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Batman Arkham Asylum 3D GOTY Edition                

Genre

Action

System(e)

PC-DVD, Playstation 3 (Testversion), XBOX 360

Anbieter

Koch Media (2010)

Altersfreigabe

freigegeben ab 16 Jahren

Auflösungen

480p, 720p (bezogen auf Playstation 3)

Sprache(n)

Deutsch (Sprachausgabe + Bildschirmtexte)

Multiplayer

vorhanden
Steuerung Gamepad

VÖ-Termin

26.3.2010

Wir wollen nicht die Ersten, sondern die Kritischsten sein - unsere Testphilosophie

Mit Batman Arkam Asylum GOTY Edition stellt Eidos ein Spiel auf den Markt welches von keinem Geringerem als dem Comicbuchautor Paul Dinli höchstpersönlich geschrieben wurde und sich in Bezug auf das Gameplay sehr nah an der Grundversion des Spieles orientiert. Der größte Unterschied liegt darin, daß sich der Spieler den Charakter des Jokers herunterladen kann. Außerdem ermöglicht das Spiel eine dreidimensionale Darstellung auf Basis der Trioviz 3D Technik, welche im Spielebereich erstmals zum Einsatz kommt und sich der altbekannten Analglyphtechnik bedient, um auch ohne moderne 3D Fernseher entsprechende visuelle Erlebnisse zu bescheren. Ein weiterer inhaltlicher Unterschied stellt die Integration von allen 4 verfügbaren Challenge Maps dar. 

Inhalt/Gameplay

Es ist eine kalte, stürmische und nasse Nacht. Der Vollmond steht hoch über Gotham City und Batman ist der Coup seines Lebens gelungen, Joker dingfest zu machen und in der berüchtigten Psychiatrie Arkham Asylum zu platzieren, auf der sich die schlimmsten Psychopathen, Killer sowie Verbrecher Gothams in Gewahrsam befinden. Doch dass sich Joker so leicht Inhaftieren lässt ist undenkbar, das weiß auch Batman und macht sich auf das Schlimmste gefasst. Relativ schnell bewahrheiten sich Batmans Befürchtungen.

Der Spieler bekommt schon nach einem kurzen Intro die Möglichkeit Batmans Steuerung auf dem begleitenden Weg in Jokers Zelle in den Griff zu bekommen, doch kaum im Zellenblock angekommen und von Batman getrennt, gelingt es dem Joker zu fliehen und Mithäftlinge auf die Spielfigur zu hetzen. Diese Attacken stellen sich als wenig schwierig heraus, denn Batman trumpft mit Martial Art Moves (vermischte Kampfkunst verschiedenster Stile) auf und der Prügelspaß kann durch die sehr einfach gehaltene Befehlsgebung beginnen. Diese Szenen wiederholen sich im gesamten Spielverlauf regelmäßig, da die Gegenintelligenz nicht zunimmt. Die einzige variablen Aspekt stellen die verschiedenen Locations dar, in denen Batman auf seine Widersacher trifft. Im Detail bedeutet dies, dass die Gegner ein gleichbleibendes Niveau von Intelligenz aufweisen und in keinster Weise durch Batmans Taten dazu lernen, sondern lediglich der Spieler selbst seine Taktiken bzw. nächsten Schritte an die immer neuen Umgebungen anpassen muss. Das Gameplay ist daher ingesamt sehr stark von Prügeleien geprägt, deren vornehmlicher Reiz durch hartnäckigere Gegner gesteigert wird. Zusätzlich zu den häufig auftretenden sehr harten Prügelattacken darf sich der Spieler über eine gut inszenierte Kameraführung freuen, wo bei finalen Schlägen auf Zeitlupe umgeschaltet wird, um Batman's Schläge im Detail bewundern zu dürfen).Trifft man auf Hauptgegner, sind diese ebenfalls ohne große List zu besiegen. Hier ist ebenfalls wieder die Vorgehensweise des Spielers gefragt, die aber meist durch kurze Erklärungen vorgegeben werden. Beim Duell mit solch einem Kontrahenten ist zum Präventivschlag meist der Baterang gefragt, mit dem Ziel den Kopf des Gegners zu treffen und anschließend im Nahkampf den Rest zu geben. Eines ist bei Batman Arkham Asylum gewiss: Gamer die diese Art von Spielen gerne konsumieren, werden Batman Arkham Asylum lieben, denn in kaum einem Spiel werden einzelne Kombinationen aus Faust und Fußschlägen zwischen mehreren Gegnern präziser und schneller umgesetzt.Hat man dabei eine Kombostrecke erreicht, ist Batman gar nicht mehr zu halten - er verprügelt dann die Gegner mit einer Geschwindigkeit als gäbe es kein Morgen. Was leider allzu oft und bei vielen Spielen in solchen Situationen zum Problem wird, sind meist die verschiedensten und nicht einfach einzuprägenden Befehlskombinationen die man drücken muss um in Kombinationen schlagen zu können. In Batman Arkham Asylum reicht anfangs einzig und alleine der Viereckbutton. Im weiteren Spielverlauf kommen zwar neue Befehlskombinationen hinzu, doch diese sind immer relativ einfach gehalten.

