AREA DVD- Test: HDTV LCD-Projektor Panasonic PT-AE 700

21.12.2004 Test: Karsten Serck

Features

Der Panasonic PT-AE700 (UVP: 1999 EUR) tritt die Nachfolge des PT-AE500 an, mit dem Panasonic 2003 erstmals einen HDTV-LCD-Projektor für weniger als 2000 EUR im Programm hatte. Ebenso wie der Vorgänger verfügt auch der PT-AE700 über eine Auflösung von 1280 x 720 Pixeln. Um die Pixelstruktur für den Betrachter möglichst unsichtbar werden zu lassen, ist der Projektor mit der "Smooth Screen"-Technologie ausgestattet, die für eine leicht verschleierte Ansicht der einzelnen Pixel sorgt. Neu bei dem Panasonic ist der Lens-Shift, der sich ähnlich wie bei einigen Sharp-Projektoren über eine Art Joystick an der Frontseite einstellen lässt. Als digitale Schnittstelle setzt man bei Panasonic jetzt voll und ganz auf HDMI, schließlich sind auch neure DVD-Player und Receiver damit zunehmend ausgestattet. Eine PC-Verbindung lässt sich weiterhin auch analog über die VGA-Buchse herstellen. Außerdem bietet der Projektor noch einen YUV-Eingang, eine SCART-Buchse für RGB sowie Anschlüsse für S-Video und FBAS. Der Kontrast soll laut Hersteller bei 2000:1 liegen, die Helligkeit wird mit 1000 ANSI-Lumen angegeben. Das Betriebsgeräusch soll laut Panasonic im Normalmodus bei 26 dB liegen.

 

Der PT-AE700 bietet Anschlüsse für folgende Videoquellen:

  • HDMI (inklusive HDCP)
  • VGA
  • YUV-Komponenteneingang
  • SCART-RGB
  • S-Video
  • FBAS (Composite-Video)

Neue Features im Detail
  • Dynamische Iris-Blende: Erstmals ist mit dem PT-AE700 auch ein Panasonic-Heimkinoprojektor mit einer Iris-Blende ausgestattet. Panasonic setzt ausschließlich auf eine dynamische Iris-Blende, die automatisch in Abhängigkeit von der Helligkeit des Bildes weiter geöffnet oder geschlossen wird. Bei der "Artificial Intelligence" des PT-AE500 beschränkte sich dieses Verfahren noch auf eine reine Helligkeitsanpassung der Lampe. Leider gibt es keine Möglichkeit, die Öffnung der Iris-Blende manuell einzustellen, um den Projektor nach eigenem Geschmack z.B. auf Schwarzwert oder Helligkeit zu optimieren. Die Automatik funktioniert aber praktisch unsichtbar und unhörbar, so dass die Veränderungen der Blende nicht auffallen.

  • "Cinema Color Management": Das unter Beihilfe des Hollywood-Coloristen David Bernstein (Titanic, Moulin Rouge, X-Men) entwickelte Farbmanagement ermöglicht einen direkten Abgleich einer Farbe mit gewünschten Werten. Dies funktioniert ähnlich wie bei der Farbwechsel-Funktion von Grafik-Programmen. Mit dem Cursor der Fernbedienung markiert man eine Stelle im Bild, deren Farbe angezeigt wird. Diese Farbe kann man anschließend verändern, indem der Farbwert, der Tint und die Helligkeit variiert werden. Dadurch ändern sich die Farben aller Bildbereiche, in denen diese Farben zu finden ist. Insgesamt lassen sich maximal acht verschiedene Farben auf diesem Weg verändern. Darüber hinaus bietet der PT-AE700 eine volldigitale 10 Bit-Signalverarbeitung und erlaubt eine Einstellung von Kontrast, Helligkeit und Gamma der drei Einzelfarben Rot, Grün und Blau. Die Gammaeinstellung ist allerdings sehr grob und ermöglicht daher nur bedingt ein richtiges Gamma-Feintuning. Insgesamt lassen sich drei eigens erstellte Profile abspeichern. Als Voreinstellungen stehen sechs verschiedene "Picture Mode" zur Auswahl. Neben dem "Normal"-Modus gibt es noch einen auf Helligkeit optimierten Dynamik-Modus und außerdem drei farboptimierte Kino-Modi. Zusätzlich stehen noch der etwas kühler wirkende "Video"-Modus sowie der auf eine "wirklichkeitstreue Farbwiedergabe" optimierte Natur-Modus zur Auswahl.

