DVB-T ab 2006 auch in Baden-Württemberg 

27.08.2005 (ks)

Das neue digitale Antennenfernsehen (DVB-T) soll auch in Baden-Württemberg starten. Die Sender SWR und ZDF teilten der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg kürzlich ihre Bereitschaft zur Einführung von DVB-T in Baden-Württemberg mit. Die LFK hatte im Vorfeld bereits mit SWR und ZDF technische Konzepte erarbeitet, um möglichst bereits zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 DVB-T anbieten zu können. Der Zeitplan soll im Herbst konkretisiert werden.

Nach den bisherigen Planungen könnte die Einführung von DVB-T im Rhein-Neckar-Dreieck, in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen beginnen und unmittelbar darauf mit der Region Stuttgart fortgesetzt werden. "Wenn die Entscheidung schnell fällt, können die technischen Umbauarbeiten an den Fernsehtürmen noch vor dem WM-Start abgeschlossen werden", sagte der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) Thomas Langheinrich.. In anderen Bundesländern sei DVB-T bereits eingeführt. Längeres Zuwarten bei der Abschaltung der analogen Sender koste mehr als ein Umstieg auf die neue Fernsehtechnik. Bei richtiger Planung könnten SWR und ZDF jährlich jeweils 5 Mio. Euro an Sendekosten einsparen.

"Wir begrüßen die Entscheidung von SWR und ZDF und freuen uns, wenn es gelingt, bis zur WM 2006 im Rhein-Neckar-Dreieck, Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen und in der Region Stuttgart digitales Antennenfernsehen anzubieten. Wir sehen den Start in den beiden Ballungsräumen als Einstieg in die Digitalisierung des ganzen Landes. Den weiteren Umstiegsprozess wird die LFK zusammen mit SWR und ZDF gestalten", so Thomas Langheinrich.

Die privaten Sendergruppen bedienen bis auf ganz wenige Ausnahmen schon jetzt in Baden-Württemberg nur noch Haushalte über Satellit oder Kabel. Die ProSiebenSat.1-Gruppe und die RTL-Gruppe haben deshalb bisher erklärt, sie seien nicht bereit für das zusätzlich über das neue DVB-T erreichbare Zuschauerpotential in Baden-Württemberg Sendekosten zu tragen. Wenn nur ZDF und SWR mitmachen, werden statt bisher 3 nunmehr 12 öffentlich-rechtliche Programme über digitalen Antennenempfang zu sehen sein. "Im Sinne des dualen Rundfunksystems wäre es sicher besser, wenn der Zuschauer bei jedem Verbreitungsweg die Wahl zwischen verschiedenen Angeboten hätte", sagte der LFK-Präsident. Die sich abzeichnende Schieflage könnten die Privaten jetzt noch korrigieren, bisher seien dafür allerdings keine Anzeichen erkennbar.