SECHS TVs IM VERGLEICH: Welchen Flachbildschirm zwischen 50 und 55 Zoll kaufen?

19.12.2011 (cr)

Einführung

Viele Anwender sind auf der Suche nach einem neuen Fernseher, und gerade jetzt vor Weihnachten stellt sich für viele die Frage, welches Modell besonders reizvoll und interessant ist. Wir haben einen Vergleich angestellt, was man in den Größenklassen 42 bis 47 Zoll kaufen kann, und welches Modell für welchen Anwenderkreis besonders in Frage kommt. 

Unsere Kandidaten, sortiert nach Bildschirmgröße
Der große Vergleich

  MEDION LIFE X18105

Fernbedienung

Teil der Bildeinstellungen

Hauptmenü

Großes Bild muss nicht mehr teuer sein, dies beweist der MEDION LIFE X18105 als Edge-LED-LCD für schlanke 1199 EUR. Dafür bekommt der Kunde Tuner für DVB-C/T sowie DVB-S, 2 USB-Terminals und einen Ethernetanschluss. Das Panel wird, hier zeigt sich der günstige Preis, mit 100 Hz angesteuert, was hinsichtlich der Flüssigkeit bei der Bewegungsdarstellung  natürlich nicht mehr für Sensationen, sondern für guten Durchschnitt sorgt. Wer den großen Flatscreen das erste Mal in Augenschein nimmt, möchte zwei Dinge nicht glauben: Zum einen, dass der edle TV von MEDION stammt und zum anderen, dass er lediglich etwas über 1000 EUR kostet. Die ordentliche, aber nicht sensationelle Fernbedienung ist unbeleuchtet und hat stellenweise zu kleine Tasten. Insgesamt hätte das noble Hauptgerät hier Besseres verdient, und MEDION kann auch besser, wie andere TVs mit anderer Fernbedienung belegen. Die Anschlussbestückung weist keine Höhepunkte auf, leistet sich aber auch keine Schwächen. 4 x HDMI ist mit dabei. Als weitere Highlights gibt es einen PC VGA Eingang und einen digitalen optischen Eingang. Für Besitzer älterer Komponenten sind die beiden Scart-Anschlüsse zu erwähnen. Das Setup gelingt dank grafisch ordentlichem Menü recht einfach, zudem finden sich im Großen und Ganzen praxisgerechte Bild-Einstellparameter, wobei der Video-EQ zwar einige Werks-Bildmodi und Einstellmöglichkeiten bietet, den Luxus mancher Modelle gerade von Toshiba bezüglich der Parameter und deren Güte nicht mitbringt. Störend ist die träge Reaktion des Menüs. Multimedial greift der Kunde nur auf die kabelbasierte Netzwerkeinbindung zurück, WLAN offeriert der MEDION serienmäßig nicht. Dafür wird ein USB-Dongle benötigt. Die Formatauswahl beim Videostreaming ist recht ordentlich, hier gibt es Konkurrenten, die deutlich weniger bieten. Per USB ist im Übrigen die gesamte Formatauswahl identisch, bei Video/Musik/Foto-Dateien. Die Bildgüte ist gut, nur die Farbdarstellung leidet unter dem sichtbaren Rotstich. Ansonsten sind 24p Wiedergabe, Bildschärfe und Kontrast ordentlich und für die Preisliga gelungen. Die Upconversion von 576i Signalen von DVD auf 1080p gelingt voll befriedigend, ordentlich agiert der HD-Tuner bei DVB-S und DVB-C. Sehr gut eignet sich der TV aufgrund des fehlenden Input Lags zum Gamen. Klanglich wird solides Mittelmaß geboten. Insgesamt präsentiert sich der MEDION als schicker, hochwertig anmutender Edge-LED-LCD, der - man sieht die Helligkeits-Spots in den Ecken gut - sein Arbeitprinzip nicht ganz verleugnen kann. Dies gelingt aber auch teureren Konkurrenten nicht. Wer ein großes Bild mag, aber keine 3D-Darstellung braucht, fährt mit dem Gerät auf jeden Fall gut. 

