Test: AV-Verstärker Denon AVC-A11SR mit DTS 96/24

Features, Finish und Anschlüsse

THX Ultra-Zertifikat, DTS 96/24, THX Post Processing nicht nur für Dolby Digital EX und DTS ES Matrix 6.1, sondern auch für DTS ES Discrete 6.1 und Dolby ProLogic II. Hervorragende Analog Devices Sharc 32-Bit-DSPs, DTS NEO:6, sieben eingebaute Endstufen mit strammen 180 Watt pro Kanal (6 Ohm, 1 kHz, 0,7 % Klirr) - das zusammen ergibt den 20,5 kg schweren, in goldener oder schwarzer Ausführung lieferbaren Denon AVC-A11SR, der mit 2799 € Verkaufspreis dem Topliner AVC-A1SE nach der IFA 2001 zur Seite gestellt wurde. 

Nicht nur der Heimkinofan, sondern auch der anspruchsvolle Musikliebhaber soll sich mit dem AVC-A11SR anfreunden können. Daher wurde neben der THX-Nachbearbeitung auch großer Wert auf die richtigen Voraussetzungen für eine akkurate Musikwiedergabe gelegt: Um digital zugelieferte Stereosignale kümmert sich einer der beiden SHARC-DSPs mit 32 Bit-Rechengenauigkeit. Das Denon-eigene AL24-Processing sorgt für eine verbesserte Klangqualität bei der CD-Wiedergabe im Stereo-, Direct- und Pure Direct-Mode. 

Der Aufbau

AVC-A11SR inside

Basis für die als Ziel festgeschriebenen hochklassigen Wiedergabemöglichkeiten ist ein aufwändiger Aufbau des gesamten AV-Verstärkers. Um eine sehr hohe Klanggüte ohne störende Vibrationen realisieren zu können, setzt Denon auf ein vibrationsarmes, steifes Chassis. Der groß dimensionierte Netztransformator ist wie beim AVC-A1SE zentral angeordnet und soll so die Gefahr unerwünschter Vibrationen minimieren.  Ebenfalls wird die Wärmeabstrahlung optimiert. Aufwändig auch der übrige Aufbau: Jeder Baugruppe ist ihr "Kämmerlein" zugeordnet, so sitzt die Digital-Sektion zentral positioniert im unteren Gehäuseteil. DDSC-Digital nennt Denon die aufwändige Surround-Prozessor-Konstruktion mit diskreten Bauteilen. Hierzu gehören drei Baugruppen:

  • 24-Bit-A/D-Wandler

  • Analog Devices SHARC Dual 32-Bit Floating Point DSPs

  • 96/24-Bit kHz D/A-Wandler ( zum Vergleich: Hier setzt der AVC-A1SE auf 192 kHz/24-Bait D/A-Konverter)

Die Endstufen sind, wie auch auf dem Bild gut erkennbar ist, auf der linken und rechten Seite untergebracht. Sorgfältig sind die Audio- und Videosektionen voneinander separiert, um gegenseitige Störungen zu minimieren.  Insgesamt ist es erstaunlich, wie viel hochwertige Technik und Liebe zum Detail Denon auch bei diesem, im Vergleich zum AVC-A1SE deutlich günstigeren AV-Verstärker eingesetzt hat. Die Geräterückseite offeriert eine standesgemäße Auswahl an Anschlüssen, so beispielsweise ein 7.1-Kanaleingang, fünf optische sowie drei elektrische Digital-Inputs und drei Komponenteneingänge. 

Ausführliche Beschreibung interessanter Features

THX-Nachbearbeitung:

  • Re-Equalization: Wird ein Filmsoundtrack auf der Heimkinoanlage wiedergegeben, kann der Gesamteindruck von einem zu grellen, unnatürlichen Klangbild negativ beeinflusst werden, da die Soundtracks für die Wiedergabe in großen Kinosälen mit ganz anderen Klangvoraussetzungen konzipiert sind. Das THX Re-Equalizing soll von daher die Adaption vom großen Kinosaal ins kleinere Heimkino vornehmen, damit der Klang auch dort mit einer natürlichen Kulisse aufwarten kann

  • Timbre Matching: Je nachdem, aus welcher Richtung das menschliche Ohr Klänge wahrnimmt, ändert es seine Klangwahrnehmung. Im Kino sind von daher viele Lautsprecher um die Zuschauer herum montiert, um ein möglichst reales Klangbild ohne Klanglöcher zu realisieren. Im Heimkino finden nur zwei Surroundlautsprecher bei herkömmlichen DD- oder DTS-5.1 beziehungsweise 4 Surroundlautsprecher bei THX EX Verwendung. Timbre Matching filtert die zu den Surroundlautsprechern transportierte Klanginformation, um so eine optimale Anpassung des Toncharakters von den Front- und den Surroundlautsprechern zu erreichen, was zu einem natürlichen und harmonischen Klangbild beitragen soll.

  • Adaptive Decorrelation: Oftmals ist zu beobachten, dass das Klangbild aus den Surroundlautsprechern zu dünn, wenig plastisch und dadurch unharmonisch wirkt. Dieser Effekt verstärkt sich noch, wenn sich der Zuhörer von der exakt mittleren Sitzposition entfernt. Diesen Negativmerkmalen soll die "Adaptive Decorrelation" entgegen wirken: Die Zeitdauer des einen Surroundkanals und das Phasenverhältnis bezüglich des anderen Surroundkanals wird verändert. Damit wird zweierlei erreicht: Zum ersten ein ausgewogenes Klangbild auch abseits der genau mittig angeordneten Hörposition, zum zweiten ein voluminöserer Eindruck des Klanganteils aus den Surroundlautsprechern.