  • Lens-Shift: Der neu hinzugekommene Lens-Shift ermöglicht, das Bild in sekundenschnelle an die richtige Stelle positionieren. Da der Lens-Shift über eine Art Joystick eingestellt wird, gelingt dies bei etwas ruhiger Hand in einem einzigen Griff. Im Vergleich zum Sanyo PLV-Z3 ist der Lens-Shift des Panasonic allerdings nicht ganz so flexibel. Gerade zur Seite hin ist der Regelbereich etwas kleiner. Horizontal ist eine Verschiebung um maximal 25% möglich, vertikal kann das Bild maximal um 63% nach oben oder unten verschoben werden.

  • Cinema Reality: Diese Schaltung soll für eine wirklichkeitsgetreue Wiedergabe von Filmmaterial mit einer Bildwechselfrequenz von 24 Frames pro Sekunde sorgen.

 

Bedienung
  • Panasonic setzt beim PT-AE700 weiterhin die bewährte Fernbedienung ein. Diese liegt sehr gut in der Hand und lässt sich auch beleuchten. Die wichtigsten Eingangsquellen lassen sich direkt mit einzelnen Tasten anwählen. "Video" ist mit dem Eingang FBAS/S-Video belegt, "Component" mit YUV/SCART-RGB und "PC" mit HDMI/VGA. Die Fernbedienung reagiert auch aus weiterer Distanz ohne Schwierigkeiten und besitzt deutlich definierte Druckpunkte. Einziger Kritikpunkt: Auf der Fernbedienung wäre durchaus noch Platz für weitere Funktionen frei gewesen. So hätte man problemlos für alle Eingangsquellen eine einzelne Abruftaste unterbringen können.

  • Das robuste Zoom-Objektiv ist etwas schwergängig, ermöglicht aber eine präzise Einstellung von Schärfe und Zoom. Dieser ist nicht riesig, wird aber in den meisten Fällen für eine Anpassung des Bildes im gewünschten Maße reichen. Der Panasonic ist auf kurze Projektionsdistanzen optimiert und ermöglicht ein Bild von zwei Metern Breite in einem Abstand von rund 3 Metern Abstand zur Leinwand. Genaue Projektionsdistanzen lassen sich über den Panasonic Projector Calculator ausrechnen. Zwar wird das Bild nicht ganz so riesig wie beim Sanyo PLV-Z3, dafür ist aufgrund des Zweifach-Zooms der Regelbereich wesentlich größer, weswegen gerade in "kleinen Hütten" die Installation einfacher sein dürfte.

  • Die On Screen-Menüs des PT-AE700 sind wie bereits dem PT-AE500 und seinen Vorgängern sehr schlicht gestaltet und wirken angesichts der hohen Auflösung des Projektors ein wenig wie ein Relikt aus der ATARI-Zeit, andererseits erlebt man selten eine so simple und intuitive Benutzerstruktur.

  • Die Lüfterlautstärke des PT-AE700 ist in Normalmodus noch bemerkbar. Im Lampensparmodus "Niedrig" wird der Lüfter nach einiger Zeit dann aber sehr leise und ist kaum noch hörbar. Im Direktvergleich stellt sich allerdings der Sanyo PLV-Z3 als noch leiser heraus.