Einfach verständlicher Bild-Einstellungsassistent

Kompakte Fernbedienung

Groß & schick

Modernes Menü

Der Philips 55PFL6606K liegt bezüglich des Marktpreises mit ca. 1300 EUR nicht viel als der oben besprochene MEDION LIFE X18105 und bietet dafür ein ähnliches Basis-Setup: Auch er hat eine Diagonale von 55 Zoll und vertraut auf die Edge LED-LCD-Technik, und auch bei ihm gibt es leichte Hot Spots in den Ecken. Auch der Philips ist ein reines 2D Gerät und weist keine Möglichkeit zur 3D-Wiedergabe auf. Aber - der 400 Hz PMR (Perfect Motion Rate) Frame Interpolierer arbeitet deutlich besser als die 100 Hz Version im MEDION. Dafür ist der Rahmen bei Philips nur im Alu-Look, beim MEDION dafür in echtem Alu gehalten. Die Verarbeitung des Philips ist aber, wie wir es von der Marke kennen, ausgezeichnet. Die Philips-Fernbedienung sieht besser aus als das MEDION Pendant, weist aber zu wenig Tasten auf, so dass man für die Nutzung vieler Funktionen ins Home Menü muss. Die Anschlussbestückung des Philips bietet lediglich 3 x HDMI, einmal seitlich, zweimal hinten - das ist zu wenig, der MEDION bringt z.B. insgesamt 4 x HDMI mit, und auch der Sony KDL-55NX725 offeriert hier mehr. Einen Scart-Eingang hat der Philips übrigens auch an Bord. Weder MEDION noch Philips offerieren einen Vorverstärkerausgang zum direkten Anschluss eines aktiven Subwoofers. Der Philips verfügt über ein USB-Terminal, viele andere Konkurrenten der Preisklasse bringen zwei USB-Anschlüsse mit. Dem MEDION überlegen sind die multimedialen/netzwerktechnischen Fähigkeiten. WLAN fehlt zwar auch beim Philips, über Philips Net TV aber hat der Anwender Zugriff auf eine Vielzahl internetbasierter Dienste. Das Angebot wird ständig erweitert, aktuelle Highlights sind z.B. AUPEO!, die ARD Mediathek. Auch Video On Demand ist z.B. mit videociety möglich, integriert ist auch ein Browser für den Weg ins freie Internet. Gut schlägt sich der Philips auch beim Streaming über DLNA und bei der Wiedergabe von USB-Dateien: Gerade im Videobereich werden einige wichtige Formate akzeptiert. Das Bild des großen Philips ist bei der Blu-ray-Wiedergabe richtig gut, auch an der Güte der Tunereinheit im DVB-C und im DVB-S-Betrieb gibt es wenig zu kritisieren. Schwarzwert und sogar die Helligkeitsverteilung sind für ein Edge-LED-Gerät prima. Schwächen in Form von Treppenstufen und Bildunruhe scheinen bei der Upconversion von 576i Filmmaterial von DVDs auf 1080p durch. Ordentlich sind die Gaming-Qualitäten, so dass man insgesamt sagen kann: Wer in erster Linie BDs anschaut und TV-Sendungen betrachtet, zugleich viel Wert auf ein großes Bild und eine umfangreiche Multimedia-Ausstattung legt, fährt mit dem 55PFL6606K sehr gut. 