  • Neu ist nun, dass diese Parameter nun auch beim Post-Processing bei DTS ES Discrete 6.1 und bei Dolby ProLogic II zum Einsatz kommen. Damit ist nun auch hier eine noch homogenere, räumlich weitläufige Wiedergabe ohne aggressive Höhendarstellung möglich.

Weitere Ausstattungsmerkmale:

  • Dolby PL Music und die Einstellmöglichkeiten: Die Dimension Control. Der Benutzer kann das Klangfeld in Bezug auf die Rear-Lautsprecher und die Frontlautsprecher einstellen und die Balance stufenlos von vorne nach hinten verschieben.  Je nach Musikart, so förderten unsere Testläufe zutage, können leichte Änderungen der Balance von Vorteil sein. Bei Musik, wo über die Surroundkanäle in erster Linie Geräusche wie das Klatschen des Publikums übertragen werden und die Musik in erster Linie von vorne kommen soll, kann es, auch je nach persönlichem Hörgeschmack, ratsam sein, mehr Klanganteile auf die Frontboxen zu schieben. Nächstes Feature ist dieCenter Width Control: Der Modus für den Center-Lautsprechers kann zwischen dem schon bekannten „Phantom Mode“, wo die Tonwiedergabe bei den Frontlautsprechern nur über den rechten und linken Hauptlautsprecher erfolgt, und einer Schaltung, bei der vorne ausschließlich der Center läuft, stufenlos variiert werden. In der Praxis zeigte sich, dass die Wiedergabe bei den meisten Musikarten am besten ist, wenn man dem Center Anteile entzieht und diese den beiden vorderen Hauptboxen zuführt. Bei der Wiedergabe beispielsweise von Opern sollte dem Center ein größerer Klanganteil zugeführt werden, sofern dieser von hochwertiger Qualität ist und somit für die diffizile Wiedergabe der charakteristischen Stimmen von Opernsängern geeignet ist. Auch noch aktivierbar: DerPanorama Mode, der bei der Wiedergabe von Musik ein weiträumiges Klangfeld schaffen soll. In der Praxis zeigten sich bei vielen Musikarten nicht allzu bahnbrechende Veränderungen. Bei sehr guten Aufnahmen konnte der "Panorama Mode" ein luftigeres, weitläufigeres Klangbild vermitteln, ohne die musikalische Präzision zu sehr leiden zu lassen.

  • DTS NEO:6: Herkömmliche Zweikanal- oder Surroundsignale werden mittels eines neu entwickelten Decoders, der auch bei der DTS ES 6.1 Matrix-Schaltung Verwendung findet, auf 6.1 Kanäle aufpoliert. Eine genaue Eingangssignal-Kennung und die Matrix in Kombination erlauben für alle 6.1-Kanäle eine Reproduktion des gesamten, von 20 Hz bis über 20 kHz reichenden Frequenzspektrums. Ebenso soll eine sehr gute Kanaltrennung möglich sein, DTS spricht vom selben Pegel wie dem beim digitalen diskreten System. Damit Neo:6 auch dem jeweiligen Einsatzzweck entsprechend angewendet werden kann, gibt es zwei Betriebsarten: Kino und Musik. im Musik-Modus werden die beiden Front links/rechts Kanäle direkt wiedergegeben und umlaufen die Decoderschaltung. Dadurch entsteht kein Qualitätsverlust beim Klang. Der vom Center- und von den Surroundkanälen ausgegebene Effekt soll dann das Klangfeld effektiv räumlich weiten. In der Praxis stellt sich nun aber heraus, dass Dolby ProLogic II nicht nur das neuere, sondern auch das bessere System ist: Weniger unnatürlicher Hall (obwohl schon NEO:6 in dieser Disziplin gute Resultate erbrachte), präziseres Klangbild mit feiner abgestuftem Hochtonbereich und ein druckvollerer Bass lauten die Vorteile des Dolby-Konkurrenzproduktes.  

  • Die ALPHA-Nachbearbeitung (AL24 Bit Processing) ermittelt aus den CD-Daten bei leisen Musikpassagen auch feine Details. Das Quantisierungsrauschen soll, wie auch schon vom AVC-A1SE her bekannt, sinken. Die Wiedergabequalität einer herkömmlichen Compact Disc erreicht auf diese Art und Weise 24 Bit-Niveau. Das AL24-Processing arbeitet im 2-Kanal-Stereo-, Direct- und Pure Direct (FL-Display abgeschaltet)-Modus. Wer über den Analogeingang eine CD oder Schallplatte in besonders reiner Klangqualität hören möchte, kann im Pure Direct Modus die Video-, Digitalschaltkreise und das Display abschalten.  

