AREA DVD- Test: HDTV LCD-Projektor Panasonic PT-AE 900 (1/2)

16.01.2006 Test: Karsten Serck

Features

Der Panasonic PT-AE900 (UVP: 1999 EUR) läutet bereits die dritte Generation der Panasonic LCD-Projektoren mit HDTV-Auflösung ein. Ebenso wie der Vorgänger PT-AE700 verfügt auch der PT-AE900 über eine Auflösung von 1280 x 720 Pixeln. Um die Pixelstruktur für den Betrachter möglichst unsichtbar werden zu lassen, ist der Projektor mit der "Smooth Screen"-Technologie ausgestattet, die für eine leicht verschleierte Ansicht der einzelnen Pixel sorgt, was die Rasterung der LCD-Panels unsichtbar machen soll. Für HDTV gibt es einen HDMI-Eingang und eine YUV-Schnittstelle. Zusätzlich kann man einen PC über die VGA-Buchse anschließen. Weiterhin bietet der Projektor eine SCART-Buchse für RGB (eine Spezialität der Panasonic-Projektoren) sowie Anschlüsse für S-Video und FBAS. Vom Gehäuse unterscheidet sich der Projektor praktisch nicht vom Vorgänger. Die Veränderungen machen sich in erster Linie in Form verbesserter technischer Leistungsdaten bemerkbar. Aber nicht nur "unter der Haube" hat sich etwas getan, wie die folgende Übersicht verdeutlich: 

Verbesserungen des PT-AE900 gegenüber dem PT-AE700 (laut Hersteller)

  • Dynamische Iris-Blende: Wirkungsbereich um 30% erhöht
  • Höherer Kontrast: 5500:1 (PT-AE700: 2000:1)
  • Höhere Bildhelligkeit: 1100 ANSI-Lumen (PT-AE700: 1000 ANSI-Lumen)
  • Niedrigeres Lüftergeräusch: minimal 25 dB (PT-AE700: 26 dB)
  • Weiter verbesserte "Smooth Screen"-Technologie: Pixelstruktur praktisch unsichtbar
  • Grafisch verbesserte On Screen-Menüs
  • Größere, lernfähige Fernbedienung mit Möglichkeit zur Steuerung von bis zu acht unterschiedlichen Geräten

Features im Detail
  • Dynamische Iris-Blende: Die beim PT-AE700 eingeführte dynamische Iris-Blende wurde beim PT-AE900 noch weiter verbessert. Durch die Blende wird der Lichtfluss des Projektors reguliert, was für tieferes Schwarz in dunklen Szenen sorgt und damit eine Erhöhung des Kontrasts ermöglicht. Eine Anpassung der Blende ist aufgrund der hohen Schnelligkeit der Mechanik für jedes Einzelbild möglich. Verändert sich die Helligkeit im Bild, erfolgt die Anpassung der Blende unmittelbar, ohne dass Pump-Effekte auftreten. Vollkommen unauffällig ist die Blende aber dennoch nicht. Bei Bildern mit hellen Großflächen, in denen sich dunkle Bereiche befinden, flackert das Bild ab und zu leicht wie das Licht einer Kerze. Dieser Effekt ist jedoch nur sehr selten zu beobachten und auch weitaus weniger auffällig als die Blendenregulierung anderer Projektoren. Nichtsdestotrotz wäre es sinnvoll gewesen, dem Nutzer eine Möglichkeit zu geben, die Öffnung der Iris-Blende manuell einzustellen, um den Projektor nach eigenem Geschmack z.B. auf Schwarzwert oder Helligkeit zu optimieren. So hat der Panasonic-Kunde nur die Möglichkeit, die Automatik zu aktivieren oder die Iris-Blende komplett zu deaktivieren. Immerhin: Der Projektor erlaubt zwei verschiedene Einstellungen, mit denen sich die Stärke der Blendenregulierung variieren lässt.