Sony Bravia Internet Video

Modernes Menü

Gelungenes Design

Fernbedienung

Richtig zu schaffen macht den beiden oben genannten Kontrahenten der Sony KDL-55NX725 - der Marktpreis bewegt sich um die 1400 EUR, und dafür bietet der große Sony schon die Möglichkeit zur Wiedergabe von 3D-Bildsignalen mittels aktiver Shutterbrillen-Technik (Brillen optional erhältlich). Motionflow XR 200 Hz arbeitet als Frame Interpolierer sauber und zuverlässig. Hinzu kommt Sonys aktueller X-Reality Bildprozessor für eine gute Verarbeitung aller eingehenden Signale - auch im SD-Format. Der Sony ist prima verarbeitet und sieht zeitlos sowie elegant aus. Die mitgelieferte Fernbedienung wirkt ebenfalls hochwertig. Tastenlayout und Druckpunkt überzeugen. Anschlussseitig hat der Sony 4 x HDMI und 2 x USB, Scart geht allerdings nur mittels Adapter - doch wer braucht diese Anschlussform wirklich noch? Das Menü und das Setup bergen keine Überraschungen. Sonys seit der Einführung der PS3 bekannte "Xcross MediaBar" kommt auch hier zum Einsatz, wer das Prinzip einmal verstanden hat, bekommt keine Probleme. Der Vidoe-EQ ist gut, aber nicht sensationell - der Philips und der MEDION bieten hier in etwa gleich viel, wenn auch ein direkter Vergleich nicht leicht ist, da Filter, die Ähnliches bewirken, auf andere Namen hören. Netzwerk und Multimedia - hier schneidet der Sony dank Sonys umfangreichen vordefinierten Internetinhalten und vieler Services wie Video und Music On Demand ausgezeichnet ab. Der MEDION wird hier von den beiden Konkurrenten in die Schranken gewiesen - ein so hervorragend bestücktes Portal wie Philips und Sony wird nicht geboten. Sogar ins freie Internet kann man mit dem Sony, dank integriertem Browser, ebenso wie beim Philips. Nicht besonders überzeugend ist die Anzahl der beim DLNA-Streaming akzeptierten Formate, hier sollte Sony nachbessern. Was das Bild angeht, so begeistert die stabile 24p-Wiedergabe ebenso wie die sehr gute 3D-Darstellung ohne deutliche Helligkeitsverluste oder Farbverfälschungen und mit nur geringer Neigung zum Ghosting. Auch das störende Flimmern rund um den TV gibt es bei Sony lediglich in sehr geringem Umfang. Dafür ist der TV empfindlicher gegen Kopfbewegungen während des 3D-Genusses. Nachteile bei der Bildwiedergabe in 2D und in 3D scheinen aufgrund der etwas ungleichmäßigen Helligkeitsverteilung (Edge) und dem spiegelnden Display durch. tadellos gelingt dem Sony die Upconversion von 576i Film- und Videomaterial auf 1080p, und auch der eingebaute Tuner offeriert im DVB-T und im DVB-C-Betrieb eine solide Qualität. Prima, wenn auch nicht sensationell, ist der Schwarzwert, seine Fähigkeiten als Entertainment-Mittelpunkt im Wohnzimmer zeigt er auch in seiner tadellosen Eignung zum Gamen. Fazit - für wenig Geld liefert Sony ein großes Bild, Vollausstattung und eine saubere technische Qualität - Chapeau!

Elegantes Hauptmenü

Sehr umfangreicher Video-EQ

Toshiba 55ZL1G

Toshiba Picture Analyzer TPA-1

Wer das Beste möchte, sollte bereit sein, tief in die Tasche zu greifen - das beweist der Toshiba 55ZL1G für 4999 EUR (UVP) - optional ist hier sogar ein Bildkalibrierungs-Tool erhältlich (Toshiba Picture Analyzer TPA-1, Nutzung bei Bildfeld Hollywood Pro, Kalibrierung in 3 Schritten). Man kann den TV auch gleich vom Händler oder Installer professionell kalibrieren lassen, dann muss man TPA-1 gar nicht selber kaufen. Was der optisch edel erscheinende Toshiba visuell leistet, ist grandios: Farbtreue und Detailkontrast sind überragend und deutlich von dem entfernt, was selbst hervorragende Flatscreens günstigerer Preisklassen leisten. Zudem ist der 55ZL1G einer der ganz wenigen LCDs, die dank Full LED Backlit einen ausgezeichneten, tiefen, satten Schwarzwert aufweisen - auch Hardcore LCD-Kritiker geraten in Anbetracht dieser Leistung argumentativ ins Stocken. Zudem ist auch die Helligkeitsverteilung überragend gelungen, und der Gesamtkontrast ist ebenso erstklassig wie die Upconversion von 576i Signalen auf 1080p. Das in allen Ebenen scharfe, detailreiche 3D-Bild zeigt kaum Ghosting, aber ab und zu Bildzittern. Der Video-EQ setzt Maßstäbe in Ausstattung und Effizient. Auch Blickwinkel und Rauschfreiheit des Panels verdienen sich Bestnoten. Selbst akustisch trumpft der Toshiba dank Soundbar-mäßiger, vom sonstigen Gehäuse separierter Konstruktion richtig auf und offeriert einen klarem, dynamischen Klang. Natürlich ist der Toshiba PVR-ready, eine 500 GB fassende HDD wird gleich mitgeliefert - das Ganze funktioniert auch problemlos. Die Cevo Engine, Dreh- und Angelpunkt des Hightech-Produkts, macht vieles möglich durch die enorme Rechenpower, die kaum eine andere CPU in einem TV derzeit liefert. Leider aber kann diese Power-Unit sich bei den multimedialen Eigenschaften kaum geeignet in Szene setzen, da beim DLNA-Streaming, wahlweise über LAN oder WLAN,  nur wenige Formate akzeptiert werden. Auch Toshiba "Places" als Smart TV Plattform ist noch nicht in Bestform, um eine ernst zu nehmende Konkurrenz für Philips Samsung oder Sony zu werden, muss das Angebot massiv ausgebaut und die Ansprechgeschwindigkeit verbessert werden. Über USB werden übrigens mehr Formate akzeptiert, so dass hier kaum Grund zur Kritik besteht. Die Bedienung ist einfach, auch wenn es schön gewesen wäre, wenn Toshiba die sehr attraktive Optik des Hauptmenüs auch in die unteren Menüebenen transportiert hätte. Fazit: Der Toshiba 55ZL1G zeigt, wie gut ein Full LED Backlit TV mittlerweile im 2D und im 3D Betrieb sein kann. Er ist der einzige uns bekannte LCD, der das Bild einer BD oder DVD hinsichtlich Farben, Kontrast, Schwarzwert und Detaillierung genau so zeigt, wie von den Abmischern des Filmes beabsichtig - der Toshiba spielt seine Rolle als Referenz-Studiomonitor für zu Hause absolut überzeugend. 