  • Auch der AVC-A11SR verfügt über eine regelbare Subwoofer-Übernahme-Frequenz. Der Besitzer hat die Möglichkeit, entweder die in der THX Ultra-Spezifikation angegebene, feste Übernahmefrequenz zu wählen oder sie aber individuell zu justieren: Fünf Übernahmefrequenzen (40, 60, 80, 100 und 120 Hz) stehen zur Auswahl. Bei einem Gerät dieser Preisklasse sollte aber eigentlich vorausgesetzt werden, dass auch das übrige Equipment, sprich die Lautsprecher, hochwertig ist. Mit anderen Worten: Über 80 Hz sollte die Einstellung nicht liegen, möchte man ein absolut harmonisches Klangbild und einen Sub-Bass, der nicht ortbar ist. 

  • Wie von anderen Denon-Geräten her bekannt, können auch an den AVC-A11SR zwei Surround-Lautsprecherpaare angeschlossen werden. Somit entfällt ein lästiges Um-Anschließen, will man von den Direktstrahlern für den Musikgenuss zu den Dipolen für die Filmwiedergabe wechseln.

  • Für die Back Surround Lautsprecher gibt es noch eine andere Art der Nutzung: Die Einstellung "Non Matrix". Dann bekommt der rechte Back Surround-Lautsprecher das gleiche Signal wie der rechte Surroundlautsprechers und der linke Back Surround-Lautsprecher das gleiche Signal wie der linke Surroundlautsprechers zugewiesen. Dies verhindert den bei Musik sich oft nachteilig auswirkenden Effekt der Back Surround Matrix: Häufiger fiel uns auch im Testbetrieb auf, dass das Surroundklangbild zu starke klangliche Konzentration um die Back Surround Lautsprecher aufwies, was einer natürlichen Wiedergabe nicht unbedingt zuträglich war. Mit der "Non Matrix"-Einstellmöglichkeit kann nun auch im Musikbetrieb ein fülligeres Surround-Klangfeld ohne große Einbußen geschaffen werden.

  • Verschiedene DSP-Programme sind ebenfalls mit an Bord: Wide Screen, Super Stadium, Rock Arena, Jazz Club, Classic Concert, Mono Movie, Matrix, 5 Channel/7 Channel Stereo. 

Mit lückenloser Ausstattung, einem fairen Preis-/Leistungsverhältnis und einer Top-Verarbeitung sichert sich der Denon sechs Sterne.

Bewertung

 

Bedienung

Der einfachen Bedienung zuträglich ist die mitgelieferte frei programmierbare Fernbedienung mit einem LCD-Display, die in ihrer Form auch vom niedriger positionierten AVR-3802 bekannt ist. Erstaunlich ist, wie einfach sich, hat man sich kurz mit einigen Denon-typischen Merkmalen vertraut gemacht, der AVC-A11SR trotz seiner Funktionsvielfalt bedienen lässt. Innerhalb kurzer Zeit ist alles mit Hilfe der schon von anderen Denon-Verstärkern und -Receivern her bekannten On Screen-Menüs eingestellt. Diese sind zwar grafisch schlicht gehalten, dafür wird der Benutzer aber auch nicht von überflüssigen Symbolen vom Wesentlichen abgehalten. Schon von anderen Denon-Geräten her bekannt ist die Personal Memory Plus Funktion. Diese merkt sich automatisch für jede Programmquelle den zuletzt gewählten Hörmodus, die Lautsprecherpegel und die Verzögerungszeiten. Somit übernimmt Personal Memory Plus eine ganze Reihe von notwendigen Einstellungen, wenn die Programmquelle gewechselt wird und trägt damit zu einem guten Bedienkomfort bei. Wie gewohnt hochwertig präsentieren sich die Bedieneinheiten auf der Gerätevorderseite - aufgrund ihrer qualitativ absolut überzeugenden Ausführung macht es einfach Spaß, beispielsweise die Parameter von Dolby ProLogic II im Music Mode damit einzustellen. Ebenfalls erstklassig: Der massiv ausgeführte Lautstärkeregler, der äußerst präzise und leichtgängig zu bedienen ist.  Selbstverständlich verfügt der AVC-A11SR auch über ein DOT Matrix-Display, das allerdings noch etwas größer ausfallen dürfte. Am Informationsgehalt gibt es überhaupt nichts auszusetzen: Klar und deutlich zeigt der AVC-A11SR an, welche Art von Software er gerade wie bearbeitet. Fazit: Großes Lob an Denon. Umfassende Funktionsvielfalt leicht beherrschbar gemacht. 

Bewertung
 
Ton

Lautsprecher: 

Software:

  • THX Surround EX Demo DVD
  • Jurassic Park (DD 5.1, Code 2)
  • Jurassic Park - Die vergessene Welt (DD 5.1, Code 2)
  • Top Gun (englisch DD 5.1, deutsch Dolby Surround, Code 2)
  • Der Sturm (DD 5.1 EX, Code 2)
  • Die Mumie (DD 5.1, Code 2)
  • Independence Day (DD 5.1, Code 2)
  • Freddie Mercury, The Video Collection (DD 5.1)
  • Elton John, One Night Onyl (DD 5.1/DTS 5.1)
  • Sleepy Hollow (DTS ES Discrete 6.1, Code 2)
  • Brasilian Bossa (DTS 96/24-DVD)
  • DTS Multichannel Music Sampler (inkl. Stücken in DTS ES Discrete 6.1 und DTS 96/24)
  • DTS Music Experience Studio Voodoo (DTS ES Discrete 6.1)
  • DTS Demo DVDs 3 & 5
  • Johann Sebastian Bach, Preludes&Fugues (Audio-CD)
  • Peter Tschaikowksy: 1812 Ouvertüre (Audio-CD)
  • Phil Collins, But Seriously (Audio-CD)

