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SPECIAL: AREA DVD Stereo-Standlautsprecher-Kaufberatung von 300 bis 1.500 EUR Stückpreis

19. April 2013 (cr)

In den vergangenen Monaten haben wir eine Vielzahl an Standlautsprechern getestet.  In diesem Special beraten wir Sie, welche unserer Testkandidaten denn die richtigen Exemplare für Ihre Ansprüche sein könnten. Wir wünschen viel Freude beim Lesen!

Teufel T500 Mk2

Teufel T400 Mk2

Heco Music Style 500 

Heco Victa Prime 702

Quadral Argentum 371

"Preisgünstig" heißt beileibe nicht mehr "schlecht" - selbst günstige Stereolautsprecher sind teilweise akustisch erstaunlich hochwertig. So wie zum Beispiel die Teufel T500 Mk2. Der Paapreis beträgt hier knapp 750 EUR. Dafür erhält der Käufer eine optisch attraktive Box mit zurückversetztem Hochtöner für perfektes Group Delay. Der Dreiwege-Schallwandler mit attraktivem Sockel unter dem eigentlichen Gehäuseboden bietet eine sehr gute Grob- und Feindynamik und überzeugt mit ausgesprochen angenehmem Klang. Dies war beim Vorgänger Teufel T 500 nicht ganz so ausgeprägt. Auch die hohe Belastbarkeit spricht für die T500. Wer es etwas schlanker mag und auf etwas Pegelfestigkeit verzichten kann, fährt auch mit der besonders elegant daherkommenden Teufel T400 Mk2, einem Sound Tower nach "Berliner Art", sehr gut. Der Tiefgang ist nicht ganz so ausgeprägt, dafür ist der Preis niedriger: 600 EUR Paarpreis, und dafür gibt es, wie auch bei der größeren Variante, richtig gepflegten, harmonischen Sound. Hartnäckiger Konkurrent ist die Heco Music Style 500 mit rund 760 EUR Paarpreis, die ebenfalls ausgesprochen angenehm klingt und einen vollen, nachdrücklichen Bass offeriert. Im Hochtonbereich bietet die T500 Mk2 ein wenig mehr Brillanz, dafür wirkt der Bass der Music Style 500 noch etwas voller - hier kommt es also auf den individuellen Geschmack an. Die Heco ist richtig gut verarbeitet und sieht überaus edel aus. Bei Heco geht es sogar noch günstiger:  Mit der Heco 3-Wege-Standbox Victa Prime 702 gibt es einen echten Preisbrecher für 299 EUR/Stück. Einziger akustischer Nachteil ist der etwas bedeckte Hochtonbereich. Hieran erkennt der Kenner auch die Preisklasse. Die Verarbeitung ist nicht so edel wie bei der Music Style, für einen 300 EUR-Schallwandler aber auch jeden Fall gelungen. Akustisch gibt sich die Heco mit dem runden, angenehmen Klang direkt als Familienmitglied zu erkennen. Verglichen mit der Teufel T400 Mk2, die preislich identisch angesiedelt ist, bietet die Heco mehr Tiefgang und Bassfundament, die T400 Mk2 mehr Detailtreue über den gesamten Frequenzbereich und etwas mehr Brillanz im Hochtonbereich. Sie sieht aus wie eine klassische günstige Standbox, aber sie ist klanglich viel mehr: Nämlich eine im Bassbereich enorm kraftvolle, darüber hinaus kultivierte, lebendig aufspielende Box mit hoher Pegelfestigkeit. Die Rede ist von der Quadral Argentum 371, die durch die Bank erstklassige Qualität zum kleinen Preis offeriert. Darüber hinaus schafft es der pro Stück 379 EUR kostende Schallwandler auch, den Klang richtig gut vom Lautsprecher zu lösen. Daher stellt die Dreiwege-Bassreflexbox ein besonders empfehlenswertes Produkt dar. 

