RTL kündigt Verschlüsselung via Satellit und DVB-T an

15.05.2006 (ks)

Während ProSiebenSat.1 sich bislang noch nicht eindeutig zu einer Verschlüsselung der Digital-Programme via Satellit bekannt hat, hat RTL jetzt deutlich gemacht, dass in Zukunft mit einer "Grundverschlüsselung" der RTL-Programme zu rechnen ist. In einem Interview der Financial Times Deutschland (FTD) kündigte RTL-Chefin Antje Schäferkordt an, dass die TV-Programme von RTL zukünftig verschlüsselt werden sollen. Die "Grundverschlüsselung" werde für RTL zukünftig überhaupt die Voraussetzung sein, mit einem Plattform-Anbieter ins Gespräch zu kommen. Mit dem Satelliten-Betreiber Astra sei man bereits in Grundzügen über die Verschlüsselung einig geworden.

Neben der Verschlüsselung via Kabel (dort ist RTL in den meisten großen Kabelnetzen bereits verschlüsselt) und Satellit soll RTL laut dem FTD-Bericht zukünftig auch via DVB-T nicht mehr frei zu empfangen sein. Schäferkordt hält es nach eigenen Worten für wenig konsequent, einen Verbreitungsweg unverschlüsselt zu lassen. 

Einen genauen Zeitplan für die Verschlüsselungspläne nannte Schäferkordt nicht. Gerade bei DVB-T, dem in Marketing-Slogans gerne als "Überallfernsehen" bezeichneten terrestrischen Digitalfernsehen, dürfte RTL noch auf wesentlich mehr Unwillen bei den Zuschauern als bei der Sat-Verschlüsselung stoßen. Denn DVB-T ist in Deutschland von Beginn an als Free TV-Angebot gestartet. DVB-T-Receiver mit CI-Slot haben im Handel Seltenheitswert.

Die Verschlüsselung der bekannten RTL-Programme soll für RTL nur der Anfang vom Einstieg ins Pay TV sein. Wie bereits vor längerer Zeit angekündigt, will der Sender auch weitere neue Bezahlkanäle starten. Voraussichtlich soll es drei neue Sender geben, von denen zwei u.a. RTL-Serien und TV-Filme zeigen sollen. Der dritte Kanal soll Beratungsshows im Stile von "Einsatz in vier Wänden" zeigen.

 

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