 

Film 

Was Denons neuer Verstärker bei "Sleepy Hollow" leistet, ist absolute Spitzenklasse - ohne Einschränkung. Hier kommt das THX Post Processing bei DTS ES Discrete 6.1 zum Tragen, was sich in einem nochmals homogeneren, sehr stimmigen Klangbild ausdrückt, so dass auch bei großen Pegeln eine akustisch einwandfreie Leistung sichergestellt ist. Trotzdem ist die Höhenwiedergabe differenziert und klar. Auffällig ist der extrem dynamische Antritt, der sich bei kaum einen anderen Gerät findet. Lediglich das Kenwood-Duo KRF-X9995D/KMF-X9000 liegt in dieser Teildisziplin noch vorn, was diese Kombination im Punkt Antrittsstärke leistet, verdient höchsten Respekt. Hervorragend abgestimmt präsentiert sich der Bassbereich, der  durch eine hoch angesiedelte Präzision überzeugt und diese mit einem exzellenten Volumen in Einklang zu bringen weiß.  Deutlich zeigen sich die Qualitäten des AVC-A11SR auch bei der fünften DTS Demo DVD - und ganz besonders beim "Gladiator": Nuancenreiches und kraftvolles Heimkino at it's best, beim Einschlag der Brandgeschosse in den gegnerischen Reihen beweist der AVC-A11SR seine erbarmungslose Wucht, mit denen er Effekte in den Hörraum zu schleudern vermag. Wichtig für einen einwandfreien Klangeindruck ist aber unbedingt die richtige Einstellung der Subwoofer-Übernahmefrequenz: Ein dem Leistungsprofil des AVC-A11SR angemessenes Lautsprechersystem vorausgesetzt, sollte sie keinesfalls über 80 Hz eingestellt werden (80 Hz sind bei THX Ultra Standard). Hervorragend will dem AVC-A11SR auch die Integration des Back Surround-Kanals gelingen, klar ertönen einzelne Effekte, homogen ist das Klangbild bei länger anhaltenden Geräuschen von hinten, immer präzise ist die Effektortung. Diese Feststellungen bestätigen sich auch bei der THX Surround EX Demo DVD, wo neben dem klanggewaltigen "Broadway 2000" THX-Trailer besonders der reine Audio-Track "Jungle Sounds" den Hörer in seinen Bann zieht: Durch den Urwald schreiende Vögel, erst entfernte, dann näher kommende Gefechte, schallende Rufe und quer durch den Hörraum fliegende Helikopter sind bestens dazu angetan, die Fähigkeiten des Denon bezüglich der Darstellung von Split Surround-Effekten und einer Surround-Klangkulisse ohne störende akustische Löcher herauszustellen. 

Sehr gut klingt auch "Die Mumie": Frisch, lebendig und mit viel Liebe zum Detail werden hier die turbulenten Geschehnisse rund um den bösen Hohepriester in den Zuhörerraum getragen. Mit aktivierter Back Surround-Matrix ergibt sich ein raumfüllendes Klangbild ohne störende Klanglöcher. Beeindruckend auch hier: Die Präzision im Bassbereich. Was ferner auffällt: Nie klang ein Denon-AV-Verstärker voluminöser. Nicht, dass Handlungsbedarf bestanden hätte - auch die bisherigen Modelle schnitten bezüglich des Volumens der klanglichen Darstellung stets tadellos ab - aber der AVC-A11SR setzt noch eins drauf: Ob es der von Imhotep verursachte Sandsturm ist oder der eindrucksvolle Music Score, alles erklingt mit einer beeindruckenden, dichten Räumlichkeit. Diese Feststellungen lassen sich nahtlos auf "The Perfect Storm" übertragen. Diese in DD 5.1 EX präsentierte DVD wird vom Denon auf Top-Niveau aufbereitet - besonders sticht das Herausarbeiten kleiner Details ins Auge: So brettern die meterhohen Wellen nicht einfach mit klanglicher Urgewalt durch den Hörraum, sondern werden akustisch differenziert dargestellt, so dass ein sehr realer Gesamteindruck entsteht. Ebenso bei "Independence Day". Bei diesem Effektspektakel verwendeten wir bewusst die Back Surround Matrix, da die Präzision bei der Effektortung von links/rechts-Effektkombination kaum leidet, die Ortung für Effekte, die hinten aus der Mitte kommen, verständlicherweise verbessert wird und es praktisch keine Klanglöcher mehr gibt. So ertönten die heftigen Gefechte zwischen den angriffslustigen Aliens und den Erdenbürgern mit fast schon unbändiger Gewalt, der Antritt des Denon beeindruckt auch  hier, noch mehr aber fast die Präzision, mit der der AVC-A11SR auch in sehr lauten Filmpassagen noch kleine Details darstellt. Bei den beiden ersten Teilen der Dino-Blockbuster-Serie "Jurassic Park" kann sich der Denon (Modus wiederum: THX Surround EX) ebenfalls bestens in Szene setzen - beim nochmals minimal druckvolleren 2. Teil besonders gut. Die Fähigkeiten des AVC-A11SR gehen aber noch weit über eine kraftvolle Effektdarstellung hinaus. Zu loben ist die erstklassige Stimmdarstellung, exzellent sind die Stimmen ins tonale Gesamtgeschehen integriert und weisen eine hohe Homogenität auf. Auch bei "Jurassic Park" stellt der Denon-Verstärker wieder unter Beweis, dass kleine Umgebungsgeräusche auch ein wichtiger Bestandteil des Filmvergnügens sind: Ob es ein Rascheln im Gebüsch, Windgeräusche oder ein entferntes Rufen ist, alles klingt sehr real und differenziert, so dass eine vielschichtige Soundkulisse im Hörraum entsteht. 