Magnat Vector 207 

Magnat Vector 208 Tower 

Canton GLE 496

Klipsch Reference RF-62 MkII 

Quadral Chromium Style 52

Natürlich darf auch Magnat in diesem Vergleich nicht fehlen. Der Magnat Vector 207 Standlautsprecher liegt bei einem Stückpreis von ebenfalls 299 EUR und trifft somit direkt auf die Heco Victa Prime und die Teufel T400 Mk2. Klanglich spricht die Vector 207 aber andere Hörer an. Sie tritt hörbar prägnanter im Hochtonbereich an und präsentiert sich insgesamt etwas schlanker. Apropos "schlank" - wer ein besonders schlankes und schickes Gehäuse sucht, wird ebenfalls bei der Magnat Vector Serie fündig. Akustisch ähnlich wie die Vector 207 ausgelegt, wirkt die Magnat Vector 208 Tower für 379 EUR/Stück besonders elegant. Sie bietet eine etwas bessere Feindynamik und kann sich somit auch klanglich noch etwas von der Vector 207 absetzen. Klassischer Boxenbau in sehr gelungener Ausprägung findet sich traditionell bei Canton, und in diesen eher günstigen Preisklassen wird dies von der GLE-Serie, zur IFA 2012 runderneuert, zur Schau gestellt. Für den Fan des klassisch neutralen, tendenziell eher schlanken HiFi-Klangs ist die pegelfeste Canton GLE 496 für 449 EUR/Stück genau richtig. Sie ist keine Meisterin der massiven Bässe, dafür aber eine Könnerin in ihrer Preisliga, wenn es um Feindynamik und Natürlichkeit geht. Damit empfiehlt sich die Canton z.B. für Jazz-Liebhaber. Grobdynamik eindrucksvoll, Pegelfestigkeit auch, sehr basstark und preislich fair: Kennern dürfte klar sein, welcher Anbieter solche Lautsprecher baut: Die US-amerikanische Firma Klipsch. Für 550 EUR/Stück liefert die Klipsch Reference RF-62 MkII aber noch mehr: Eine mittlerweile wirklich gute Feindynamik und einen sehr hohen Wirkungsgrad. Die rustikale Optik und die solide Verarbeitung machen die RF-62 MkII zu einer echten "Männerbox", die sich auch als Frontlautsprecher für ein Mehrkanalsystem ausgezeichnet macht. Besonders fein und geschliffen setzt sich die Quadral Chromium Style 52 in Szene. Die schlanke, ausgesprochen noble Konstruktion kommt auf einen Stückpreis von 649 EUR und zeigt liebevolle Details. So sind in der weißen Version Lautsprechergitter und auch der Standfuß weiß. Dem Liebhaber einer gepflegten Akustik aber dürfte der Bändchenhochtöner viel wichtiger sein. Selten in diesen Preisklassen anzutreffen, ist für hervorragende Räumlichkeit und Durchhörbarkeit im Hochtonbereich zuständig. Man darf der Chromium Style auch im Bassbereich durchaus einiges zutrauen: Für einen Lautsprecher mit so schlanker Optik spielt er überraschend kräftig auf. 

Magnat Quantum 755

Nubert nuLine 264

Nubert nuLine 284 

 Pioneer S-71

Sehr gepflegt geht es beim Magnat 2,5 Wege-Standlautsprecher Quantum 755, erhältlich für 699 EUR/Stück, an die Aufarbeitung von Musikmaterial. Sie klingt sehr präzise, mit ausgezeichnetem Group Delay, und feiner Durchzeichnung im Hochtonbereich. Der Bassbereich präsentiert sich exakt und sauber gestuft, lediglich ganz tief unten im Frequenzkeller fehlt es minimal an Fundament. Empfindsamen Naturen dürfte die Prägnanz im Hochtonbereich etwas zu hoch sein, wer es gern glasklar und sehr lebendig mag, liegt bei dieser Box dafür genau richtig. Top-Verarbeitung, kultivierter, aber sehr dynamischer Klang, innovative Technologie, verblüffend niedriger Kaufpreis: Noblesse und Hightech zum Spartarif gibt es bei der Nubert Dreiwege-Standbox nuLine 264. Für einen Stückpreis von 785 EUR erwirbt man einen schlanken Boxen-Tower, der aber im Bassbereich erfreulicherweise keine Zurückhaltung kennt: Kraftvoll und präzise geht es zur Sache, für eine so schlanke Konstruktion ist der Tiefgang verblüffend. Der neu entwickelte nuOva Hochtöner brilliert durch Räumlichkeit und sehr gute Auflösung. Im Mitteltonbereich gibt die nuLine 264 Stimmen sehr feinfühlig wieder. Noch mehr Tiefgang, noch höhere Pegelfestigkeit und eine noch etwas ausgefeiltere Räumlichkeit zeichnen die etwas größere, aber immer noch grazil wirkende Nubert Dreiwege-Standbox nuLine 284 (975 EUR/Stück) auf. Mit Flachmembran-Mitteltöner, Langhub-Bässen in dreifacher Ausfertigung und nuOva-Hochtöner ist die nuLine 284 auch für anspruchsvolle Aufgaben bestens gerüstet. Beide nuLine-Boxen sind klanglich neutral ausgelegt und harmonieren mit einer Vielzahl an Stereoverstärlern. Auf Hochwertigkeit sollte man bei der Auswahl des Verstärkers aber schon achten, sonst kann man die hohe Detailfreude und die immense Leistungsfreudigkeit der nuLine-Schallwandler nicht ausnutzen. Droht im Übrigen mal Überlastung, sorgen spezielle Schutzsicherungen bei den nuLine Modellen dafür, dass nichts kaputt geht. Leider ist die Pioneer 3-Wege-Lautsprecher S-71 nur in schwarzer Version lieferbar - das ist schon der einzige wirkliche Nachteil dieser hervorragenden Konstruktion mit Koaxial-Mittel-Hochtöner. Der Hochtöner sitzt ganz im Sinne des Punktschallquellen-Prinzips im Zentrum des Mitteltöners. Das sorgt für exzellente Gruppenlaufzeiten. Die Box ist anders ausgelegt als mancher Schallwandler, den wir in der Vergangenheit von Pioneer hörten. Deutlich verbindlicher, sehr angenehm, rund im Bassbereich, lebendig und doch sehr angenehm im Mittel- und Hochtonbereich: Die S-71 eignet sich für alle Musikarten und auch sehr gut als Frontlautsprecher in Mehrkanalsetups. Mit der kultivierten, reichhaltigen Auslegung ist sie z.B. auch für Orchestermusik und Opern prima geeignet. 