Dass das Spiel aber nicht nur von stupiden Prügeleien handelt, sondern dem Gamer hin und wieder etwas Grips abverlangt, wird u.a. in größeren Räumen, in denen manche Gegner urplötzlich Feuerwaffen tragen offen gelegt, denn hier ist Ruhe angesagt, wenn man Batman geräuschlos sowie unter Betrachtung verschiedenster Taktiken bewegen möchte. Batman Arkham Asylum erinnert in manchen Situationen wie das z.B. mit der Seilwinde von einem Wasserspeier zum anderen Schwingen oder über Schluchten hangeln dezent an Lara Croft und deren Abenteuer. Auch kommen immer wieder Situationen auf, in denen der Gamer seinen nächsten Schritt genau planen muss, um den inhaftierten Psychopathen keine Angriffsmöglichkeit zu geben. In solchen Situationen hilft es dem Spieler in den sogenannten Detektivmodus zu schalten und dabei den Gegner in Form von verschiedenen Symbolen auf einer eingeblendeten Karte beobachten zu können.

Jener Detektivmodus hilft aber nicht nur beim Beobachten von Gegnern, sondern erweist sich auch als hilfreich, versteckte Gänge und Wege zu finden. Um den Gamer nicht nur durch visuelle oder haptische Ereignisse (Vibrationen durch Controller) in den Bann des Grauens zu ziehen, wird der Wohnraum mit einer dementsprechenden Heimkinoanlage auch akustisch zum Leben erweckt. Typische Psychiatriegeräusche wie schmerzverzerrte Schreie, Knarzen, Schritte oder der Wind in den Bäumen außerhalb von Gebäuden wie auch das Aufschlagen von Wassertropfen, lassen Arkham Asylum nach Minimieren der Hintergrundmusik zu einen Spiel heranwachsen, welches nicht für schwache Nerven geeignet ist und speziell Menschen mit einem Faible für düstere, angsteinflößende Atmosphäre ansprechen. Vor allem der männliche Part unter den Spielern wird mit Batman Arkham Asylum des Öfteren durch visuelle Appetizer anhand Jokers Assistentin Harley Quinn belohnt. Diese lässt sehr oft tief blicken und bewegt einen Körper durch das Spiel, der sofort den Frauengeschmack des hierfür zuständigen Zeichners und Designers durchblicken lässt (Blond, Zöpfe, Verdammt Sexy). Nicht nur Jokers Assistentin ist dazu geeignet viel visuellen Spaß zu bescheren: auch die rothaarige, verdammt gut aussehende Poison Ivy wird ein kleines Lächeln in so manches Gesicht zaubern.Dank Elementen aus den Bereichen Horror, Beat'em Up sowie Erotik spricht das hier vorgestellte Spiel eine große Bandbreite potentieller Gamer an. Und dank dem "Riddler" gibt es obendrauf auch noch ein paar Knobelaufgaben zu lösen. 