Samsung Apps

Video-EQ mit Hilfetexten

Extravagante 3D Brille

Edle Optik

Ein ganz besonderes Format weist der Samsung PS51D8090 auf - der formschöne Plasma-TV misst in der Diagonale 51 Zoll, ohne aber mehr Platz als ein 50-Zöller zu beanspruchen. Ob dieses 1 Zoll wirklich wichtig ist, sollte jeder für sich entscheiden, die 2049 EUR UVP sind nicht enorm günstig, die Marktpreise aber bewegen sich darunter. Die Bautiefe ist sehr gering, der Rahmen ist dünn - die elegante und zugleich hochwertige Optik rechtfertig den Preis schon. Eine sehr extravagant gestylte 3D Brille ist gleich im Lieferumfang enthalten, die natürlich ebenfalls mitgelieferte Fernbedienung wirkt bei weitem nicht so schick wie das eigentliche TV-Gerät. Die Anschlussbestückung umfasst unter anderem 4 x HDMI und 2 x USB, außergewöhnlich wenige oder viele Verbindungsmöglichkeiten finden sich nicht. Es fehlt ein Anschluss/Vorverstärkerausgang für die Verbindungsaufnahme mit einem aktiven Subwoofer, keiner der hier vorgestellten Kandidaten bringt diese Konnektionsvariante mit. Der Samsung ist schnell konfiguriert und hat relativ übersichtliche Menüs. Die Fernbedienung ist gut gegliedert und wirft keine Bedienungsprobleme auf. Eingebaut ist auch ein Setup-Assistent sowie ein WLAN-Modul mit WPS. Der Video-EQ ist gut und weist tadellose Justageparameter auf. Hinzu kommen recht üppige Ton-Einstellmöglichkeiten. Was die Netzwerk- und Multimedia-Eigenschaften an geht, weist auch der PS51D8090 Samsungs "Smart Hub" auf, hier kann man auf alle Funktionen schnell und übersichtlich zugreifen. Samsung offeriert eine Menge an Videoformaten für USB-Wiedergabe und DLNA-Streaming (leider nur wenig Musik- und Fotoformate), hinzu kommt ein großes Angebot an Internetinhalten, ein App-Store und ein eingebauter Browser für den freien Zugang zum Internet. Das detailreiche, scharfe 2D-Bild und das plastische, stabile 3D-Bild überzeugen, ebenso die Kontraststärke. IM 3D-Betrieb sind aber sichtbare Helligkeitsverluste festzustellen. Im Vergleich zu den anderen Kandidaten ähnlicher Preisklassen kann bei den Themen Kontrast und Schwarzwert der Samsung den Ton angeben, nur der Toshiba 55ZL1G zeigt wahre Größe und weist auch den Samsung in seine Grenzen. Die 24p-Wiedergabe ist nur beim Sony KDL-55NX725 noch besser, der zudem keine Helligkeitsverluste im 3D-Betrieb aufweist. Dafür macht der Samsung das nochmals plastischere Bild. In der Spitzengruppe mit spielt der Samsung auch mit seiner sehr guten Upconversion von DVD-Material und mit dem guten Tuner, der aber leicht überschärfe Konturen offeriert, selbst bei entsprechend zurückhaltender Schärfe-Gesamteinstellung. Akustisch werden prima Ergebnisse bereit gestellt. Fazit: Ein toll aussehendes, edles Gerät mit Top-Ausstattung und sehr plastischem, scharfem Bild. 