Bei alledem zeigt sich der AVC-A11SR völlig unbeeindruckt auch von großen Anforderungen an die Pegelfestigkeit. Mehrere Stunden mit über 80 Prozent des maximal möglichen Pegels sorgen zwar für eine gewisse Erwärmung des Geräts, die offensichtlich effektiv arbeitende Kühlung verhindert aber, dass der AV-Verstärker richtig heiß wird. Hörbare Verzerrungen sind dem AVC-A11SR auch unter Dauerbelastung fremd, so dass der Denon auch hier durch seine Souveränität beeindruckt - ähnlich wie das zuvor getestete Kenwood-Duo KRF-X9995D/KMF-X9000, das ebenfalls völlig unbeeindruckt von hoher Dauerbelastung auch noch nach vier Stunden Leistungen auf höchstem Niveau erbrachte. Mit seinem Leistungsprofil eignet sich der AVC-A11SR problemlos auch für die Beschallung großer Hörräume, Tests in einem über 50 Quadratmeter großen Hörraum ergaben, dass auch hier das Leistungspotential nicht nur ausreicht, sondern immer noch beeindruckend ist. 

Doch der Verstärker hat noch andere Talente, denn auch aus älteren Tonnormen holt der AVC-A11SR ein Optimum heraus: Dolby PLII mit THX Post Processing - das passt. Beispiel: "Top Gun", Code 2, deutsche Tonspur (Dolby Surround). Was hier an räumlicher Weite geboten wird, überrascht, ebenso die runde Stimmwiedergabe, der es nur an Transparenz in den Höhen fehlt - aber zaubern kann eben auch die Kombination aus PLII und THX Post Processing nicht, dafür sind unangenehme Spitzen in den Höhen "glattgebügelt", der Klang ist stets homogen. Bei der Surround-Klangkulisse wird  ebenfalls deutlich, dass niemand zaubern kann: Etwas undifferenziert und monoton klingt sie immer noch, der muffig-mittige Höreindruck, der normalerweise störend war, ist aber wirksam reduziert, die räumliche Weite ist überraschend. Bei der Integration von Dolby PLII haben die Denon-Techniker offensichtlich besonders sorgfältig gearbeitet. 

Musik

Zunächst interessierten uns natürlich die Möglichkeiten, die DTS 96/24 bietet. Im Gegensatz zu DVD Audio, das muss man bei einem Vergleich immer bedenken, handelt es sich bei DTS 96/24 weiterhin um ein verlustbehaftetes Komprimierungsverfahren. Im Geensatz zu DVD Audio, wo nur Standbilder zusätzlich zur speicherintensiven Audiotonspur auf der DVD enthalten sind, besteht bei DTS 96/24 die Möglichkeit, auch bewegtes Bildmaterial mit auf die DVD aufzuspielen. Der Benutzer hat bei einer DTS 96/24-Aufnahme die Möglichkeit, den Ton gemäß seinen Vorstellungen einzustellen. Grund: Der Bitstream (wie bei jeder DTS-Aufnahme üblich) wird über ein normales Digitalkabel aus jedem DTS-tauglichen DVD-Player in den AV-Verstärker oder AV-Receiver (der aber einen Decoder für DTS 96/24 eingebaut haben MUSS!) geleitet. Dies funktioniert bei einer DVD Audio-Aufnahme, bei der die Daten sozusagen im "Direct Mode" vom DVD Audio-Player, der die MLP-Daten decodiert, analog über sechs Cinch-Kabel zu den Endstufen des AV-Verstärker oder AV-Receivers weitergeleitet werden, nicht. Hier bestehen keine Möglichkeiten zur Klangbeeinflussung. 

Aber es gibt leider einen entscheidenden Nachteil, für den das System selbst nichts kann:  Das Softwareangebot verdient im Moment nur die Note mangelhaft. Als komplette DTS 96/24-DVD lag uns zum Test nur die Compilation "Brasilian Bossa" vor. Eine sehr hohe Detailtreue und Präzision, gepaart mit Klangreinheit und Homogenität auf höchstem Niveau, heben den Klang von DTS 96/24 praktisch auf DVD Audio-Niveau. Sehr plastisch wird das Piano herausgearbeitet, mit filigran gezeichneter Anschlagdynamik. Ebenso liebevoll detailliert erklingt das Schlagzeug. Die Bläser tönen nie blechern und mittenbetont durch den Raum, sondern klingen harmonisch und differenziert. Zusätzlich hat der Musikliebhaber bei DTS 96/24, wie beschrieben, noch die Möglichkeit, per Tonregler am AVC-A11SR ins Geschehen einzugreifen und Justagen nach individuellem Geschmack vorzunehmen. Nötig ist es allerdings nicht, denn die Aufnahme ist in beeindruckend guter Qualität auf der DVD, auf der sich zum Vergleich auch gleich noch eine DVD Audio-Tonspur befindet, abgelegt. Kristallklar ertönen die Höhen, immer wieder Spaß macht es, auf den extrem präzise und trotzdem voll abgestimmten Bassbereich zu achten. So schafft DTS 96/24 ein brillantes, dreidimensionales Klangerlebnis von höchster Güte, an dessen spezielle räumliche Ausprägung sich der eingefleischte Stereo-Liebhaber aber erst einmal gewöhnen muss. Dem Tester, sowieso Liebhaber exzellent abgemischter 5.1-Musik-DVDs, fiel dies in keinster Weise schwer.  Der AVC-A11SR arbeitet mit dieser 96/24 DTS-DVD, als gäbe es nichts leichteres, selbst bei über 80 Prozent Volllast trägt er die Bossa Nova-Klänge in beeindruckender Klangreinheit in den Hörraum und untermauert wiederum seine Sonderstellung als Universal-Tool, das sowohl dem Heimkinofreund als auch dem begeisterten Musikliebhaber alle Möglichkeiten zur akkuraten Umsetzung des Hobbys bietet. 