Grafik  75 %

Visuell spielt Batman Arkham Asylum in der Kategorie der realistisch-angehauchten Spiele mit einer Extraportion Comic ganz oben in seiner Liga mit. Zwar schleichen sich hier und da immer wieder kleine Bugs bzw. weiße Ränder oder Ruckeln ein, doch das sind größtenteils eher marginale Fehler und kaum als bemerkenswert zu deuten. Haare oder Helme von den mitwirkenden Wärtern, Inhaftierten etc. sowie die Oberflächenstruktur von Monster und Gegnern sowie der Umgebungsbeschaffenheit fallen oft sehr künstlich und unstrukturiert aus. Selbst die eigentlich recht natürlich wirkenden grünen Haare von Joker erscheinen stellenweise sehr aufgesetzt. Andererseits wirken Details wie Batmans Bartstoppeln oder seine Mimik sehr realistisch; auch die Oberfläche von Batmans Kevlar Anzug wirkt bei richtiger Kamerastellung glaubhaft und greifbar. Den Programmierern ist es ebenfalls gelungen, die Oberflächenstrukturen von Felsen, Gebäuden oder der Fauna außerhalb der Gebäude sowie im Botanischen Garten auf hohem Niveau abzubilden. Alles in allem kann man Eidos und deren Partneren wie Rocksteady und WB zu der gelungenen Grafik gratulieren. Wir freuen uns schon heute auf die weitere Games, die uns diese Gameschmiede in naher Zukunft noch bescheren wird!

Batman Arkham Asylum bedient sich in der hier vorliegenden 3D GOTY Edition der altbekannten Analglypthtechnik, um mit Hilfe der beigelegten Pappbrille dreidimensionale Effekte zu generieren. Dies funktioniert im Rahmen der technischen Möglichkeiten auch halbwegs achtbar, allerdings kann man nicht leugnen, dass gegenüber "richtigem" bzw. aktuellen 3D via Shutter-/Polarisationsbrille schlichtweg ein technischer Quantensprung liegt. Immerhin können auf diese Weise auch Spieler ohne entsprechende Hardware ein wenig auf der 3D-Welle mitschwimmen. 

Ton  80 %

Akustisch trumpft Batman Arkham Asylum ordentlich auf und bringt das Pegelherz dank einer hervorragenden Klangdynamik zum Lächeln. Bestandteile wie Stimmen werden äußerst natürlich und plastisch in den Raum gestellt. Selbst kleinste Details wie Wassertropfen welche von den nassen Wänden herabfallen und am Boden aufschlagen, hallen bei genauem Hinhören sehr realistisch. Eidos hat auch hier an die kleinsten Details gedacht und Batman Arkham Asylum nicht nur auf dem Papier zu einem der technisch besten Spiele des Jahres gemacht.

Fazit / persönliche Wertung von Jens Willershausen:

Batman Arkham Asylum hat mich durch die geniale Mischung aus Realtime und Comicspiel als Spiel des Jahres nicht nur auf dem Papier überzeugt. Batman Arkham Asylum setzt sich durch die sehr gekonnte Kameraführung weit von den Konkurrenten am Markt ab. Sicherlich ist die Art und Weise des Spielverlaufes keine neue Besonderheit und wirkt durch die permanent eintönige Struktur schnell langweilig. Doch hält das Spiel immer wieder kleine Überraschungen bereit, welche das taktische Denken des Spielers abverlangt. Um das Spiel nicht ganz so langweilig zu gestalten hat man hier und da kleine Aufgaben und Rätsel des Ridlers versteckt die es zu suchen gilt. Hier unterstützt der Detektiv Mode die Rätsel und Aufgaben leichter zu finden. Ebenfalls ist mir aufgefallen das die Machart des Spieles sehr an Tomb Raider erinnert, was ich persönlich als schade empfinde, denn Batman hat eine eigene Passion verdient. Ich würde das Spiel als gelungene Ergänzung des aktuellen Charakter Spielemarkts titulieren und mit dem Testprädikat "gut" bewerten.

Inhalt/Gameplay: Jens Willershausen
Redaktion: Lars Mette