Panasonic TX-P50GT30E

Fernbedienung

Video-On-Demand

Rascher Zugriff auf alle Viera Cast Funktionen mittels eigener Taste auf der Fernbedienung

Mit lediglich 1499 EUR UVP bietet der Panasonic TX-P50GT30E einen erstklassigen Gegenwert fürs investierte Geld. Die schicke Optik und die gute Verarbeitung werden von einer sehr guten Ausstattung flankiert - die 600 Hz Frame Interpolation arbeitet exzellent, das THX-Bildprogramm ist einer der besten uns bekannten Bildmodi. Experten-Einstellungen fürs Bild, die allerdings zunächst aktiviert werden müssen, erlauben eine exakte Justage des Weißpunktes. All dies braucht man aber eigentlich nicht - einfach ins THX-Bildprogramm schalten, und der Kinoabend zu Hause kann beginnen. Sehr großer externer Lichteinfall ist nach wie vor eine Situation, die nicht sonderlich günstig für ein Plasma ist, wenngleich die maximal erzielbare Helligkeit gegenüber früheren Generationen gestiegen und aufgrund höherer Effizienz der Plasmazellen der Stromverbrauch deutlich gesunken und nur noch knapp über LCD-Level ist. Die Verarbeitung ist gut, die mitgelieferte, ordentlich aufgeteilte Fernbedienung hinlänglich bekannt. An Anschlüssen wird alles Relevante inklusive LAN und 4 x HDMI sowie 3 x USB angeboten, WLAN gibt es als Dongle nur gegen Aufpreis. Dafür gibt es, typisch für Panasonic, einen SD-Karteneinschub. Die Erstkonfiguration ist einfach, aber nicht schnell erledigt, da der Sendersuchlauf in DVB-C oder DVB-S etwas Zeit veranschlagt - ca. 30 Minuten sollte man schon einkalkulieren. Sehr viel schneller sind die meisten Konkurrenten aber auch nicht. Sehr gut sind die multimedialen Möglichkeiten, mittels optionaler Kamera ist auch Videotelefonie mittels skype möglich. Ansonsten steht über Viera Connect ein breites Angebot internetbasierter Dienste zur Verfügung, der dazu gehörige Store für weitere Anwendungen wird ständig erweitert. Was uns fehlt, ist ein Browser für den Zugang zum freien Internet, auch könnte beim DLNA-Streaming die Formatauswahl reichhaltiger sein. Zudem sollte sich Panasonic auf eine einheitliche Formatauswahl via DLNA, USB und JPEG einigen - aktuell kann jede Art der Datenübertragung jeweils andere Formate abspielen. Das Bild des TX-P50GT30E  ist in jeder Betriebsart exzellent - der Schwarzwert und die Kontrastdynamik im Detail erreicht allerdings nicht ganz die Güte der teureren VT30-Plasmas von Panasonic. Fürs eingesetzte Geld aber sind die Werte überragend, auch die 3D-Wiedergabe ist von exzellenter räumlicher Tiefe und ausgeprägter Körperplastizität bestimmt. Die Kino-gerechte Farbwiedergabe und das realistische Weiß sind weitere große Vorzüge. Die Upconversion von 576i DVD-Material auf 1080p ist überragend, und der DVB-S-Tuner setzt Maßstäbe. Auch das DVB-C-Bild ist sehr gut. Der Klang des GT30 ist ordentlich, aber nicht besonders mitreißend - dazu ist das Ergebnis etwas zu flach und langweilig. Fazit: Erstklassiger 50-Zöller mit überragendem Bild, tollen Ausstattungsmerkmalen und kleinem Kaufpreis. 