Auf dem neuen DTS-Sampler (Hybrid-DVD: Wahlweise DVD Audio oder DTS-Klang) ist lediglich ein einziges Stück (The Fabulous Thunderbirds: Wrap It Up) in der neuen Tonnorm enthalten, und über diesen qualitativ exzellenten Sampler hinaus ist die Auswahl noch stark beschränkt. Und das ist schade: Denn mit hoher klanglicher Homogenität und einer detaillierten, ungeheuer räumlichen Wiedergabe konnte  "Wrap It Up", genauso wie die "Brasilian Bossa"-DVD, auf Anhieb überzeugen. Durch die klangliche Auslegung des AVC-A11SR - einem leicht warmen, angenehmen Timbré versehen - wird ein beeindruckendes klangliches Erlebnis. Überragend war die Darbietung des AVC-A11SR auch bei den anderen Stücken der DTS Demo-DVD. Folgende Musikstücke sind auf dem Sampler enthalten, wahlweise in DVD Audio 48 KHz 24-Bit 5.1-Kanal oder in DTS (einige Stücke, die wir intensiver Probe hörten, sind kommentiert):

  • The Fabulous Thunderbirds: Wrap It Up (DTS 96/24)

  • Olivia Newton-John: Xanadu: In der DTS 5.1-Version sehr gute Einarbeitung des Publikums. Man fühlt sich real beim Konzert zugegen. Netter Gag: Die Surround-Einarbeitung der Backvocals, was vielleicht nicht unbedingt extrem real ist, aber einfach gut klingt (wenn man ein Fan von Surround-Wiedergabe ist. High End-Stereo-Puristen werden daran wohl eher weniger Freude haben). Nichts zu kritisieren gibt es bei der Wiedergabe der Stimme von Olivi: Klar und nuanciert, aber immer wohl ausbalanciert und niemals aggressiv.

  • Les Brown and his Band of Renown: Satin Doll: Big Band at it's best: Die DVD Audio-Tonspur gefällt mit einem erstklassigen Raumeindruck ebenso wie mit einer überzeugenden Einarbeitung der Instrumente. Extrem rund und sauber präsentiert sich der Bass. Hervorragend auch die DTS-Version, die noch minimal mehr Volumen bietet und einen nochmals kräftigeren Bass besitzt (welcher dem Puristen schon fast zu prägnant sein dürfte). Im Hochtonbereich ist die DVD Audio-Version noch feinfühliger.

  • The Gluey Brothers: Hot Tina

  • Larisa Stow: Invitation

  • Toy Matinee: Remember My Name

  • Steve Stevens: Flamenco A Go-Go: Klare, prägnante Wiedergabe, sehr räumlich, in der DVD Audio-Version mit einer ungeheuren musikalischen Präzision versehen, große Lebendigkeit.

  • Studio Voodoo: Fire (DTS ES Discrete 6.1)

  • David Alan: Dangerous

  • Peter Tschaikowsky: Andante zur Symphonie Nr. 6: Wunderbar runder, räumlicher Klang. Zwar kommt, objektiv gesehen, zu viele Klanganteile von hinten - dies sorgt aber für ein ganz neues Klangerlebnis. Auch wenn es nicht der realen Atmosphäre in einem Konzertsaal entspricht, so fühlt sich der Zuhörer hier völlig von der Musik umgeben. Er hat geradezu den Eindruck, von Tschaikowskys faszinierenden Klangwelten durchdrungen zu werden. Obwohl "nur" in normalem DTS 5.1, ist das Ergebnis beeindruckend. Interessanterweise ist die DVD Audio-Version auch sehr Surround-intensiv abgemischt, also auch hier ist der Anteil der von den Surround-Lautsprechern kommenden Klänge groß.

Spitzenmäßig handelte der AVC-A11SR das Stück "Lamentatio" auf der "Studio Voodoo"-DTS-DVD. Im Format DTS ES Discrete 6.1 vorliegend, ist die Art der Musik zwar Geschmackssache, fest steht aber, dass sich gerade das ausgewählte Stück vortrefflich eignet, um einem Surround-Verstärker auf den Zahn zu fühlen. Der Denon bestand die Probe sozusagen mit dem Zertifikat "summa cum laude": Ein ungeheures Bassvolumen geht einher mit einem großartigen Aufbau der langsam lauter werdenden tonalen Kulisse. Die Choralstimmen, diffizil darzustellen, arbeitet der Verstärker hervorragend heraus, zusammen mit der brillanten Höhenwiedergabe agiert der AVC-A11SR hier zweifellos auf Referenzniveau.