Dali Fazon F5

Canton 3-Wege-Bassreflexlautsprecher Chrono SLS 790

Teufel Ultima 800 Mk2

Optisch schon eine richtige Highend-Box, das Ganze aber für einen Stückpreis von 1.249 EUR: Der Canton 3-Wege-Bassreflexlautsprecher Chrono SLS 790 DC beeindruckt direkt beim Auspacken. Edler Hochglanzlack, perfekte Passungen, hochwertiger Sockel und neu entwickelter Keramik-Hochtöner zeigen, dass die Hessen es immer wieder schaffen, schöne und innovative Lautsprecher zu konstruieren. Mit lebendigem Klang und hervorragendem Detailreichtum setzt sich die SLS 790 DC in Szene. Sie ist außerordentlich pegelfest, was sie besonders auszeichnet, ist die Souveränität, mit der die Box noch bei kräftiger Lautstärke agiert. Aufwändig konstruiert, optisch extravagant und extrem klangstark - das Ganze gekuppelt mit überraschend kompakten Abmessungen: Die Teufel Ultima 800 Mk2 bietet als technische Highlights regelbare Basskraft und 4 Passivmembranen. 3000 EUR Paarpreis muss man nach Berlin überweisen, dann kann man sich am überragenden Tiefgang, enormer Räumlichkeit und hohem Maß an Detaillierung erfreuen. Nur leise Kritik am Rande: Es gibt den interessant gestalteten Schallwandler nur in weiß, und das Lautsprecherkabel-Anschlussterminal ist nur für Single-Wiring ausgelegt. Von ganz anderer, aber nicht minder faszinierender Gestalt ist die Dali Fazon F5 für 1499 EUR (Stück, in Ferrari-Rot 1649 EUR/Stück). Wie eine Skulptur schmückt die edle dänische Konstruktion den eleganten Wohnraum. Klanglich sollte man sich von den recht kompakten Abmessungen nicht täuschen lassen: Die Fazon agiert pegelfest und dynamisch. Typisch für Dali-Lautsprecher ist die gesamte Auslegung sehr gefällig. Die tolle Feindynamik und die überraschend stark ausgeprägte Loslösung des Klangs vom Lautsprecher sprechen ebenfalls für das kleine, aber feine Meisterwerk aus der dänischen Lautsprecher-Schmiede. 

Insgesamt gibt es also jede Menge Alternativen - mit unterschiedlichen Konstruktions-Prinzipien, verschiedener Formensprache und natürlich verschiedenen klanglichen Kerngedanken. Wichtig ist es daher immer, gründlich zu vergleichen und Probe zu hören, damit man den persönlichen Favoriten küren kann. Ideal ist es natürlich, wenn man sich den oder die Wunschkandidaten auch in den eigenen vier Wänden zu Gemüte führen kann, denn der Klang zu Hause ist doch wieder ein anderer als im Vorführstudio. 

Redaktion und Texte: Carsten Rampacher
22. April 2013