The Rock - Deluxe Edition (FSK 18)

VÖ: 11.07.2002

Studio

Hollywood Pictures (1996)

Verleih

Buena Vista Home Entertainment (2002)

Laufzeit

130:52 min. (FSK 18)

Regie

Michael Bay

Darsteller

Sean Connery, Nicolas Cage, Ed Harris u.a.

DVD-Typ

DVD-9 (Film), DVD-5 (Extras)

Fernsehnorm

PAL

Bitrate

7.7 Mbps

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Spanisch, Dolby Digital 5.1
4. Russisch, Dolby Digital 2.0

Untertitel

Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch, Französisch,  Spanisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch,  Portugiesisch, Hebräisch, Estnisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Eine Söldnertruppe unter Führung des US-Generals und Golfkriegshelden Frank Hummel (Ed Harris) besetzt während einer Besichtigung die ehemalige Gefangeneninsel Alcatraz vor der Küste San Franciscos und nimmt die Mitglieder der Besuchergruppe als Geiseln. Mit dieser Aktion will Hummel, der jahrelang an geheimen Militäroperationen beteiligt gewesen ist, dafür sorgen, dass den in diesen Einsätzen getöteten Soldaten die militärische Ehre erwiesen wird , die ihnen bislang verwehrt blieb. Die noch lebenden Angehörigen sollen angemessen entschädigt werden. Er verlangt die Zahlung von 100 Millionen US-Dollar, von denen ein Teil als  Entschädigung an die Hinterbliebenen ausgezahlt werden sollen. Das restliche Geld möchte Hummel nach eigenem Ermessen verteilen. Gehen die Verantwortlichen Militärs, FBI-Agenten und Regierungsmitarbeiter nicht auf die Forderungen des Generals ein, droht dieser an, die Stadt San Francisco mit VX-Giftgasraketen zu beschießen. Der Raketen bemächtigte sich Hummel zuvor in einem US-Militärdepot.

Zunächst wird die Situation von den Verantwortlichen als zu einfach eingeschätzt: Die Verantwortlichen beschließen, mit einer Kampftruppe ihrer besten Männer Alcatraz zu stürmen. Der in Außeneinsätzen vollkommen unerfahrene FBI-Giftgasexperte Stanley Godspeed (Nicolas Cage) bekommt die Aufgabe, die tödlichen Giftgasraketen zu sichern. Da niemand genau die Pläne der Festung kennt, wird der Häftling John Mason (Sean Connery), dem als einzigem die Flucht von Alcatraz in den sechziger Jahren gelang, zur Hilfe vor Ort herangezogen und zu diesem Zweck aus einem Hochsicherheitsgefängnis geholt.  Doch die Stürmung von Alcatraz endet in einem Fiasko: Als die Kampftruppe in einen Hinterhalt der Hummel-Truppe gerät, werden alle Mitglieder bis auf Mason und Godspeed getötet. Die beiden sind nun auf sich allein gestellt und haben nur wenige Stunden Zeit, Hummel davon abzuhalten, die Giftgasraketen abzuschießen.

"The Rock" weiß einen großen Teil der für Action-Filme bekannten Elemente sehr gut umzusetzen, auch mit Spielarten, die zugunsten gigantischer Effektbolzerei  nicht mehr allzu oft anzutreffen sind -  gerade bei Produktionen der letzten Zeit: Die teilweise dichte Spannungsatmosphäre, die "The Rock" zu bieten hat, sorgt für ein deutlich über dem Durchschnitt liegenden Filmspass. Heftige, perfekt umgesetzte Effektfeuerwerke fehlen natürlich auch nicht und sichern zusätzlich den hohen Unterhaltungswert. Was auch gefällt: Niemals wirkt "The Rock" lächerlich, sondern spart diese bei vielen Action-Filmen häufig anzutreffende Komponente gänzlich aus. Schon der Ansatz ist anders: General Hummel ist nicht der völlig asoziale und widerliche "Schurke vom Dienst", sondern ein eigentlich charakterlich und moralisch einwandfreier Militär, der eben aufgrund seiner Einstellungen mit der Vertuschungsmentalität  und dem gleichgültigen Vergessen seitens vieler hoher Politiker und Militärs nicht zurecht kommt und Gerechtigkeit für seine Männer, für die er Verantwortung übernahm, erreichen möchte. 

So ist "The Rock" einer der besonders gelungenen Filme seines Genres der letzen Jahre, was auch auf den Schauspieler-Kontingent zurückzuführen ist: Mit Ed Harris, Nicolas Cage und Sean Connery konnte man auf Idealbesetzungen für die jeweilige Rolle zurückgreifen, wobei alle Schauspieler auch nicht nur einfach ihre Rolle herunterreißen, sondern sie, besonders im Falle Ed Harris, auch charismatisch ausfüllen.

 

Bild  

Am Bild von "The Rock" gibt es nicht viel auszusetzen. Erfreulich fein abgestuft präsentiert sich der Kontrastumfang auch in den Anfangsszenen, die zu einem großen Teil im dunkeln spielen. Plastisch in schönen Farben erscheint der Sonnenaufgang über Alcatraz, die gesamte Farbgebung des Films ist ausdruckskräftig und weiß die Stimmung der jeweiligen Szenen passend zu unterstützen. Doch ganz ohne Kritik geht es auch bei "The Rock" nicht ab: So sind die zahlreichen schnellen Bewegungsabläufe nicht immer frei von Nachzieheffekten, die zugegebenermaßen aber nur bei genauerem Hinschauen auffallen. Auf der Haben-Seite wiederum steht die erfreulich gute Abbildung von feinen Bilddetails sowie die ordentliche, aber nicht überragende Gesamtbildschärfe, die  in einigen Szenen unter minimal verschwommenen Bildkonturen leidet. Insgesamt aber bleibt ein erfreulicher Eindruck zurück. 