Da ist es schon fast betrüblich, ein so fähiges Gerät mit durchschnittlicher Software zu "füttern". Tadel hier für die Abmischer der Elton John "Ony Night Only"-DVD, deren DTS 5.1 Tonspur zeigt, wie schlecht diskreter Mehrkanalton klingen kann. Überraschend ist, wie gut der AVC-A11SR bei diesen Voraussetzungen noch die Live-Atmosphäre mit klar ortbarer Bühne herstellt. Elton Johns Stimme wird tadellos wiedergegeben, dass die Höhenabmischung teilweise zu spitz ist, kann leider auch der AVC-A11SR nicht völlig kompensieren, ebenso wenig den zwar einigermaßen präzisen, aber zu schlanken Bassbereich. Eine tadellose Räumlichkeit, einen ordentlich voluminösen und zugleich präzisen Bass sowie eine prägnante Stimmwiedergabe sind bei der erstaunlich guten DVD "Freddie Mercury - The Video Collection" festzustellen. 

Doch auch die highfidelen Musikliebhaber haben im AVC-A11SR einen kompetenten Partner für ihr Hobby: Im Pure Direct Mode mit AL24 Processing ist die Wiedergabe extrem sauber und prägnant. Hier kommt der AVC-A11SR schon fast an den zum Vergleich gehörten AVC-A1SE heran, der den "kleinen Bruder" aber mit einer noch kristallklareren Höhenauflösung und einer nochmals höheren Detailgenauigkeit in Schach halten kann, was sicherlich auch Verdienst der nochmals hochwertigeren D/A-Wandler ist. Beim Update des Topliners spendiert Denon dem AVC-A1SE nochmals verbesserte Konverter, so dass man jetzt schon auf die Resultate gespannt sein darf. Fraglos aber leistet auch der AVC-A11SR hier schon Beachtliches: Bei Bachs "Preludes and Fugues" bewies der AVC-A11SR eine Klangqualität, die nicht nur gut, sondern ausgezeichnet ist., ebenso bei der "1812 Ouvertüre" von Peter Tschaikoksky. Doch nicht nur Klassik, auch Popmusik liegt dem Denon: Bei der Phil Collins-CD "But Seriously" stellte er seine Qualitäten ebenfalls heraus. Bei den Tracks "Hang In Long Enough" und "I Wish It Would Rain Down" konnte der AVC-A11SR vor allem mit seiner ausgewogenen und detaillierten Stimmwiedergabe begeistern. Wer es lieber "surroundig" mag, kann sich bestimmt mit der exzellenten Dolby ProLogic II Music-Adaption des AVC-A11SR anfreunden: Eine für eine Stereo-To-Surround-Aufpolierung erstklassige Höhenwiedergabe geht mit einem tadellos voluminösen Bass einher, die Einbußen gegenüber dem Stereobetrieb sind hier wirklich auf ein Minimum beschränkt. Keine Frage, bei der Integration von Dolby PLII macht dem AVC-A11SR kein anderes Gerät etwas vor.

Bewertung Klang insgesamt bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)
Bewertung Klang Preis/Leistung bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)
Bewertung Klang Musik bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)
Bewertung Klang Film bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)bluestar.gif (167 Byte)

 

Fazit

Mit dem AVC-A11SR hat Denon einen Volltreffer gelandet - und das aus vielen Gründen: Da wären die extrem hohen Kraftreserven der sieben eingebauten Endstufen ebenso zu nennen die die exzellente Eignung sowohl für den eingefleischten Heimcineasten als auch den anspruchsvollen Musikliebhaber. Der AVC-A11SR versteht es vortrefflich, in beiden "Klangwelten" jeweils das bestmögliche zu bieten: Im Heimkinobereich ein begeisterndes Antrittsvermögen und eine unbändige Dynamik - nie trat ein Denon-Verstärker, der Topliner AVC-A1SE eingeschlossen, kraftvoller und dynamischer an. Der runde Bassbereich gefällt ebenso wie der dynamische Effektaufbau. Doch auch für den Musikliebhaber bietet der AV-Verstärker eine eindrucksvolle Performance: So ist die Auflösung im Hochtonbereich hervorragend, ebenso die feinfühlige Einarbeitung kleiner Details. Exzellent gelungen ist die Integration von Dolby PLII. Erfreuliches gibt es für die Stereo-Fraktion zu vermelden: Im Direct-Betrieb zeigt er, dass er auch das perfekt beherrscht, was der streng auf detailtreue und realistische akustische Reproduktion achtende Hörer möchte: Einen Verstärker, der kaum klangliche Verfärbungen zeigt, sondern gerade im Direct-Betrieb mit einwandfreier Neutralität zu überzeugen weiß, so dass der Denon auch einen guten Stereoverstärker ersetzen kann.  Ansonsten Gewohntes: Denon-typisch finden im Inneren des Boliden ausschließlich hochwertigste Baugruppen Verwendung, die gesamte Verarbeitung ist innen wie außen auch auf den zweiten oder dritten genauen Blick hin überragend. Die Ausstattung ist gerade in Anbetracht des Preises auf einem sehr hohen Level: Hier wird wirklich alles mitgeliefert, was der anspruchsvolle Anwender möchte: Genug Anschlüsse, die Decodierung aller Tonnormen und vielfältige Einstellmöglichkeiten via OSD. Die Bedienung ist summa summarum einfach, und das ist auch gut so, denn der Bedienungsanleitung würde ein Schuss mehr Übersichtlichkeit gut tun. Insgesamt ist der AVC-A11SR so gut, dass er hausintern dem "großen Bruder" AVC-A1SE ernsthaft Konkurrenz macht: Zwar hat der AVC-A1SE nochmals größere Reserven, doch die Frage ist, wer sie tatsächlich in der Praxis nutzt. Highfidele Musikfreunde werden beim AVC-A1SE eine weiter gesteigerte plastischere Darstellung feststellen, das betrifft sowohl den Stereo- als auch den Mehrkanal-Musikbetrieb. Im Direct Mode ebenfalls ein leichter Vorsprung für den AVC-A1SE, der sich noch neutraler verhält. Jeder sollte sich vor dem Kauf ein ausführliches Anforderungsprofil erstellen, um nachher die richtige Wahl zu treffen. Denn zu einem sehr fairen Preis erreicht der AVC-A11SR ein Qualitätsniveau, das selbst den meisten anspruchsvollen Mehrkanalfreunden genügen dürfte. Aufgrund des derzeit in Anbetracht der erstklassigen Ausstattung und des aufwändigen Aufbaus unschlagbaren Preis-/Leistungsverhältnisses bekommt der AVC-A11SR als bislang günstigster AV-Verstärker/-Receiver unser Referenzprädikat. 

