Astra will Sat-TV in Nagravision verschlüsseln

09.03.2006 (ks) 

Zur Umsetzung der umstrittenen Verschlüsselungspläne des Satellitenfernsehens hat sich der Satellitenbetreiber Astra für das Nagravision-System der der Schweizer Kudelski-Gruppe entschieden. Das wurde von ASTRA heute bekannt gegeben.

Die neue digitale Infrastruktur von SES ASTRA für TV-Angebote und zusätzliche interaktive Dienste steht nach Aussage von Astra allen Sendern und Programmveranstaltern offen und unterstützt die Einführung und Entwicklung digitaler Dienste auf einer offenen und diskriminierungsfreien technischen Grundlage. Das Angebot besteht aus Dienstleistungen wie der Verschlüsselung von Programminhalten und dem Vertrieb und der Aktivierung von Smartcards. Für die technischen Dienstleistungen wird SES ASTRA auf die bestehende Tochtergesellschaft ASTRA Platform Services (APS) in Unterföhring bei München zurückgreifen. Logistik, Vertrieb von Smartcards und Kundendienst werden von einer neuen SES ASTRA-Tochtergesellschaft verantwortet.

Nagravision wird bereits vom Pay TV-Anbieter Premiere genutzt und ist bislang auch nur in Geräten zu finden, die von Premiere zertifiziert wurden. Im Gegensatz zu anderen Verschlüsselungssystemen wie Conax oder Cryptoworks gibt es für Nagravision aber bislang keine CA-Module, die in Sat-Receivern mit CI-Slot genutzt werden können, welche nicht mit Nagravision ausgestattet sind. Bislang hat Astra noch nicht angekündigt, ob es zukünftig auch CA-Module für Nagravision geben soll oder auf welchem anderen Wege gewährleistet werden soll, dass auch nicht von Premiere zertifizierte Sat-Receiver die verschlüsselten TV-Sender wiedergeben können. 

Das ausgewählte Verschlüsselungssystem von Nagravision wird auf bis zu 10 Millionen registrierte Kunden ausgelegt sein; auf Wunsch von SES ASTRA kann diese Kapazität erweitert werden.

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