 

Ton  

Der Dolby Digital 5.1-Ton der deutschen Synchronfassung und des englischen Originals ist klar und differenziert und wird somit den hohen Anforderungen gerecht, die man an einen effektgeladenen Film stellt. Wer an seinem AV-Receiver oder  -Verstärker über eine Matrix-Schaltung für 6.1-Wiedergabe mit zusätzlichem Back Surround-Centerkanal verfügt, kann diese bei "The Rock" bedenkenlos einsetzen. Der Raumeindruck wird nochmals besser, die Effektkulisse wuchtiger. Doch auch ohne Back Surround kann der Filmfreund sehr zufrieden sein: So gefällt der LFE-Kanal mit Kraft und Präzision zugleich, die Effektabbildung ist differenziert und dynamisch. Exzellent ertönt beispielsweise das Effektfeuerwerk bei der materialmordenden Verfolgungsjagd durch San Francisco. Der Raumeindruck ist weitläufig, die Integration der Umgebungsgeräusche ist ebenso gelungen wie die Einarbeitung der stets natürlich klingenden und gut verständlichen Stimmen. Da steht der Music Score nicht zurück, der sich mit hohem Dynamikumfang und sehr guter Raumwirkung über alle Kanäle erstreckt. 

 

Special Features  

Nachdem die "Special Edition" aus dem letzten Jahr eine ziemliche Mogelpackung war, entspricht die "Deluxe Edition" bis auf den fehlenden Audio-Kommentar und den DTS-Ton weitgehend der DVD-Edition, die das Independent-Label Criterion in den USA veröffentlicht hat. Der DTS-Ton lässt sich wenigstens verschmerzen, und dies nicht, weil DTS meist nur geringfügig besser klingt als ein Dolby-Mix, sondern weil der DTS-Ton der amerikanischen Criterion Edition sogar deutlich schlechter klang als der Dolby-Ton.

Die erste DVD entspricht der bereits 2001 veröffentlichten "Special Edition": Dort ist zunächst ein Making Of (deutsch untertitelt) zu sehen, das die Story des Films erzählt und dabei die Sicht von Cast & Crew zur jeweiligen Situation mit einbezieht. Mit insgesamt nur fünf Minuten Laufzeit aber kann das Featurette nur oberflächlich auf den Film und seine Hintergründe eingehen. Unter dem Menüpunkt "Tour-The Rock" kann man sich über Untertitel während des Filmverlaufs Wissenswertes rund um Alcatraz einblenden lassen - wie viele Personen Fluchtversuche unternommen haben, wie diese endeten beispielsweise. Zusätzlich ist noch der Kinotrailer auf der DVD enthalten.

Die zweite DVD ist optisch und inhaltlich nahezu vollständig eine Umsetzung der Criterion Collection, von der sogar die Menüs mitsamt dem Schriftzug "Criterion Collection" übernommen wurden:

  • "Interview mit den Navy Seals" & "Schiesstraining": Dies sind zwei Dokumentationen mit nur geringem direkten Bezug zum Film "The Rock", die die Waffenausbildung von Harry Humphries zeigen, der technischer Berater des Films war. Die erste Dokumentation, die auf der US-DVD unter dem Titel "On the Range with the Navy Seals" eine halbe Stunde lang war, liegt hier aber nur in einer auf rund sechs Minuten gekürzten Version vor. Die Dokumentationen entlarven zumindest, dass die Art und Weise, wie Schießereien für Filme inszeniert werden, zwar vielleicht cool aussehen, aber beim genauen Blick in der Realität eher kontraproduktiv wären. Ansonsten sind diese Dokus aber nicht sonderlich interessant, gerade weil sie fast überhaupt nichts mit dem eigentlichen Film zu tun haben.

  • "Entstehung der Action-Effekte" & "Special Effekte: Die Tauch-Szene":
    Zwei jeweils rund acht Minuten lange Dokumentationen im Making of-Stil, die der Analyse der Special Effects des Films dienen und leider auch ein wenig PR-lastig sind. Die erste Dokumentation wurde als TV-Beitrag produziert und ist daher ziemlich reißerisch aufgemacht.

  • Die Geheimnisse von Alacatraz: Ganz losgelöst vom Film "The Rock" erzählt diese Dokumentation die Geschichte der Gefangeneninsel Alacatraz und erwähnt dabei natürlich auch so einige Mythen und Legenden, die über eines der berühmtesten Gefängnisse der Welt gesponnen werden.

  • Interview mit Jerry Bruckheimer: Während Interviews auf DVDs meist der Verbreitung hübscher PR-Floskeln dienen, erlebt man hier einmal ein gut gemachtes Interview mit einem der bekanntesten Produzenten Hollywoods, welches auf großen Glamour verzichtet und in dem Bruckheimer u.a. von seinem Werdegang in Hollywood erzählt.

  • Storyboards, Produktionsentwürfe und Bildergalerie von den Dreharbeiten.

  • Pannen während des Drehs: Verpatzte Szenen, die u.a. einen Ed Harris am Rande der Verzweifelung zeigen.

  •  Trailer, TV-Spots und kurzer Promo-Clip über die Premiere auf Alcatraz

Review von Karsten Serck und Carsten Rampacher

Hinweis: Da es sich um eine FSK 18-Version handelt, ist diese DVD in Deutschland nicht auf dem Wege des Versandhandels erhältlich.

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

15.06.2002