Bild 

Der PT-AE700 zeigt, dass die Hersteller in den letzten Jahren dazugelernt haben: Musste man bei vielen Projektoren vor nicht langer Zeit noch umfangreiche Einstellungen vornehmen, um den Kontrast zu optimieren und neutrale Farben hinzubekommen, so zeigt sich der PT-AE700 bereits in seinen Grundeinstellungen schon recht vernünftig eingestellt. Und den letzten Feinschliff bekommt man auch mit ein paar Handgriffen hin.

Die drei Kino-Modi sind - wie der Name unschwer erkennen lässt - für die Filmwiedergabe optimiert. Sie bieten allerdings nur eine recht geringe maximale Helligkeit. Besser sieht es hier in den Modi "Normal" und "Video" aus, welche ein etwas kühleres Bild zeigen. Bei diesen Voreinstellungen ist es aber recht einfach, dem Auge recht neutral erscheinende Farben einzustellen, da sich in der Graustufentreppe nur geringe Veränderungen im Helligkeitsverlauf zeigen. Im "Dynamik"-Modus wird die maximale Helligkeit erreicht, wofür man allerdings nicht ganz so harmonische Farben in Kauf nehmen muss. Gerade in hellen Szenen wirkt das Bild recht kühl und leicht grünstichig. Bereits in der Grundeinstellung wirken die Kontraste etwas hart, so dass im Dynamik-Modus das Bild durch herunterdrehen des Kontrasts auf -3 natürlicher wirkt.

Mit der dynamischen Iris-Blende ließ sich beim PT-AE700 ein maximaler Kontrast im Dynamik-Modus von 1700:1 erreichen. Dies geschieht natürlich mit Tricks, da der Projektor die Iris-Blende in dunklen Szenen schließt sowie die Lampenhelligkeit reduziert und in hellen Szenen die Iris-Blende öffnet und die Helligkeit erhöht. Besteht das Bild allerdings zur Hälfte aus hellen und dunklen Bildanteilen, so reduziert sich die Gesamthelligkeit im Vergleich zum Betrieb ohne aktivierter Iris leicht. Das macht aber eigentlich nichts aus, da das Auge bei Bildern mit vielen Hell-Dunkel-Gegensätzen die absolute Helligkeit und absolute Dunkelheit ohnehin nicht so deutlich wahrnimmt wie bei einem ganz dunklen und einem ganz hellen Bild, welches für sich alleine betrachtet wird. Und in vorwiegend dunklen bzw. hellen Szenen soll das Bild ja genau in diese Richtung hin auch optimal dargestellt werden. Wie bereits erwähnt, muss man für den hohen Kontrast im Dynamik-Modus verfälschte Farben hinnehmen. Außerdem wirkt das Bild auch zu grell und damit unharmonisch. Mit neutralen Farben lässt sich aber zumindest noch ein Kontrast von rund 1000:1 erreichen. Nutzt man den Lampensparmodus, so reduziert sich der Kontrast leicht gegenüber dem Betrieb mit normaler Lampenhelligkeit.

Trotz Kontrastoptimierung durch die dynamische Iris-Blende erschien uns der Schwarzwert des PT-AE700 in allen Modi doch ein klein wenig zu hoch. Im Direktvergleich wirkte das Schwarz eines Sanyo PLV-Z3 selbst mit vollkommen offener Iris wesentlich dunkler. Auch ein leichter Blau-Grünstich im Schwarz war beim Panasonic zu erkennen. Ebenso zeigt das Panel im Schwarz einen dezenten Farbverlauf. Dieses "Shading" fällt beim PT-AE700 ansonsten nur in geringem Maße auf. In hellen Szenen sind kaum Farbverläufe zu sehen. Das Bild wird an der rechten Bildseite lediglich etwas dunkler.

Erstaunlicherweise waren bei unserem Testgerät keinerlei senkrechte Streifen im Bild zu erkennen (Vertical Banding). Der PT-AE700 war in dieser Hinsicht wirklich makellos und zeigte selbst in gleichmäßigen Flächen keine Störungen dieser Art.

