn Scream 3 gibt es sowohl auf Deutsch als auch in Englisch in Dolby Digital 5.1 und DTS. Und noch besser: Auch die deutschen Zwangsuntertitel bei der englischen Fassung gibt´s hier zum Glück nicht. Doch bringt DTS auch in der Praxis bei Scream 3 etwas? Wie bereits in Scream 1 und 2 bekommt man auch hier in dem Moment, wo der Killer wieder am Werk ist, laute Soundattacken von allen Seiten zu hören, die nicht nur imposant klingen, sondern auch die Spannung unterstützen sollen. Ansonsten geht es aber vergleichsweise ruhig zu. Stellenweise bekommt man ein wenig Musik zu hören, die auch meistens sehr räumlich klingt. Essentials des Sounds sind aber die Schockeffekte, die gerade im Finale in Kombination mit dem Music Score gut wirken. Die Unterschiede zwischen Dolby Digital und DTS sind hier nur schwer herauszuhören, weil sie recht gering ausfallen. Der DTS-Track ist vor allem im Bassbereich etwas impulsiver, was z.B. bei Explosionen deutlich herauszuhören ist. In der Höhenwiedergabe sind beide Tonformate aber beide nahezu gleich gut, der DTS-Mix ist lediglich etwas präziser. Hier sind die Unterschiede zwischen den beiden Sprachen schon deutlicher, denn der deutsche Synchro-Mix ist gerade in den Surround-Kanälen etwas dumpfer abgemischt als die englische Original-Fassung.

Auch wenn beim ersten DTS-Film von Kinowelt auf DVD der Vorteil noch nicht besonders deutlich herauszuhören war, wird man hoffentlich auch auf weiteren Kinowelt-DVDs demnächst DTS zu hören bekommen. Vor allem durch den zusätzlichen englischen DTS-Track wird die DVD damit nämlich noch interessanter, wenn es diesen nicht auf der Code 1-DVD gibt.

 

Special Features 

Film und Extras sind auf zwei DVDs verteilt. Auf der ersten DVD findet man zunächst den Audio-Kommentar mit Regisseur Wes Craven und einem Teil der Crew.

Die Extras auf der zweiten DVD entsprechen der Code 1-DVD. Das sind zunächst rund 20 Trailer & TV-Spots, die es hier zusätzlich noch in einer deutschen Fassung gibt. Wem das Original-Ende des Films nicht gefallen hat, der kann noch ein alternatives Ende sehen, welches optional von Wes Craven kommentiert wird. Die Bildqualität ist allerdings sehr schlecht, weil das Material aus dem Schnittcomputer entnommen wurde. Dies gilt auch für die vier geschnittenen Szenen und rund 30 Outtakes. Ein wenig enttäuschend sind die beiden "Behind the Scenes of Scream 3" und "Behind the Scenes of the Scream-Trilogy"-Clips, die nur Bilder von den Aufnahmen zeigen, die allerdings nur in losem Zusammenhang stehen. Ein echtes "Making of" hingegen fehlt. Nicht vorhanden auf der US-DVD waren die recht umfangreichen Interviews, die allerdings im Press-Package Stil gemacht sind, also kein zusammenhängendes Interview, sondern nur die Antworten zeigen. Zusätzlich gibt es noch ein Musik-Video von Creed mit dem Song "What if".

Im deutschen Kino lief im Vorprogramm zu Scream 3 der deutsche Kurzfilm "Viergeteilt im Morgengrauen". Dieser befindet sich quasi als "DVD auf der DVD" in einem eigenen Menü versteckt. Ebenso wie beim Hauptfilm, kann man "Viergeteilt im Morgengrauen" auch in DTS hören, das Bild ist zudem anamorph. Zu dem Kurzfilm gibt es auch Extras wie bei einem "großen" Film: Dies sind gleich drei Audio-Kommentare, ein rund 15 Minuten langes Making of und die Filmmusik mit einem zusätzlichen Track. Extras, die allesamt recht witzig gemacht sind und zu dem schrägen Touch dieses Kurzfilms gut passen.

Fazit: Zwar bietet die DVD nicht unbedingt in jeder Disziplin das Optimum, doch neben guter Bildqualität und vielen Features übertrumpft sie mit dem DTS-Ton in Deutsch und Englisch selbst die inzwischen bekannten Platinum Editions von VCL. Ein eindeutiger Kauf-Tip, sobald die DVD auch im Handel erhältlich sein wird.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

18.12.2000