  • "Cinema Color Management": Das unter Beihilfe des Hollywood-Coloristen David Bernstein (Titanic, Moulin Rouge, X-Men) entwickelte Farbmanagement ermöglicht einen direkten Abgleich einer Farbe mit gewünschten Werten. Dies funktioniert ähnlich wie bei der Farbwechsel-Funktion von Grafik-Programmen für den PC. Mit dem Cursor der Fernbedienung markiert man eine Stelle im Bild, deren Farbe angezeigt wird. Diese Farbe kann man anschließend verändern, indem der Farbwert, der Tint und die Helligkeit variiert werden. Dadurch ändern sich die Farben aller Bildbereiche, in denen diese Farbe zu finden ist. Insgesamt lassen sich maximal acht verschiedene Farben auf diesem Weg verändern. Schnellere Verbesserungen der Farbwiedergabe wird man allerdings erreichen, indem man mit Hilfe von Grau-Testbildern die Einstellung von Kontrast, Helligkeit und Gamma der drei Einzelfarben Rot, Grün und Blau verändert.
  • Lens-Shift: Der Lens-Shift ermöglicht es, die Position des Projektoren-Objektivs zu verändern und damit das Bild exakt auf der gewünschten Projektionsfläche zu zeigen. Panasonic arbeitet mit einem kleinen Joystick, der nach erledigter Justierung festgedreht werden kann und die eingestellte Position fixiert. Im Vergleich zu den Projektoren von Sanyo und Hitachi ist der Lens-Shift des Panasonic allerdings nicht ganz so flexibel. Gerade zur Seite hin ist der Regelbereich etwas kleiner und schwierig wird es insbesondere, wenn das Bild in eine der Ecken verschoben werden soll. Horizontal ist eine Verschiebung um maximal 25% möglich, vertikal kann das Bild maximal um 63% nach oben oder unten verschoben werden.

  • Cinema Reality: Diese Schaltung soll für eine wirklichkeitsgetreue Wiedergabe von Filmmaterial mit einer Bildwechselfrequenz von 24 Frames pro Sekunde sorgen, funktioniert allerdings nur mit Halbbild-Material.

  • Das De-Interlacing des Panasonic ist perfekt. Sowohl Video- als auch Filmmaterial wird absolut fehlerfrei in Vollbilder umgesetzt. Selbst bei schnellen Bewegungen sieht man praktisch nie flirrende Kanten. Neu beim PT-AE900 ist auch die Möglichkeit, den Overscan auf Null zu reduzieren.

 

Bedienung
  • Mit dem PT-AE700 nimmt Panasonic Abschied von der bereits seit mehreren Generationen verwendeten Fernbedienung. Diese war sehr kompakt und erlaubte eine einfache Steuerung aller Befehle, die zum Großteil via Direktzugriff aufgerufen werden konnten. Die neue Fernbedienung soll hingegen nicht nur den Projektor sondern gleich die komplette AV-Anlage steuern können. Da die Fernbedienung lernfähig ist, lassen sich die Infrarot-Codes praktisch aller Komponenten der eigenen Anlage in die Projektor-Fernbedienung integrieren. Zur Übersichtlichkeit sind die Tasten für die Projektor-Steuerung und der Steuerung anderer Komponenten weitgehend räumlich voneinander getrennt. Dies macht die Fernbedienung recht übersichtlich und erlaubt eine einfache Bedienung. Da gerade die Fernbedienungen selbst richtig teurer Videoprojektoren etwas spartanisch wirken, ist die Fernbedienung des PT-AE900 ein richtiger Fortschritt. Die kleine und wesentlich leichtere Fernbedienung der Vorgänger-Modelle ist aber im Handling dennoch einfacher, weil sie wesentlich griffiger in der Hand liegt. Auch die neue Fernbedienung ermöglicht leider immer noch keine Auswahl sämtlicher Eingangsquellen über einen einzigen Tastendruck, da nur drei Tasten hierfür zur Verfügung stehen, die mit Doppelfunktionen belegt sind.


  • Das robuste Zoom-Objektiv ist etwas schwergängig und gerade der glatte Ring zur Fokussierung des Bildes liegt nicht richtig griffig in der Hand. Um die Schärfe wirklich optimal einzustellen, bedarf es einer ruhigen Hand. Aufgrund des Zweifach-Zooms ist der Einstellbereich sehr groß, was die Anpassung der Bildgröße an die individuellen Raumbedingungen sehr einfach macht.

  • Die On Screen-Menüs des PT-AE900 wurden optisch überarbeitet. Sie präsentieren sich jetzt mit höher aufgelösten Schriften und wirken etwas moderner, sind vom Design ansonsten aber ähnlich schlicht wie die Menüs der vorherigen Projektoren-Generationen von Panasonic.

  • Die Lüfterlautstärke des PT-AE900 ist in Normalmodus noch deutlich hörbar. Im Lampensparmodus "Niedrig" wird der Lüfter nach einiger Zeit dann aber sehr leise und ist praktisch nicht mehr wahrnehmbar. Nur ein dezentes Rauschen des Lüfters ist aus kurzem Abstand zum Projektor noch zu hören.

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