Passive 3D Brille

50PFL7956K  

Net TV App Gallery

Online TV

Eine Sonderrolle in diesem Teilnehmerfeld nimmt der Philips Cinema 21:9 LED-LCD "Gold" 50PFL7956K ein, verbindet er doch als derzeit einziges TV-Gerät auf dem Markt einen Screen im 21:9 Cinemascope-Format mit passiver, bei Philips "Easy 3D" genannter 3D-Polarisationsbrillen-Technologie. Mit 2199 EUR (UVP) ist das extravagante, sauber verarbeitete Gerät wie zu erwarten kein Sonderangebot, aber besonders zu sein, war schon immer mit einem gewissen Aufpreis verbunden. Dabei ist die Art, wie 3D genossen wird, zunächst nichts besonderes. Die Polarisationsbrillen-Technologie basiert auf preiswerten, passiven 3D-Brillen und entsprechend dafür ausgelegtem Fernseher mit Polarisationsfilter. Der größere Blickwinkel und kaum feststellbare Farb- und Helligkeitsverluste sind Vorzüge gegenüber der aktiven Shutterbrillentechnologie, da allerdings bei der Polarisationstechnik das Bild für das rechte und das linke Auge simultan produziert wird, halbiert sich die Auflösung. FullHD wird somit nicht mehr geboten, daher ist es wichtig, bei Polarisationsbrillen-3D ein passender -etwas größerer - Betrachtungsabstand eingehalten wird.  Der Philips ist überdies in der Lage, 2D Signale in 3D Signale zu wandeln und hat als weiteres besonderes Feature das 2-Spieler-Vollbild-Gaming. Im 2D-Modus zeigt der Cinema 21:9 Gold normale Dual-Player-Spiele auf einem geteilten Bildschirm an, wobei dem ersten Spieler beispielsweise die obere und dem zweiten Spieler die untere Bildschirmhälfte zugewiesen wird. Ist jedoch der Easy 3D Modus aktiviert, sieht jeder Spieler mit der Philips 3D-Brille seine jeweilige Spielansicht in voller Bildschirmgröße – ein Meilenstein für das Gaming-Vergnügen am TV. Die Bildgüte ist insgesamt überzeugend, wenngleich sich die Nachteile der Edge Technik in Form von Helligkeits-Spots in den Bildschirmecken und beim zwar guten, aber nicht sensationellen Schwarzwert schon etwas bemerkbar machen. 3D Inhalte betrachtet man angenehm auf dem breiten Cinemascope-Bildschirm, was dazu führt, dass man sich viel  öfters als eigentlich angenommen die bequemen passiven Brillen für einen 3D-Filmeabend überstreift, gern auch mit mehr Personen, da der Betrachtungswinkel groß ist und Brillen billig sind. Es muss allerdings klar sein, dass die Schärfe und Detailtreue von 3D TVs mit aktiven Shutterbrillen nicht geboten wird. Sehr gut arbeitet der interne Scaler, der alle Formate, ganz gleich, ob SD oder HD, auf die höher liegende Auflösung (2560 x 1080 Pixel) des 21:9 Displays hochrechnet. Der Tuner überzeugt im DVB-S und im DBV-C Betrieb durch hohe Bildschärfe und lebendige Farben. Die Netzwerk- und Multimedia-Features sind üppig, es gibt die Einbindung mittels LAN oder WLAN, jede Menge vordefinierter Internetinhalte, Video On Demand, einen Browser für den Zugang zum freien Internet und eine sinnvolle Videoformatauswahl beim DLNA-Streaming und bei der Wiedergabe über USB. Mit 4 x HDMI und 2 x USB sowie LAN-Schnittstelle wird das Übliche hinsichtlich der Anschlussbestückung angeboten. Das Menü ist im Wesentlichen klar gegliedert, der Video-EQ stellt nützliche Parameter bereit, man sollte nur aufpassen, dass man gerade bei der BD-Wiedergabe besser die meisten "Helferlein" im Sinne eines klaren Bildes deaktiviert. Prima schlägt sich das eingebaute Soundsystem - wir sind erstaunt, dass es hier durch die Bank tatsächlich Fortschritte gab. Unser Fazit: Der 50PFL7956K ist ein innovatives, bildstarkes Gerät mit herausragender Ausstattung. 

Text: Carsten Rampacher
Datum: 22.12.2011