Die Pixelstruktur des HDTV-LCD-Panels mit 1280 x 720 Pixeln ist selbst aus der Nähe praktisch nicht zu erkennen. Die "Smooth Screen" sorgt hier für wirklich verblüffende Ergebnisse. Selbst aus nächster Distanz lassen sich kaum noch einzelne Pixel wahrnehmen. Auf die Schärfe hat dies aber keinen negativen Einfluss.

Die Bildschärfe ist im Dynamik-Modus über die HDMI-Schnittstelle in der Grundeinstellung etwas zu hoch eingestellt und sorgt für leichte Doppelkonturen, was aber vornehmlich nur in Testbildern mit sauberen Linien auffällt. Erst ab einer Schärfeeinstellung auf -3 verschwinden die Doppelkonturen, gleichzeitig wird das Bild aber auch etwas unschärfer, so dass im Zweifelsfall die Einstellung auf -2 einen Kompromiss darstellt, obwohl auch hier noch Doppelkonturen vorhanden sind. In den anderen Presets ist das Schärfeverhalten normal. Mit HDTV-Quellen nutzt der Projektor seine native Auflösung optimal aus und bietet ein sehr schönes, plastisches Bild. Mit DVDs in der niedrigeren PAL-Auflösung lässt sich nicht die gleiche Qualität erzielen, doch gute DVDs wie "Gladiator" oder die "Star Wars"-Trilogie sehen trotz der Hochskalierung noch recht detailscharf aus. Der Projektor skaliert sehr gut, wie man an den Testbildern sieht, die das Bild über die HDMI-Schnittstelle zeigen. 

 

Fazit

Mit dem PT-AE700 findet der PT-AE500 einen würdigen Nachfolger, der dank des Lens-Shift jetzt ebenso flexibel zu installieren ist wie die bereits länger mit diesem Feature ausgestatteten Projektoren von Sanyo. Nimmt man nicht ganz hundertprozentig natürlich wirkende Farben in Kauf, so bietet der PT-AE700 im Dynamik-Modus dank der dynamischen Iris-Blende einen sehr guten Kontrast von 1700:1. Allerdings wird dieser Kontrast ausschließlich durch die Helligkeit und dynamische Trick-Schaltungen erzielt. Der Schwarzwert indes lässt noch Raum für weitere Verbesserungen offen. Wünschenswert wäre es auch, wenn spätestens bei der nächsten Generation auch Panasonic eine Möglichkeit anbieten würde, Staub im Projektor auf einfache Art und Weise zu entfernen. 

 


Einsteigerklasse
Preis-/Leistung:
Pro:
  • HDTV-Auflösung und "Smooth Screen" 

  • Hoher Kontrast

  • Keinerlei "Vertical Banding"
Contra:
  • Leichte Doppelkonturen im "Dynamik-Modus"

  • Keine manuelle Justierung der Iris-Blende möglich

  • Etwas zu hoher Schwarzwert

Downloads:
Technische Daten:

Formate

16:9/ 4:3

Lichtstärke

1.000 ANSI-Lumen

Kontrastverhältnis

2000 : 1

Auflösung

1280 x 720 Pixel

Smooth Screen Technologie

New

Progressive Cinema Scan

Ja

Künstliche Intelligenz

Ja

Stromverbrauch (Standby)

3 Watt

Lampensparmodus

2 Modi

Anschlüsse

YUV-Komponenteneingang (Cinch)

Ja

PC-Eingang (VGA)

Ja

Scart 1

Ja

S-Video Eingang (Hosiden)

Ja

Video-Eingang (RCA)

Ja

Weitere Merkmale

Kompaktes Gehäuse

Ja

Geringes Gewicht

Ja

sichtbare Diagonale

1,0 bis 5,0 (m)

Abstand zur Leinwand

1,2 bis 7,4 (m)

Auflösung

1280 x 720 Pixel

Lichtstärke

1.000 (ANSI-Lumen)

Kontrastverhältnis

2.000:1

Geräuschniveau

26 (db im Normalmodus)

Abmessungen

33,5x10,4x27 (cm)

Gewicht

3,6 (kg)

Farbe

silber-anthrazit