Der AVC-A11SR bietet Referenz-Leistungen zum Sonderpreis

Highend-Klasse

 

Pro:
  • Momentan unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis

  • Lückenlose, hochwertige Ausstattung inklusive DTS 96/24

  • Hervorragende Eignung für Heimkino- und Musikbetrieb

  • Überragender Dolby ProLogic II-Klang

  • Exzellenter Stereoklang

  • Übersichtliche Bedienung

  • Sehr hochwertige Verarbeitung innen und außen

 

Contra:
  • DOT-Matrix-Display am Gerät etwas zu klein

 

Die technischen Daten:
  • THX Ultra-zertifizierter DD/DTS-Verstärker mit 7 x 180 Watt (6 Ohm, 1 kHz, 0.7 % Klirr) Ausgangsleistung
  • THX Surround EX-Decodierung, DTS ES Matrix/Discrete 6.1-Decodierung, THX Post Processing für sämtliche 4.0-, 5.- und 6.1-Formate incl. DTS-ES Discrete 6.1
  • DTS 96/24
  • Dolby Pro-Logic II mit allen Einstellmöglichkeiten im Music Mode sowie DTS-Neo:6 Cinema & DTS-Neo:6 Music
  • 2 Analog Devices SHARC 32-Bit-Fließkomma-DSPs mit insgesamt 122 mips Rechenleistung (2 x 66 mips)
  • 24-Bit / 96 kHz-A/D-Wandler
  • Analog Devices AD-1854 24-Bit/96-kHz-D/A-Wandler für alle Kanäle
  • Digital Interface Receiver für Signale bis 24 Bit und 96 kHz
  • Pure-Direct-Modus und AL24-Processing für die Modi Stereo, Direct, Pure Direct (linker und rechter Front-Kanal) via SHARC-DSP
  • Aufnahmemöglichkeit von Digitalquellen auf analog angeschlossene Recorder
  • Regelbare Subwoofer-Übernahmefrequenz (40/60/80/100/120 Hz)
  • Verschiedene Musik-Surround-Programme inklusive 5-/7-Kanal-Stereo
  • Personal Memory Plus
  • Unterstützt zusätzliche Hörzone über Vorverstärkerausgang
  • Anschlüsse Audio/Video: 3 Farb-Komponenteneingänge und 1 Ausgang, kompatibel mit breitbandigen Signalen (50 MHz) von Progressive Scan-DVD und HDTV, 8 S-Video- und FBAS (Composite)-Eingänge, 5 S-Video- und FBAS (Composite)-Ausgänge, davon 2 Monitor-Ausgänge, breitbandiger 7.1-Kanaleingänge (100 kHz) für DVD-Audio/SACD, Vorverstärkerausgänge für alle 7.1 Kanäle, 8 frei zuordenbare Digital-Eingänge (3 koaxial, 5 optisch) und 2 optische Digitalausgänge, 12 Paar analoge Eingänge (inklusive PHONO (MM)) und 4 Paar Ausgänge
  • Zwei Anschlusspaare für Surround-Lautsprecher
  • Einstellbare Subwooferübernahmefrequenz (40, 60, 80, 100 und 120 Hz)
  • Kopfhörerausgang
  • Eine geschaltete Netzanschlussbuchse
  • RS-232C-Schnittstelle für Einbindung in Multi-Room-Systeme anderer Hersteller
  • Vorprogrammierte und lernfähige Multi-Funktions-Fernbedienung mit LCD-Display
  • Abmessungen in mm (B x H x T) 434 x 179 x 486
  • In Gold und Schwarz erhältlich
  • Preis: 2.799,– EUR / 5.474,37 DM

Test: Carsten Rampacher

21. Januar 2002

Die aktuelle Denon Produktpalette mit vielen DVD-Playern und AV-Verstärkern sowie -Receivern